Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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und lieblich anzuschauen, Judith! rief er in seiner Einfalt, als die Wirklichkeit ihre Macht über die Fantasie behauptete. Wundervoll! Ich erinnere mich nicht, je ein so schönes Mädchen gesehen zu haben, selbst nicht unter den Delawaren; und ich bin nicht erstaunt darüber, dass Hurry Harry ebenso erbittert als getäuscht fortging!

      Hättet Ihr gewollt, Wildtöter, dass ich das Weib eines Mannes wie Henry March geworden wäre?

      Es spricht Manches zu seinen Gunsten, und wieder anderes gegen ihn. Nach meinem Geschmack würde Hurry nicht eben den besten Ehemann abgeben, aber ich fürchte, der Geschmack der meisten jungen Weiber hier herum würde sich nicht so hart über ihn aussprechen.

      Nein – nein – Judith ohne einen Namen würde nimmermehr einwilligen, Judith March genannt zu werden! Alles wäre noch besser als das!

      Judith Bumppo würde nicht so gut lauten, Mädchen; und noch manche Namen würden, was den Wohlklang fürs Ohr betrifft, gegen March zurückstehen.

      Ach! Wildtöter, der Wohlklang in solchen Fällen kommt nicht durch’s Ohr, sondern durch’s Herz. Alles ist angenehm, wenn das Herz davon befriedigt ist! Wäre Natty Bumppo Henry March, und Henry March Natty Bumppo, so würde mir der Name March schöner vorkommen als er ist; oder wäre er Ihr, so würde ich den Namen Bumppo abscheulich finden!

      Das ist es gerade – ja, das ist der Grund der Sache. So ich, ich bin von Natur ein Feind von Schlangen, und hasse selbst das Wort, was, wie mir die Missionäre sagen, in der menschlichen Natur liegt, wegen einer gewissen Schlange bei der Erschaffung der Welt, welche das erste Weib überlistete; und doch seitdem Chingachgook den Titel sich erworben, den er jetzt trägt, ha, jetzt ist der Laut meinem Ohr so angenehm, als das Pfeifen des Ziegenmelkers an einem heitern Abend, ja gewiss! Die Gefühle machen allen Unterschied auf der Welt, Judith, in der Natur der Laute; ja sogar auch beim Aussehen.

      Das ist so wahr, Wildtöter, dass ich überrascht bin darüber dass Ihr es bemerkenswert findet, wenn ein Mädchen, welches selbst ziemlich hübsch sein mag, es nicht für notwendig hält, dass ihr Gatte denselben Vorzug, oder was Euch als ein Vorzug erscheint, besitze. Mir gilt das Äußere an einem Manne Nichts, vorausgesetzt, dass sein Gesicht so ehrlich ist wie sein Herz.

      Ja, Ehrlichkeit ist ein großer Vorteil auf die Länge; und die es am ehesten vergessen am Anfang, lernen das oft am besten am Ende. Aber doch, Judith, gibt es Mehrere, die auf den augenblicklichen Gewinn eher sehen, als auf den Segen, der nachher erst kommt. Jenen halten sie für etwas Gewisses, und diesen für etwas Ungewisses. Ich bin aber froh, dass Ihr die Sache im rechten Licht anseht, und nicht in der Art, wie so viele, die sich gerne selbst täuschen.

      Ich sehe sie so an, Wildtöter, versetzte das Mädchen mit Nachdruck, immer noch mit dem Zartgefühl des Weibes zurückbebend von einem unmittelbaren Antrage ihrer Hand, und kann von Grund meines Herzens versichern, dass ich lieber mein Glück einem Manne anvertrauen würde, auf dessen Wahrhaftigkeit und Gemüt man sich verlassen kann, als einem falschzüngigen und falschherzigen Elenden, der Kisten voll Gold, und Häuser und Ländereien hätte – ja, säße er selbst auf einem Thron!

      Das sind wackre Worte, Judith; es sind recht wackre Worte; aber meint Ihr, dass die Gefühle gleichen Schritt damit halten würden, wenn die Wahl wirklich vor Euch läge? Wenn ein munterer und galanter Herr in einem Scharlachrock auf der einen Seite stände, sein Kopf duftend wie der Fuß eines Hirsches, sein Gesicht glatt und blühend wie das Eurige, seine Hände so weiß und weich, als ob Gott nicht darüber ausgesprochen hätte, dass der Mann im Schweiß seines Angesichts sein Brot essen soll, und sein Schritt so leicht, als Tanzmeister und ein leichtes Herz ihn nur immer machen können; und auf der anderen Seite stände einer, der seine Tage in der freien Luft verlebt hat, bis seine Stirne so rot geworden wie seine Wange, der sich durch Moräste und Büsche hindurchgearbeitet, bis seine Hand so rau geworden wie die Eichen, unter denen er schlief; der die Witterung des Wildes verfolgt hat, bis sein Schritt so verstohlen geworden wie der des Panthers und der keinen Wohlgeruch an sich hätte, als welchen die Natur in der freien Luft und im Walde gibt – wenn jetzt diese beiden Männer hier ständen, als Werber um Eure Neigung; welcher, glaubt Ihr, würde Eure Gunst gewinnen?

      Judiths schönes Angesicht flammte; denn das Bild, das ihr Gesellschafter so unbefangen entworfen von einem lustigen Offizier der Garnisonen, war einst ihrer Fantasie besonders angenehm gewesen, obwohl Erfahrung und Täuschung jetzt nicht nur alle ihre Gefühle erkältet, sondern ihnen auch eine entgegengesetzte Richtung gegeben hatte, und das vorübergehende Bild übte einen augenblicklichen Einfluss auf ihre Empfindungen; aber auf die ihr ins Gesicht getretene Röte folgte eine so tödliche Blässe, dass sie ganz geisterhaft erschien.

      So wahr Gott mein Richter ist, antwortete das Mädchen feierlich, ständen diese beiden Männer vor mir, wie denn der eine, ich darf es sagen, wirklich vor mir steht, meine Wahl würde, wenn ich mein eigenes Herz kenne, auf den Letztern gehen. Ich wünsche mir keinen Gatten, der irgend vornehmer ist als ich.

      Das ist lieblich zu hören, und könnte einen jungen Mann wohl verführen, eine Zeit lang seine eigene Unwürdigkeit zu vergessen, Judith! Indes, Ihr bedenkt doch kaum alles, was Ihr sprecht! Ein Mann wie ich, ist zu roh und zu unwissend für ein Mädchen, das eine solche Mutter gehabt hat, sie zu lehren; Eitelkeit ist natürlich, glaub’ ich; aber eine solche Eitelkeit würde die Vernunft überschreiten!

      Dann wisst Ihr nicht, wessen eines Weibesherz fähig ist! Roh seid Ihr nicht, Wildtöter, auch kann der nicht unwissend genannt werden, der, was vor seinen Augen ist, so genau studiert hat wie Ihr! Wenn die Neigung im Spiele ist, erscheinen alle Dinge in ihren lieblichsten Farben, und Kleinigkeiten werden übersehen oder vergessen. Wenn es im Herzen Sonnenschein ist, so ist Nichts düster und selbst trüb aussehende Gegenstände erscheinen hell und heiter; und so wäre es auch bei Euch und dem Mädchen, das Euch liebte, obwohl Euer Weib vielleicht in manchen Dingen Euch überlegen sein möchte, wie die Welt es nennt.

      Judith, Ihr stammt von viel vornehmeren Leuten in der Welt ab, als ich; und ungleiche Ehen, wie ungleiche Freundschaften, nehmen selten ein gutes Ende. Ich rede von dieser Sache ganz als von einer bloßen Einbildung, sintemal es von Euch wenigstens nicht wahrscheinlich ist, dass Ihr sie als Etwas behandeln solltet, was wirklich zu Stande kommen könnte.

      Judith heftete ihre tiefblauen Augen auf das offene, freimütige Gesicht ihres Genossen, als wollte sie in seiner Seele lesen. Nichts verriet hier einen versteckten Sinn, und sie war genötigt, sich selbst zu gestehen, dass er das Gespräch als eine bloße Erörterung mehr von Grundsätzen als von Tatsachen betrachtete, und dass er noch ohne allen Verdacht sei, ihre Gefühle möchten ernstlich bei dem Ausgang und Ergebnis beteiligt sein. Zuerst fühlte sie sich gekränkt; dann sah sie die Ungerechtigkeit ein, die Bescheidenheit und Selbsterniedrigung des Jägers ihm zum Verbrechen zu machen; und diese neue Schwierigkeit verlieh dem Stand der Dinge einen eigentümlichen Reiz, der ihr Interesse für den jungen Mann wohl noch steigerte. In diesem kritischen Augenblick blitzte in ihrem Geist eine Veränderung ihres Planes auf, und mit einer Raschheit der Erfindung, welche besonnenen und geistesgegenwärtigen Menschen eigen ist, fasste sie jetzt einen Entwurf, der ihn, wie sie hoffte, wirksam und sicher an sie binden sollte. Dieser Entwurf trug eben so Viel von der Fruchtbarkeit ihrer Erfindungsgabe, als von der Entschiedenheit und Kühnheit ihres Charakters an sich. Damit jedoch das Gespräch nicht zu rasch abbreche, oder ein Verdacht von ihrer Absicht in Wildtöter rege werde, beantwortete sie seine letzte Bemerkung so ernst und wahrhaft, als wäre ihr ursprüngliches Vorhaben ganz unverändert geblieben.

      Ich habe gewiss keinen Grund, mich meiner Abstammung zu rühmen, nach dem, was ich heute Nacht erfahren habe, sagte das Mädchen in traurigem Tone. Ich habe eine Mutter gehabt, das ist wahr; aber nicht einmal ihren Namen weiß ich; und was meinen Vater betrifft, so ist es vielleicht besser, ich erfahre nie, Wer er gewesen, damit ich nicht zu bitter von ihm spreche!

      Judith! sagte Wildtöter, freundlich ihre Hand ergreifend und mit einer männlichen Aufrichtigkeit, die dem Mädchen an’s Herz griff, es ist besser, wir sprechen heute Nacht Nichts weiter. Schlaft über dem, was Ihr gesehen und empfunden habt; am Morgen nehmen sich vielleicht Dinge, die jetzt düster erscheinen, freundlicher aus. Vor allem, tut nie Etwas in der Bitterkeit des Herzens, oder weil Euch so zu Mute ist, als nähmet Ihr gern an Euch selbst Rache für anderer Leute Verkehrtheiten. Alles was heute Nacht zwischen uns


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