Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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sein, sintemal ich nie in einem Huronischen Dorfe leben kann. Eure eignen jungen Männer müssen die Sumach mit Wildpret versorgen, und wenn sie das nächste Mal heiratet, lasst sie einen Mann nehmen, dessen Beine nicht so lang sind, dass sie in ein Gebiet hinüberspringen, das ihm nicht gehört. Wir haben einen ehrlichen Kampf gekämpft, und er fiel; daran ist Nichts, als was ein Tapfrer erwartet, und bereit ist zu erdulden. Und was das Mingo-Herz betrifft, ebenso gut mögt Ihr erwarten graue Haare auf dem Kopf eines Knaben, oder Brombeeren auf einer Fichte wachsen zu sehen. Nein, nein, Hurone; meine Gaben sind weiß, was Weiber betrifft; sie sind Delawarisch in allen Dingen, die mit Indianern zusammenhängen.

      Diese Worte waren kaum aus Wildtöters Munde, als ein allgemeines Murmeln die Unzufriedenheit verriet, womit sie vernommen wurden. Die alten Weiber besonders legten in lauten Ausdrücken ihr Missfallen an den Tag; und die holde Sumach selbst, ein Weib alt genug, um unsers Helden Mutter zu sein, war nicht die Gelindeste in ihren Verwünschungen und Schmähungen. Aber alle anderen Kundgebungen von Missvergnügen und Verdruss wurden zurückgedrängt und überboten durch die wilde Erbitterung des Panthers. Dieser grimmige Häuptling hatte es als eine Herabwürdigung betrachtet, seine Schwester überhaupt das Weib eines Bleichgesichts von den Yengeese werden zu lassen, und nur mit Widerstreben seine Zustimmung zu der – bei den Indianern übrigens keineswegs ungewöhnlichen – Auskunft und Anordnung gegeben, auf das lebhafte Zureden der des Gatten beraubten Wittwe hin, und es wurmte ihm entsetzlich, seine Herablassung geringgeschätzt, die Ehre, die er zu bewilligen mit so großem Verdruss sich hatte bereden lassen, verachtet zu sehen. Das Tier, von welchem er seinen Namen hatte, stiert nicht mit fürchterlicherer Wildheit seine beabsichtigte Beute an, als seine Augen auf den Gefangenen funkelten; auch blieb sein Arm nicht zurück, die heftige Erbitterung und Wut, die beinahe seine Brust verzehrte, zu betätigen.

      Hund von einem Bleichgesicht! rief er auf Irokesisch, geh und belle unter den Kötern deiner schlimmen Jagdreviere!

      Die Verwünschung war von einer entsprechenden Tathandlung begleitet. Noch während er sprach, erhob er den Arm und der Tomahawk ward geschleudert. Zum Glück hatte der laute Ton des Redenden Wildtöters Auge auf ihn hingezogen, sonst hätte dieser Augenblick wahrscheinlich seiner Laufbahn ein Ende gemacht. So groß war die Gewandtheit, womit diese gefährliche Waffe geworfen ward, und so tödlich die Absicht, dass sie den Schädel des Gefangenen gespalten haben würde, hätte er nicht einen Arm vorgestreckt und die Handhabe an einer ihrer Krümmungen gefasst, mit einer eben so merkwürdigen Behändigkeit, als die Geschicklichkeit war, womit die Waffe war geschleudert worden. Dennoch war die Wurfkraft so groß, dass, als Wildtöters Arm nach der Waffe gegriffen, seine Hand rückwärts hinter seinen Kopf hinauf gerissen ward, gerade in der Stellung, die zur Erwiederung des Angriffs erforderlich. Es ist nicht gewiss, ob der Umstand, dass er sich so unerwartet, bewaffnet, in dieser drohenden Stellung fand, den jungen Mann versuchte, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, oder ob plötzliche Erbitterung seine Geduld und Klugheit übermannte. Aber sein Auge funkelte und ein kleiner roter Fleck zeigte sich auf jeder Wange, während er all seine Kraft in der Anstrengung seines Armes aufbot, und die Waffe auf den Angreifer zurückschleuderte. Das Unerwartete dieses Wurfs trug zum Erfolg mit bei, da der Panther weder einen Arm aufhob, noch sich bückte, um ihm auszuweichen. Das scharfe, kleine Beil traf das Opfer in perpendikularer Linie mit der Nase, gerade zwischen den Augen, und schlug ihm im buchstäblichen Sinne das Hirn ein. Vorwärts stürzend, wie die Schlange im Augenblick noch, wo sie die Todeswunde empfängt, auf ihren Feind losschießt, fiel dieser Mann von gewaltiger Körperkraft der Länge nach auf den offenen Platz hin, den der Kreis bildete, im Todeskampf zuckend. Ein allgemeines Beispringen ihm zu Hilfe entledigte den Gefangenen, für einen Augenblick, des ganzen Haufens; und entschlossen, einen verzweifelten Versuch zur Rettung seines Lebens zu wagen, rannte er mit der Flüchtigkeit eines Hirsches davon. Es dauerte nur einen atemlosen Augenblick, bis die ganze Bande, Alt und Jung, Weiber und Kinder, den entseelten Leichnam des Panthers liegen lassend, wo er lag, das Lärmgeschrei erhoben und ihm verfolgend nacheilten.

      So plötzlich das Ereignis gekommen, welches Wildtöter veranlasste, diesen verzweiflungsvollen Versuch durch eilige Flucht zu machen, war doch sein Geist nicht gänzlich unvorbereitet für das fürchterliche Spiel um sein Leben. Während der verflossenen Stunde hatte er die Aussichten bei einem solchen Wagestück wohl erwogen, und alle einzelnen Punkte für Gelingen und Fehlschlagen schlau berechnet. Daher folgte gleich beim ersten Sprung sein Körper ganz der Leitung eines Verstandes, der alle Anstrengungen und Kräfte desselben auf’s beste zu nützen verstand, und in dem wichtigen Augenblick des Entspringens nicht das mindeste Besinnen, nicht die mindeste Unentschiedenheit aufkommen ließ; dem allein verdankte er den ersten großen Vorteil, den, dass er unverletzt durch die Linie der Schildwachen durchkam. Die Art und Weise, wie dies geschah, obwohl einfach genug, verdient eine Beschreibung.

      Obgleich die Küsten des Vorsprungs nicht mit Gebüsch besetzt waren, wie die meisten anderen am See herum, rührte dies doch ganz von dem Umstand her, dass der Platz so häufig von Jägern und Fischern benützt worden war. Dieser Saum begann dann mit dem eigentlichen Land, und war so dicht wie sonst überall, in langen Linien nach Norden und Süden sich erstreckend. In der letztern Richtung schlug denn Wildtöter seinen Weg ein; und da die Schildwachen etwas außerhalb des Anfangs dieses Dickichts standen, hatte der Fliehende seinen Versteck gewonnen, ehe sie den Alarm und seine Ursache recht wahrgenommen hatten. In dem Gebüsch jedoch weiter zu laufen, davon konnte nicht die Rede sein, und Wildtöter setzte seine Flucht etwa vierzig bis fünfzig Schritte weit in dem Wasser fort, das nur knietief war, und der Eile seiner Verfolger ein eben so großes Hindernis in den Weg legte, wie der seinigen. Sobald ein günstiger Platz sich zeigte, stürzte er sich durch die Linie des Gebüsches und eilte in die offenen Wälder.

      Einige Büchsen wurden auf Wildtöter abgefeuert während er im Wasser war, und noch mehrere folgten, als er auf das vergleichungsweise ihn mehr bloßstellende Gebiet des eigentlichen Waldes kam. Aber die Richtung der Linie, in der er floh, welche teilweise die des Feuers kreuzte, die Hast, mit welcher gezielt wurde, und die allgemeine Verwirrung, welche im Lager herrschte, dies alles machte, dass er unversehrt blieb. Kugeln pfiffen an ihm vorbei, und manche rissen neben ihm Zweige von den Bäumen, aber keine streifte auch nur seine Kleider. Der durch diese fruchtlosen Versuche verursachte Verzug war von großem Nutzen für den Flüchtling, der selbst den Vordersten der Huronen mehr als hundert Schritte Vorsprung abgewonnen hatte, ehe irgend eine Ordnung und Übereinstimmung in die Verfolgung kam. Ihn mit der Büchse in der Hand zu verfolgen, davon konnte keine Rede sein, und die besten Läufer unter den Indianern, nachdem sie ihre Gewehre abgefeuert, in unbestimmter Hoffnung, den entlaufenen Gefangenen zu verwunden, warfen sie weg, und riefen den Weibern und Knaben zu, sie so schnell als möglich aufzunehmen und wieder zu laden.

      Wildtöter erkannte das Verzweifelte des Kampfes, in dem er begriffen war, zu gut, um auch nur einen der kostbaren Augenblicke zu verlieren. Er wusste auch, dass seine einzige Hoffnung darauf beruhte, dass er geradeaus lief, denn sobald er sich wandte, oder umbog, machte die überlegene Zahl der Verfolger sein Entkommen unmöglich. Er verfolgte daher seinen Weg in schräger Richtung die Anhöhe hinan, die weder sehr lang noch sehr steil war auf dieser Seite des Berges, aber doch mühsam genug für einen um sein Leben sich Wehrenden, um ihn entsetzlich zu erschöpfen. Hier aber ließ er in seiner Eile nach, um aufzuatmen, und legte die schwierigeren Teile des Weges in raschem Schritt oder in langsamerem Trab zurück. Die Huronen hinter ihm hüpften und sprangen, aber dies beachtete er nicht, wohl wissend, dass sie auch die hinter ihm liegenden Schwierigkeiten überwinden mussten, ehe sie die von ihm schon gewonnene Höhe erreichten. Der Gipfel des ersten Hügels war jetzt ganz nahe, und er sah aus der Formation des Landes, dass eine tiefe Schlucht dazwischenlag, ehe man den Fuß des zweiten Hügels erreichen konnte. Bedächtlich den Gipfel hinansteigend, schaute er sich nach allen Richtungen begierig um, nach einem Versteck suchend. Keiner bot sich dar auf dem Boden; aber ein gefallner Baum lag in seiner Nähe, und verzweifelte Lagen erheischen verzweifelte Auskunftsmittel. Dieser Baum lag in einer Parallellinie mit der Schlucht; auf den Gipfel des Hügels hinaufspringen und dann seinen Körper so dicht als möglich unter dessen niedere Seite schmiegen und drängen, war das Werk eines Augenblicks. Ehe jedoch Wildtöter dem Auge seiner Verfolger entschwand, stellte er sich auf die Höhe hin, und stieß ein Triumphgeschrei aus, als juble er über den Anblick des vor ihm liegenden Abhangs. Im nächsten Augenblick lag er unter dem Baum hingestreckt.

      Sobald


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