Bullseye - Bull & Tiger. Monica James

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Bullseye - Bull & Tiger - Monica James


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Beurteilung darüber steht noch aus.

      „Setz dich“, sagt sie und zeigt auf den Stahlstuhl.

      Ich sehe sie misstrauisch an. „Warum?“

      „Vertrau mir einfach.“ Sie will mich auf den Stuhl drücken, aber mein Arm schießt vor und ich packe ihr Handgelenk, bevor sie mich berühren kann. Sie zuckt zusammen, wendet den Blick aber nicht eine Sekunde von mir ab. „Ich tue dir nicht weh. Versprochen.“

      Das Problem ist, dass ich nicht versprechen kann, ihr nicht wehzutun. In ihren Augen sehe ich nichts als Entschlossenheit, also lasse ich sie langsam los. Wir stehen ganz still, keiner weicht zurück, und ich mag sie sogar noch mehr, weil sie keine Angst zu haben scheint und nicht einmal eingeschüchtert ist, weil ich über ihr aufrage.

      Schließlich setze ich mich und beobachte, wie sie durchs Zimmer geht und irgendein Gerät einschaltet. Ich bin ziemlich sicher, dass es ein iPod ist, aber ich habe noch nie einen in natura gesehen, also kann ich es nicht wirklich sagen.

      Sie drückt ein paar Knöpfe, und das Licht wird schummriger. Ich kann kaum die Hand vor Augen sehen, aber als das Zimmer in ein sattes Pink getaucht wird, leuchtet Tiger wie ein Weihnachtsbaum. Marilyn Mansons Version von ‚Tainted Love‘ erklingt. Das Lied erkenne ich. Ich sehe interessiert zu, wie sie sich im Takt der Musik bewegt, die Augen schließt und offenbar von dem Song mitgerissen wird.

      Genau wie beim ersten Mal, als ich sie tanzen sah, bin ich fasziniert davon, was für eine Kontrolle sie über ihren Körper hat. Sie dreht mir den Rücken zu und zieht den tief sitzenden Reißverschluss ihres Kleids herunter. Dann windet sie sich heraus und wirft es zur Seite. Sie dreht sich, wirft das Haar zurück und offenbart einen goldenen Büstenhalter, der kaum ihre vollen, runden Titten bedeckt.

      Atemlos kommt sie auf mich zu. Ich lehne mich auf dem Stuhl zurück und bin unsicher, was als Nächstes kommt.

      Ohne zu zögern, klettert sie auf meinen Schoß, schwebt aber über mir und setzt ihre Muskeln ein, um das Gleichgewicht zu halten. Sie täuscht vor, die Arme um meinen Hals zu legen, berührt mich aber immer noch nicht.

      Mir gefällt diese Intimität nicht, aber sie zwingt mich nicht, ihr näherzukommen. Sie dreht sich nur, sodass sie mir den Rücken zuwendet. Meine Arme liegen steif an meinen Seiten, meine Hände ballen sich zu Fäusten. Als sie die Hüften kreisen lässt und mit dem Hintern wackelt, drehe ich fast durch und gebe nach.

      Ich verschränke die Hände hinter meinem Nacken und sehe zu, wie sie mir einen Lap Dance gibt. Nur, dass es kein richtiger Lap Dance ist, weil sie mich nicht berührt. Bestimmt ist der Song bald zu Ende. Ich weiß nicht, wie ich hier noch sitzen und die Dämonen unter Kontrolle halten kann.

      Blutdurst und Rache treiben meine Dämonen an, und sie wollen Schmerz auslösen, denn Elend sucht Elend. Ich will die Welt mit mir zusammen brennen sehen. Aber das Monster in mir hat schon immer gelauert. Es wartete nur auf den richtigen Moment, aus der Hölle zu kriechen.

      Als sich das Tempo erhöht, beschleunigt sie auch ihre Bewegungen, und egal wie sehr ich mich bemühe, kann ich nicht abstreiten, dass ihre Schönheit mich antörnt. Ich war einer Frau seit Ewigkeiten nicht mehr so nah, und ich habe vergessen, wie weich und üppig ihre Rundungen sind. Und wie gut sie riechen. Tiger riecht nach Kirschblüten.

      Ich atme langsam weiter und strenge mich an, mein Verlangen zu beherrschen. Aber als sie sich herumdreht und direkt über mir ist, grunze ich tief und kann meine Sehnsucht nicht länger verbergen. Ihre Brust ist nur Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, und plötzlich drehe ich den Kopf weg.

      Doch sie legt bedächtig einen Finger unter mein Kinn und drängt mich mit einem arroganten Lächeln, sie anzusehen. Sie streicht mit dem Zeigefinger über das kleine Tattoo unter meinem rechten Auge und bewundert das Kreuz interessiert, denn ich bin ganz bestimmt kein religiöser Mann.

      Ich will das, was sie tut, nicht. Und als sie nach meinen Händen greift und sie an ihre Brust zieht, springe ich vor Überraschung fast vom Stuhl.

      Sobald ich ihre weichen Titten spüre, drückt sich mein Ständer gegen sie, aber ich drehe die Hüften weg und fühle mich, als würde ich ersticken. Sie überrascht mich, als sie keucht und ihre Hüften über meinem Schwanz kreisen lässt. Sie schwebt immer noch über mir, wobei sie ihre eindrucksvollen Muskeln einsetzt. Daher täuscht sie die Bewegungen nur vor.

      Ihre Hände liegen fest über meinen und ermutigen mich, ihre Titten zu liebkosen. Als ihre Nippel unter meinen Fingern anschwellen, zischen wir beide. Ich erinnere mich, wie sie auf der Bühne ausgesehen haben. Aber egal, wie gut sie sich anfühlt – und sie fühlt sich einfach fantastisch an – ich muss das beenden. Jetzt.

      Bevor ich begreife, was sie vorhat, beugt sie sich vor und küsst mich.

      Das ungewohnte Gefühl der Lippen eines anderen auf meinen lässt mich erstarren, und als sie sanft meinen zusammengepressten Mund mit ihrer warmen Zunge öffnet, wird mir bewusst, dass ich zum letzten Mal mit siebzehn eine Frau geküsst habe.

      Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte zu fühlen, aber zum ersten Mal seit einer Ewigkeit hebt sich der Schatten aus Wut und Schmerz für ein paar Sekunden. Doch es hält nicht an. Das tut es nie.

      Sie schmeckt nach Kaugummi, aber unter der Süße liegt eine Güte, die ich verderben will. Ich will meine Finger in ihrem langen Haar vergraben und daran ziehen – fest – bis sie sich krümmt und mich anbettelt, aufzuhören. Ich will sie beißen, fesseln, sie markieren, denn ihre Reinheit ist ansteckend, und ich frage mich, ob ich sie stehlen kann, um den Schatten auszulöschen, der auf meiner Seele liegt.

      Ich will sie betteln sehen. Ich will sie zum Bluten bringen.

      Ich bin ein unwürdiges, abscheuliches Monster. Tiger weiß, dass ich nicht gern berührt werde, also bleibt sie auf Abstand. Die meisten Menschen würden ihre Freundlichkeit zu schätzen wissen, aber zu denen gehöre ich nicht. Ich will ihre Schwäche ausnutzen, denn ich blühe bei Schmerz auf.

      Ich merke nicht einmal, dass die Musik aufgehört hat, denn ich bin zwischen Richtig und Falsch hin- und hergerissen. Aber das ist erledigt. Vorbei. In mir steckt kein Held. Und genau den verdient jemand wie Tiger.

      Sie ist so schön wie ein Schmetterling, aber ich will ihr nur die Flügel ausreißen.

      Das ist für mich genug Antrieb, um den Kopf abzuwenden und unsere Verbindung zu trennen. Tiger erkennt meinen Rückzug klar und deutlich und ist verwirrt. Aber das ist nicht mein Problem. Ich stehe auf und zwinge sie, es mir gleichzutun.

      „Danke für den Tanz.“ Ich kann nicht widerstehen und reibe langsam mit dem Daumen über ihre vollen Lippen, wobei ich den Lippenstift über ihren Mund verwische – der Mund, den ich gerade geküsst habe. Das Geschmier zu sehen ist wie ein Schuss Heroin für einen Teufel wie mich.

      Das Zittern ihrer Lippen zeigt, wie nervös sie ist, was mich nur in dem bestärkt, was ich tun muss.

      „Wir sehen uns, Darling.“

      Sie scheint etwas sagen zu wollen, ändert ihre Meinung aber. Sie nickt nur, geht nervös zu der Stelle, wo sie ihr Kleid fallengelassen hat, dreht mir den Rücken zu und streift es über.

      Ich mache keinen Small Talk, weil ich nicht gern etwas vortäusche. So bin ich. Ein kaltherziger Bastard. Ein verkommenes Tier. Meine Geschichte endet nicht damit, dass der Traumprinz die Prinzessin rettet und mit ihr glücklich bis ans Lebensende ist, denn … ich habe den verdammten Prinzen umgebracht.

      Kapitel 2

      Bull

      „Guten Morgen, strahlende Augen. Hast du gut geschlafen?“

      „Habe ich. Danke, Venus“, antworte ich und wende den Blick von der zerfledderten Stadtkarte an der Wand ab und ihr zu.

      Venus trägt einen pinkfarbenen Jumpsuit mit dazu farblich passender Perücke. Der Seidenschal, den sie trägt, kann ihren Adamsapfel kaum verbergen. Ich weiß nicht, warum sie sich überhaupt die Mühe macht. Aber sie muss ihren


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