Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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wieder sehen; ich werde es für einen großen Segen und für eine reichliche Belohnung des wenigen Guten ansehen, das ich etwa auf Erden getan, wenn es uns vergönnt sein wird, im anderen Leben einander zu erkennen und miteinander zu verkehren, wie wir in diesen lustigen Wäldern vor uns so lange getan haben!

      Chingachgook winkte mit der Hand – das leichte Tuch, das er trug, über den Kopf ziehend, wie ein Römer seinen Schmerz in seinen Gewändern verbarg, entfernte er sich langsam in die Arche, um allein seinem Kummer und seinen Gedanken nachzuhängen. Wildtöter sprach nicht eher wieder, als bis das Canoe halbwegs am Lande war. Dann hörte er plötzlich auf zu rudern, hiezu veranlasst durch Hetty, welche das Schweigen mit ihrer sanften, musikalischen Stimme unterbrach.

      Warum geht Ihr zu den Huronen zurück, Wildtöter? fragte das Mädchen. Sie sagen, ich sei schwachsinnig, und Solchen tun sie nie ein Leid; aber Ihr habt so viel Verstand als Hurry Harry, und noch mehr, meint Judith, obgleich ich nicht einsehe, wie das möglich ist.

      Ach, Hetty, ehe wir landen, muss ich mich noch ein Wenig mit Euch besprechen, Kind; und das über Sachen, welche vornemlich Eure Wohlfahrt betreffen. Stellt Euer Rudern ein, oder vielmehr, damit nicht die Mingo’s meinen, wir machen Anschläge und Complotte, und uns danach behandeln, taucht nur so ganz leicht Eure Schaufel ein, und gebt dem Canoe nur ganz wenig Bewegung und nicht mehr. Das ist gerade die Idee und die Bewegung. Ich sehe, Ihr seid anstellig genug auf den Augenschein, und wäret wohl zu brauchen bei einer List und Täuschung, wenn das jetzt recht wäre, eine zu versuchen – das ist gerade die Idee und die Bewegung! Ach weh! Trug und eine falsche Zunge sind böse Sachen, und geziemen sich gar nicht für unsere Farbe, Hetty; aber es ist eine Lust und eine Genugtuung, die schlauen Ränke einer Rothaut zu vereiteln in dem Kampf eines rechtmäßigen Kriegers. Meine Bahn ist kurz gewesen und wird wohl bald ein Ende haben; aber ich kann sehen, dass die Wanderungen eines Kriegers doch nicht ganz zwischen Gestrüppe und Schwierigkeiten hin gehen. Der Kriegspfad hat auch eine glänzende Seite, so gut wie die meisten anderen Dinge, wenn wir nur die Weisheit haben, sie zu sehen, und die Großmut, es zu gestehen.

      Und warum sollte Euer Kriegspfad, wie Ihr es nennt, seinem Ende so nahe sein, Wildtöter?

      Weil, mein gutes Mädchen, mein Urlaub seinem Ende so nahe ist. Vermutlich werden beide so ziemlich miteinander zu Ende gehen, was die Zeit betrifft – eines folgt dem anderen ganz natürlich auf der Ferse.

      Ich verstehe Eure Meinung nicht, Wildtöter, versetzte das Mädchen, etwas verwirrt darein schauend. Mutter sagte immer, die Leute sollten mit mir deutlicher sprechen, als mit den meisten anderen, weil ich schwachsinnig sei. Die Schwachsinnigen fassen nicht so leicht, wie die, die Verstand haben.

      Nun denn, Hetty, die einfache Wahrheit ist diese. Ihr wisst, dass ich dermalen ein Gefangner von den Huronen bin, und Gefangene nicht in allem nach ihrem Belieben tun können –

      Aber wie könnt Ihr ein Gefangner sein, unterbrach ihn lebhaft das Mädchen, da Ihr doch hier auf dem See seid, in Vaters Rinden-Canoe, und die Indianer in den Wäldern, und gar kein Canoe haben? Das kann nicht wahr sein, Wildtöter!

      Ich wünschte von ganzem Herzen und ganzer Seele, Hetty, dass Ihr Recht hättet, und ich Unrecht, statt dass Ihr jetzt Unrecht habt, und ich der Wahrheit nur zu nahe bin. So frei ich Euren Augen scheine, Mädchen, bin ich doch in Wirklichkeit an Händen und Füßen gebunden.

      Ha, es ist wirklich ein großes Unglück, keinen Verstand zu haben! Ich kann nun einmal nicht sehen noch verstehen, dass Ihr irgend wie ein Gefangner oder gebunden seid. Wenn Ihr gebunden seid, womit sind denn Eure Hände und Füße gefesselt?

      Mit einem Urlaub, Mädchen; das ist ein Band, das fester bindet als irgend eine Kette, diese kann man brechen, aber jenen nicht. Bei Seilen und Ketten kann man sich mit Messern und Listen und Schlauheit helfen; aber ein Urlaub kann weder durchschnitten, noch durchfeilt, noch abgestreift werden.

      Was für eine Art Ding ist denn ein Urlaub, wenn er stärker ist als Hanf oder Eisen? Ich habe noch nie einen Urlaub gesehen.

      Ich hoffe, Ihr bekommt nie einen zu fühlen, Mädchen; das Bindende bei diesen Sachen liegt ganz in den Gefühlen, und muss daher gefühlt, nicht gesehen werden. Ihr versteht doch wohl, glaube ich, was es heißt, ein Versprechen zu geben, gute kleine Hetty?

      Gewiss. Ein Versprechen heißt: Ihr wollet etwas tun, und das bindet Euch so gut als Euer Wort. Mutter hielt immer ihre Versprechen gegen mich und dann sagte sie, es wäre eine Sünde, wenn ich nicht meine Versprechen gegen sie und gegen jedermann sonst hielte.

      Ihr habt eine gute Mutter gehabt, in manchen Beziehungen, Kind, was sie auch in anderen gewesen sein mag. Ja, das ist ein Versprechen, und wie Ihr sagt, muss es gehalten werden. Nun bin ich vorige Nacht in die Hände der Mingo’s gefallen, und sie ließen mich los, um meine Freunde zu sehen, und Botschaften zu schicken zu den Leuten meiner Farbe, falls von ihnen an meinem Schicksal Teil nehmen, unter der Bedingung, dass ich zurück sei, wenn die Sonne heute mitten am Himmel steht, und erdulde, was ihr Hass und Rachsucht von Qualen ersinnen kann, zur Sühne für das Leben des Kriegers, der von meiner Büchse fiel, wie auch für das des jungen Weibes, das Hurry erschossen hat, und für andere Widerwärtigkeiten, die ihnen auf dem See und um ihn herum zugestoßen sind. Was man ein Versprechen nennt zwischen Mutter und Tochter, oder auch zwischen Fremden in den Ansiedlungen, wird ein Urlaub genannt, wenn ein Soldat gegen einen anderen auf dem Kriegspfad sich dadurch bindet. Und jetzt, denke ich, begreift Ihr meine Lage, Hetty!

      Das Mädchen gab einige Zeit keine Antwort, aber sie hörte ganz auf zu rudern, als ob die neue Idee ihren Geist zu sehr angriffe, um ihr noch eine andere Beschäftigung zu gestatten. Dann setzte sie das Zwiegespräch ernstlich und mit Bekümmernis fort.

      Meint Ihr, die Huronen werden das Herz haben, zu tun was Ihr sagt, Wildtöter? fragte sie. Ich habe sie freundlich und unschädlich gefunden.

      Das ist schon wahr, was ein Wesen wie Euch anbelangt, Hetty; aber eine ganz andere Sache ist es, wenn es einem offenen Feind gilt, der noch dazu der Besitzer einer ziemlich sicheren Büchse ist. Ich sage nicht, dass sie einen besondern Hass gegen mich tragen wegen gewisser Taten, die ich schon verrichtet, denn das wäre gleichsam am Rande des Grabes geprahlt, aber es ist keine Eitelkeit, wenn ich glaube, dass sie wissen, wie einer ihrer tapfersten und schlausten Häuptlinge durch meine Hand fiel. Da dies der Fall ist, würde sich der Stamm Vorwürfe machen, wenn er ermangelte, den Geist eines Bleichgesichts dem Geist ihres roten Bruders zur Gesellschaft nachzuschicken; vorausgesetzt natürlich, dass er ihn einholen kann. Ich erwarte keine Gnade und Barmherzigkeit von ihnen, Hetty; und mein vornehmster Kummer ist, dass ein solches Unglück mir auf meinem ersten Kriegspfade zustoßen musste; dass es früher oder später einmal komme, das erwartet jeder Soldat und ist darauf gefasst.

      Die Huronen sollen Euch kein Leid tun, Wildtöter! rief das Mädchen in großer Aufregung. Es ist sündhaft ebensowohl als grausam; ich habe hier die Bibel, ihnen das zu sagen. Meint Ihr ich würde dazu hinstehen und Euch martern sehen?

      Ich hoffe nicht, meine gute Hetty, ich hoffe nicht; und daher erwarte ich, Ihr werdet, wenn der Augenblick kommt, Euch entfernen; und nicht Zeugin sein eines Schauspiels, wo Ihr doch nicht helfen könnt, und das Euch betrüben würde. Aber ich habe nicht darum das Rudern eingestellt, um von meinen Bekümmernissen und Nöten zu schwatzen, sondern um ein wenig offen mit Euch von Euren Angelegenheiten zu reden, Mädchen.

      Was könnt Ihr mir zu sagen haben, Wildtöter! Seit Mutter starb, reden Wenige mit mir von solchen Dingen!

      Umso schlimmer, armes Mädchen: ja, es ist umso schlimmer, denn mit einer von Eurem Gemütszustand sollte man häufig sprechen, damit sie den Schlingen und Tücken dieser sündhaften Welt entgehe. Ihr habt den Hurry Harry nicht so bald vergessen, Mädchen, denke ich mir!

      Ich! – Ich Henry March vergessen! rief Hetty auffahrend. Wie sollte ich ihn vergessen, Wildtöter, da er unser Freund ist; und uns erst vorige Nacht verließ. Der große, glänzende Stern, welchen Mutter so gern betrachtete, war gerade über dem Wipfel der großen Fichte dort, auf dem Berg, als Hurry in das Canoe stieg; und als Ihr ihn auf dem Vorsprung bei der östlichen Bucht ans Land setztet, stand er nicht um mehr als die Länge von Judith’s schönstem Band darüber.

      Und wie könnt Ihr wissen, wie lang ich fort war, oder wie weit ich fuhr, um Hurry zu landen, da


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