Bullseye - Bull & Tiger. Monica James

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Bullseye - Bull & Tiger - Monica James


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Kerle rennen auf ihn zu und können ein paar Faustschläge austeilen, bevor Damian sie wie Ameisen zur Seite schleudert. Ich beobachte ihn mit großen Augen, denn ich kann nicht fassen, dass mein Bruder es mit ihnen aufnimmt und gewinnt. Ich habe geholfen, aber er lässt meinen Versuch lächerlich erscheinen.

      „Friss Dreck, du Arschloch!“, schreie ich aus sicherer Entfernung und feuere meinen Bruder an.

      Als die vier Trottel begreifen, dass sie verloren haben, huschen sie mit dem Schwanz zwischen den Beinen davon, wie Feiglinge. Ich habe meine erste Schlägerei gewonnen. Na ja, irgendwie.

      Damian dreht sich mit diesem Großer-Bruder-Blick zu mir um. „Nach Hause. Sofort.“

      „Ach, komm schon, Bro. Lass uns deinen Sieg mit einem Bier feiern.“

      Sonya kichert, was mich denken lässt, dass ich vielleicht eine kleine Chance habe. Aber als Damian sich mit dem Handrücken das Blut vom Mund wischt und schwankt, wird mir klar, dass wir beide nach Hause müssen. „Okay. Aber du kommst mit.“

      Ich erwarte, dass er protestiert, doch er nickt erschöpft. Morgen wird er definitiv ein Veilchen haben.

      Lyndsay bietet an, uns zu begleiten, aber Damian schüttelt den Kopf. „Du bleibst, Baby. Alle deine Freundinnen sind hier. Ruf mich an, wenn du zu Hause bist.“

      „Bist du sicher?“, fragt sie und kaut auf der Unterlippe.

      Das ist typisch Damian. Er denkt immer an andere.

      „Ja. Außerdem muss ich den Kleinen nach Hause bringen. Er sieht mich demonstrativ an, und ich erwidere den Blick mit großen Augen. Er hat gerade meine Chancen bei Sonya ruiniert. Niemand will sich mit einem „Kleinen“ treffen.

      Damian und Lyndsay küssen sich, und ich täusche Würgelaute vor.

      Sonya lächelt mich an und flüstert: „Ruf mich an.“ Vielleicht habe ich falsch gelegen. Es scheint so, als würde dieser Abend gerade zum Besten meines Lebens werden.

      Damian zerzaust mir das Haar, und dann gehen wir zusammen langsam den Hügel hinauf zu der Stelle, wo er sein Auto geparkt hat. Er ist unsicher auf den Füßen, was zeigt, dass er Schmerzen hat, aber er sagt kein Wort.

      „Soll ich fahren?“, biete ich an. Das ist das Mindeste, was ich tun kann, nachdem er mich davor bewahrt hat, zu Hackfleisch verarbeitet zu werden.

      Damian greift in die Tasche seiner Schuljacke und holt den Schlüssel hervor. „Sag es nicht Mom“, zieht er mich auf, und ich lächele.

      Das Gelände ist dicht mit Bäumen bestanden, und auch wenn es eine Abkürzung ist, wäre es wohl einfach gewesen, wenn wir auf dem Weg geblieben wären. Wir gehen langsam, während Damian versucht, wieder zu Atem zu kommen.

      „Du stehst also auf Sonya Teller, was?“

      Als ich nicht antworte, stupst er mich spielerisch in die Rippen. „Ich habe es dir gesagt – Cheerleader.“

      Ich werde nie erfahren, was er noch sagen wollte, denn in der einen Sekunde steht er neben mir, und in der nächsten schwebe ich in der Luft.

      Ich trete sofort um mich, aber es ist sinnlos. Irgendein Arschloch hat seine Arme um meine Mitte geschlungen und hält mich fest, während drei seiner Freunde zwischen den Bäumen hervorkommen und Damian angreifen.

      „Nein!“, schreie ich und versuche, mich zu befreien, doch es ist zwecklos. Der Kerl hält mich zu fest. Ich rieche Bier und Gras in seinem stinkenden Atem. „Lass mich los.“

      „Sorry, kann ich nicht. Es ist Zeit, dass du ein Mann wirst.“

      Ich begreife, dass die Bastarde die vier sind, die uns vorhin angegriffen haben. Aber im Gegensatz zu vorhin haben sie einen verletzten Damian überrumpelt. Sie stürzen sich auf ihn, treten ihn in die Rippen, ins Gesicht, den Bauch – wo immer sie können. Er versucht, sie abzuwehren, aber einer stößt ihm das Knie so hart auf die Nase, dass sie unter dem Aufprall bricht.

      Er fällt auf den Rücken und schnappt keuchend nach Luft. Er ist wirklich schwer verletzt. Ich sehe hilflos zu, unfähig, irgendetwas zu tun, während sie meinen Bruder bewusstlos schlagen, und ich nichts weiter machen kann, als mich zu winden.

      Der Anführer lacht, als Damian erfolglos versucht, ihn abzuwehren. „Jetzt bist du nicht mehr so taff, was, Quarterback?“

      „Lasst ihn in Ruhe!“, schreie ich und schlage wild auf den Mann ein, der mich an seinen Brustkorb gedrückt hält. Er ist ein großer, starker Scheißkerl, der um die hundert Pfund mehr wiegt als ich.

      Damian stöhnt und gräbt die Finger in die Erde bei dem Versuch, von seinen drei Angreifern wegzukriechen. Der Anblick bringt mich um, weil er so schwach aussieht. Aber sie gönnen ihm keine Gnade, so wie er es bei ihnen gemacht hat. Der Anführer stellt sich vor ihn, zieht den Reißverschluss seiner schwarzen Jeans hinunter und pisst auf Damians Kopf.

      „Du verfluchtes Arschloch! Hör auf!“ Ich trete um mich, bin mordlustig.

      Einer stellt seinen Stiefel auf Damians Kreuz, um ihn davon abzuhalten, sich zu bewegen, während ein anderer auf die Knie geht, Damians Handgelenk mit einem Knacken zurückbiegt und ihm den Meisterschaftsring vom Finger reißt. Es ist nicht genug, dass sie ihn erniedrigen und brechen, sie bestehlen ihn auch noch.

      Sie lachen auf Kosten meines Bruders hysterisch. Drei gegen einen ist wohl kaum fair, aber an dieser Situation ist gar nichts fair.

      „Danke für den Ring“, spottet der Kerl, der ihn Damian abgenommen hat und streift den Ring über seinen Mittelfinger. „Mir gefällt deine Jacke. Ich wollte schon immer Quarterback sein. Aber man sagte mir, ich sei zu klein. Jetzt bin ich nicht so klein, was, Arschloch?“

      „Zieh ihn hoch“, befiehlt der Anführer dem Kerl, der Damian zu Boden drückt. Er gehorcht, reißt an Damians Haar und zerrt ihn in einen unnatürlichen Winkel. Damian stöhnt. Er ist mit Blut und Pisse bedeckt.

      Nachdem er seinen Reißverschluss zugezogen hat, tritt der Anführer hinter ihn und reißt ihm die Jacke herunter. Dann wirft er sie dem Arschloch zu, das Damians Ring gestohlen hat.

      Nachdem sie ihn bestohlen und zusammengeschlagen haben, werden sie uns ja wohl in Ruhe lassen. Aber das tun sie nicht. Der Anführer schlägt Damian so hart ins Gesicht, dass ich einen seiner Zähne durch die Luft fliegen und im Dreck landen sehe.

      „Nein!“, schreie ich immer wieder und versuche verzweifelt, mich zu befreien. Das Arschloch, das mich festhält, verstärkt seinen Griff nur noch und lacht, während er zusieht, wie seine Freunde meinen Bruder zusammenschlagen.

      Der Dieb und der Leitwolf wechseln sich ab, Damian ins Gesicht zu boxen, bis ihm das Kinn auf die Brust sackt. Blut sickert aus seinem Mund und färbt die Erde rot. Das Mondlicht fällt auf etwas Glänzendes – Damians Sankt Christophorus Medaillon.

      Er nimmt es nie ab. Er nennt es seinen Glücksbringer. Doch jetzt ist es nichts weiter als noch etwas, das sie stehlen können. Der Anführer zerrt es von seinem schlaffen Hals und zerreißt dabei die Kette. Er nickt seinem Freund zu, der Damian festhält, und der lässt ihn in den Dreck fallen.

      Er bleibt röchelnd liegen.

      Bei diesem Anblick drehe ich durch. Damian ist wegen mir verletzt worden … und ich weigere mich, diese Tatsache zu akzeptieren.

      Etwas unglaublich Wildes überwältigt mich, und ich werfe den Kopf zurück, knalle ihn ins Gesicht des Blödmanns. Er stößt ein schmerzerfülltes Keuchen aus und lässt mich fallen. Ich rappele mich hoch, meine Beine fühlen sich wie nutzloses Gummi an, doch endlich bin ich auf den Füßen und renne zu Damian.

      „Nein, Kleiner … nicht“, warnt er mich atemlos und streckt seine gebrochene Hand aus, doch ich höre nicht auf ihn. Es ist Zeit, dass ich ihn rette. Ich bin so erpicht darauf, zu ihm zu kommen, dass ich es nicht merke, bis es zu spät ist.

      Wie aus dem Nirgendwo stürzt sich jemand mit einem Stein in der Hand auf mich, bereit, mein erbärmliches Leben ein für alle Mal zu beenden. Ich habe keine Zeit, ihn abzuwehren. Ich


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