Nur ein Tropfen Leben. Christina M. Kerpen
Читать онлайн книгу.sanft aus der Umarmung des Geliebten. „Du hast jetzt keine Angst mehr, oder?“
Susan lächelt: „Ich glaube nicht, ich habe jetzt nur noch Schmetterlinge im Bauch.“
„Die habe ich auch und das ist doch wundervoll, oder etwa nicht?“ Carol schluckt und schaut David bedeutungsvoll an.
„Ich freue mich jetzt wieder und besonders, weil Du einverstanden bist mit meiner Idee. Klärst Du das jetzt alles noch mit David? Kriegst Du das hin?“
Carol nickt und murmelt: „Klar, kriege ich das hin. Aber nur, wenn Du uns jetzt eine Weile allein lassen würdest, damit ich mit dem Boss reden kann.“
Mit gespitzten Ohren hat Widefield der merkwürdigen Unterhaltung gelauscht und schaltet sich nun selbst ein. „Du sollst sowieso zu Deinem Großvater ins Büro kommen. Er wollte Dich irgendetwas fragen.“
„Ja, ich weiß schon und er wird mit meiner Antwort sehr zufrieden sein.“
Carol folgt der Freundin zur Tür und schaut ihr nach, wie sie leichtfüßig den Gang entlang tänzelt und die Treppe hinab saust, dann verschließt sie die Tür und dreht entgegen jeder Gewohnheit den Schlüssel im Schloss herum.
Sie wendet sich wieder dem so lange entbehrten Mann zu. „Weißt Du, ob Mr. Carpenter ein längeres Gespräch mit ihr führen will?“
Bei diesen Worten öffnet sie die Knöpfe ihres Hemdes mit aufreizender Langsamkeit.
Der Mann beobachtet dieses Handeln mit trockenem Mund. „Och, ich denke, das können wir bestimmen. Es wird uns sicherlich niemand stören kommen, denn ich habe von dem Alten einen Auftrag gekriegt.“
Er schluckt und seine brennenden Augen starren auf das geliebte Wesen, das das Hemd einfach zu Boden gleiten lässt. „Du wirst immer verrückter, Geliebte, aber Du machst mich auch vollkommen wahnsinnig. Ich bin so unglaublich geil auf Dich.“
Kess streckt das Girl dem Mann ihre nackten Brüste entgegen und er kann nicht anders, er muss diese Pracht küssen, die ihm da so verheißungsvoll entgegengestreckt wird.
Sie streichelt seinen Kopf und atmet heftig. „Ich liebe Dich so sehr“, stöhnt sie leise, als sie merkt, dass er die Knöpfe ihrer Hose öffnet. Mit einer schlangengleichen, eleganten Bewegung steigt sie aus ihrem Beinkleid, greift nach seinem Handgelenk und zieht ihn zu ihrem Bett. „Komm, Geliebter, Du kannst mich wieder so herrlich wild und rasend lieben, wie ich es mag. Ich unterwerfe mich Dir vollkommen und es kann nichts kaputt gehen.“
„Aber es sind so viele Ohren in der Nähe!“, stöhnt er, reißt seine Hose auf und nimmt sie mit aller Leidenschaft.
Carol empfängt ihn mit der gleichen rasenden Begierde. „Von mir aus sollen alle hören, was wir tun. Es ist das Wundervollste, was ich mir vorstellen kann.“ Der lustvolle Schmerz lässt sie fast die Besinnung verlieren. Wie sehr hat sie dieses Gefühl vermisst und sie würde es im Augenblick sicherlich sogar mit ihm vor Zuschauern machen.
Völlig ausgepumpt liegen der schwarzhaarige Mann und seine so junge, kleine, rothaarige Geliebte eng aneinander gekuschelt auf dem vollkommen zerwühlten Bett, da fragt sie leise, während sie ihre Finger aufreizend über seinen Körper wandern lässt: „Welchen Auftrag hast Du eigentlich von Mr. Carpenter bekommen, Liebster?“
„Und was sollst Du mit mir abklären?“
„Nein, nein! Nicht mit einer Gegenfrage antworten. Erst sagst Du
mir, welchen Auftrag Du bekommen hast.“
Er lacht leise. „Den hier!“ Zart tippt er mit dem Zeigfinger auf ihren Bauch und streichelt sie erneut zwischen den Beinen, wo er seine Feuchtigkeit noch spüren kann.
Fassungslos starrt das Mädchen ihn an, schluckt heftig und fragt errötend: „Du willst doch wohl nicht behaupten, der Alte hat Dich beauftragt, mit mir ins Bett zu gehen? Hat er etwa gesagt: Ficken Sie die Kleine kräftig durch und bumsen Sie sie an, damit sie endlich wieder schwanger wird?“
„Nicht ganz so direkt, aber irgendwie schon, mein kleiner süßer Quirl. Ich soll Dich nämlich dazu überreden, in vier Wochen mit mir vor den Traualtar zu treten und meine Frau zu werden. Wie ich das anstelle, das mit dem Überreden, das überlässt er ganz mir.“
Der Mann nimmt das Kind in die Arme und zieht es fest an sich, dann küsst er die Kleine auf die Nasenspitze. „Und dann hat er noch gesagt, er will in weniger als einem Jahr etwas in der Wiege sehen. Das wiederum kann doch nur heißen, dass ich Dich nicht nur so überzeugen darf, sondern es sogar soll, wenn ich es mit Worten nicht schaffe.“
Carol tut erst empört, kann sich aber ein Lachen nicht lange verkneifen. „Das ist ja mal wieder typisch. Männer unter sich.“ Aufreizend wandern ihre Lippen über seinen Hals und verharren am Hemdkragen. Er hatte sich nicht die Zeit genommen, sich vollständig zu entkleiden, zu stark war das Verlangen nach körperlicher Vereinigung gewesen. „Entweder hast Du zu viel an oder ich zu wenig.“
Er lächelt und massiert ihre kleinen Brüste. Plötzlich stutzt er. „Es kommt gar keine Milch mehr.“
„Stimmt!“, grinst Carol, „Schön, dass Dir das auch schon auffällt. Unsere Dummheiten könnten schon wieder Folgen gehabt haben. Du hast es mir ganz hübsch ordentlich besorgt.“
Voller Entsetzten blickt der Vorarbeiter seine Untergebene an. „Ich sage es ja, Du bist verrückt geworden und Du machst mich auch vollkommen verrückt. Also, was ist nun mit Heiraten?“
„Doppelhochzeit mit Susan? Einverstanden!“
David glaubt seinen Ohren nicht zu trauen. Ungläubig starrt er seine jugendliche Freundin an: „Hast Du gerade wirklich ‚Einverstanden’ gesagt?“
„Habe ich!“
„Und wieso Doppelhochzeit mit Susan? Bigamie ist verboten!“
„Du sollst sie ja auch nicht ehelichen, da hätte ich bei aller Freundschaft doch was gegen.“
„Und wer ist dann der Glückliche?“
„Na, ihr deutscher Doktor, wusstest Du das denn nicht?“
„Absolut nicht. Hatten die beiden denn überhaupt noch Kontakt?“
„Sieht ja wohl so aus, nicht wahr? Und deswegen gibt es jetzt eine Doppelhochzeit.“
Das Girl nickt bekräftigend, klettert über den geliebten Mann hinweg und murmelt lächelnd: „Und nicht nur, weil ich es Susan schon zugesagt habe, bin ich damit einverstanden, Dich zu heiraten, denn erstens wollen wir doch unseren großzügigen Boss nicht enttäuschen, zweitens habe ich Susan versprochen, diesen Termin mit Dir abzuklären und drittens und das ist für mich der ausschlaggebende Punkt; ich muss immerzu an unser Baby denken. Der Kleine war so süß, ich habe so furchtbar viel auf mich genommen, die ganzen unangenehmen Begleiterscheinungen, die eine Schwangerschaft mit sich bringt, die tierischen Schmerzen bei der Geburt, die Todesangst hinterher – und wofür? Damit sich mein Bauch jetzt leer und tot anfühlt und ich doch kein Baby haben darf. Ich will ganz schnell wieder ein Kind, auch wenn ich dann die ganze Tortur noch mal mitmachen muss. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als ein Baby, ein Baby, das so wird, wie Du. Aber es muss nicht unbedingt ein Siebenmonatskind sein, ich bin schon mit genug Gerede hier in der Stadt gesegnet.“
„Damit willst Du mir wohl zartfühlend andeuten, dass ich Dich in den nächsten vier Wochen nicht anfassen darf. Das schaffe ich nicht!“
Ein zärtlicher Kuss trifft seine Nasenspitze. „Klar schaffst Du das, Geliebter. Du hast doch jetzt ein Ziel vor Augen.“ Carol grinst frech und macht einen Schritt rückwärts in den Raum hinein. „Aber ich kann Dich nur noch einmal warnen, Du bist Dein Unglück selber schuld. Wenn Du erst einmal ‚Ja’ gesagt hast, dann gibt es kein Zurück mehr und Du musst mich den Rest Deines Lebens ertragen und das wird fürchterlich, denn ich bin einfach grässlich!“
Das Girl macht eine schwungvolle Kehrtwendung und trippelt lachend zum Toilettentisch. Sie blickt in den Spiegel und schaut ihm dabei geradewegs in die Augen. „Du solltest Dich wieder anziehen