Sprachkunst. Dietmar Wolfgang Pritzlaff

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Sprachkunst - Dietmar Wolfgang Pritzlaff


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       www.liesmichnet.de

      Verlag:

      © 2018 • dwp –Day Walker Productions

      veröffentlicht von: feiyr.com

       dwp-feiyr-com-Veröffentlichungen

      © Coverbild: „SPRACHKUNST oder L wie Literallala“ ,

      Ausschnitte aus meinem literarischen Schaffen,

      Covergestaltung von Dietmar Wolfgang Pritzlaff, Köln

      © Text und Satz: Dietmar Wolfgang Pritzlaff, Köln

      Vorwort

      Sprachkunst? In meinen Werken? Also die hohe Schule der Sprachkunst habe ich in meinen Werken wohl nie erreicht. Sprachjonglage in alter oder zukunftsträchtiger Sprache ist nicht so mein Ding. Ich sollte mal die Sprache eines meiner Theaterstücke auf Geheißen des Verlages umarbeiten, damit es wieder aktueller klingen würde. Nein, ich habe es nicht getan. Davon erzähle ich später mehr.

      Ich wollte immer meine Themen auf den Punkt bringen und nutzte die Sprache zeitlich nahe der Lebenssituation meiner Figuren. Eher realistisch als fantastisch. Es gibt zwar einige Sprachakrobatiken in meinen Texten, aber lieber nehme ich kein Blatt vor den Mund und beschreibe konkret die Situationen, als drum herum zu werkeln.

      Dieses E-Book, ein elektronisches oder digitales Buch, ist das Buch zu meinen anderen Büchern. Insbesondere der E-Books NACHTREIGEN mit meinen Gedichten, LEBENSSPLITTER mit meinen Kurzgeschichten und BOMBENSTIMMUNG mit meinen Hörspielen, Theaterstücken und Drehbüchern. Es gibt die Geschichten rund um meine Literatur wieder. Wann war, wo, wie meine Literatur erwählt, ausjuriert, mit schmutzigen Kritiken überzogen oder Preis gekrönt.

      Warum schreibe ich? Warum schreibt überhaupt jemand? Warum tuen sich Menschen das an? Denn die Zeit des Schreibens ist und bleibt immer eine ziemlich einsame Zeit. Kreativität hin oder her, die einsamste Tätigkeit ist vor einem Computer zu hocken und zu tippen. Geistig niveauvolle Texte und Wortergüsse zu finden und erfinden, erfordert eben eine gewisse Zeit der absoluten Ruhe und Ungestörtheit. Ein Autor sitzt also in seinem Kämmerchen, überlegt und grübelt und schreibt. Meistens ist er in dieser Zeit allein. Thomas Mann soll 4 Stunden täglich morgens bis zum Mittagessen geschrieben haben. In dieser Zeit war es der übrigen Familie strengstens untersagt in sein Büro zu stürmen und ihn abzulenken, ihn zu unterbrechen.

      Es gibt nur wenige Ausnahmen. Eine davon ist Rainer Werner Fassbinder, den ich sehr bewundere, dessen Werke mich in höchstem Maße beeindrucken. Er ist der, der am liebsten nie alleine war und seinen harten Kern des Filmteams um sich versammelte, nebenher noch Radio hörte und/oder auch noch den laufenden Fernseher in der Nähe brauchte um dann Theaterstücke, Hörspiele oder Drehbücher verfasste. Nein, das bin ich wirklich nicht. Bei mir muss Stille, Ruhe und Einsamkeit herrschen. Und bitte auch keine Unterbrechungen, sonst bin ich raus aus dem Schreibfluss.

      Wann habe ich angefangen zu schreiben? Was ist passiert, dass ich unbedingt etwas aufschreiben musste, außer dem schulischen Kram? In der Schule mitschreiben, Hausaufgaben schreiben, Tests schreiben, Diktate und Aufsätze schreiben und dann noch zuhause hinsetzen und für mich schreiben? Ja, genauso.

      Und doch irgendwie anders. Bei Texteinreichungen zu Wettbewerben antwortete ich meist auf die Frage: „Warum schreiben Sie?“ mit „Weil der Kopf überläuft!“

      Das stimmt zwar so, aber das ist es nicht allein. Der Kopf läuft über von Informationen. Gesammelte Werke von Eindrücken und Erlebnissen formen sich neu und um. Und dann entsteht eine Idee zu einem Wort oder gleich zu einer ganzen Geschichte. Und das muss raus. Muss geschrieben werden. Erst mal nur für mich. Wäre ich nicht über Veröffentlichungsmöglichkeiten mehr oder weniger gestolpert, hätte ich vielleicht die Schublade aufgemacht und meine Texte ins ewige Dunkel verbannt.

      Manchmal kam mir nur ein Wort in den Sinn zum Beispiel BOMBENSTIMMUNG. Daraus wurde ein Theaterstück. Das Wort GOSSENKINDER wurde eine Kurzgeschichte und LEBENSSPLITTER ein Kunstwerk, SEELENTIEFEN eine Ausstellung, TRÜMMERFRAUEN ein Theaterstück und so weiter... und so weiter...

      Manchmal ist nur das eine Wort greifbar und im Laufe der Zeit gestaltet sich das Wort zum Thema, zur Überschrift oder als Motto für etwas ganz Anderes, Neues. Manchmal ist eine Geschichte fertig und hat noch keinen Titel. Dann kommt der Titel später hinzu. Oder der Titel verändert sich nach langer Denkpause. Auch das kommt vor.

      Warum Wettbewerbe mitmachen? Warum sich einer Jury stellen?

      Ohne Preis kein richtiger Autor!?. Ich habe Verlagen meine literarischen Werke vorgestellt und meist wurde ich abgelehnt, weil nur Hausautoren veröffentlicht werden oder Autoren mit Literaturpreisen.

      Häh? Wat? Wie soll das denn gehen?

      Wenn man junger Anfängerautor ist hat man doch noch keine Preise oder Veröffentlichungen vorzuweisen. Aber um in eine Anthologie zu kommen oder bei manchen Wettbewerben teilzunehmen, muss man eigene Bücherveröffentlichungen angeben können, in zig Anthologien abgedruckt worden sein oder eben schon Literaturpreise gewonnen haben. Die spinnen doch alle!

      Dabei dürfen es keine Buchveröffentlichungen im Selbstverlag sein. Auch Veröffentlichungen in Druckkostenzuschussverlagen gelten nicht oder sind verpönt. Eigentlich hat nur der, der einmal wenigstens Glück bei der Auswahl einer Veröffentlichung hatte, Chancen auf Wiederveröffentlichung. Ich kenne Autoren die von Stipendium zu Stipendium weitergereicht wurden und durch den Erlös von Literaturpreisen ihr Leben bestreiten können. Bravo!

      „Die sind ja auch eben besser. Die haben bessere Texte und kommen an.“ Na ja, das lass ich nicht ganz so stehen. Da gab es einige Texte denen ich keinen einzigen Preis hätte zukommen lassen wollen und diese Texte sind dann hochdekoriert worden. Mit fadenscheinigen Argumenten geben Jurys und Kritiker gerne den Texten einen Begleittext mit auf den Weg. Bei Literaturpreisverleihungen werden Laudationen vorgetragen, bei denen ich mir bei näherem Hinhören selbst die Frage stellte, ob die Laudatio wirklich für den ausgezeichneten Text passte, ihn beschrieb, oder einfach nur Füllzeit des Abends darstellen sollten? Oftmals sind die Laudatoren angesagter und berühmter als die Preisträger. Es geht doch schließlich um die Preisträger und das preiswürdige Stück Literatur und nicht um Rumgeschwafel. Oftmals kam es mir so vor, dass dem Laudator nichts Neues einfallen wollte und er nur die vom Autor selbst gemachten Kurzbeschreibungen seiner eigenen Person verlas. Mehr Langeweile geht dann gar nicht.

      Ich wollte aber Preise. Ich wollte ausgezeichnet werden. Ich wollte mich nicht mehr anmachen lassen, dass ich keine Veröffentlichungen hatte. Ich wollte veröffentlichen.

      Wie wichtig Preise sind, das sieht man immer wieder, wenn ein Schriftsteller plötzlich den Literaturnobelpreis gewinnt. Die ganze Welt wird aufmerksam und die Bücher des Autors werden in andere Sprachen übersetzt und selbstverständlich doppelt und dreifach gekauft. So hoch hinaus wollte ich ja gar nicht. Nur einen kleinen anständigen Preis – bitte – bitte – eine milde Gabe für einen noch-nicht-Autoren.

      Oftmals gaben Wettbewerbe Stichworte und Thema vor. Bei Ausschreibungen für Anthologien musste der literarische Erguss einem Motto folgen. Auch das waren spannende Aufgaben. Fördert es doch die unerwartete Beschäftigung mit einem Thema, zu dem man sonst nicht geschrieben hätte. Man muss sich zwingen dem Thema gerecht zu werden. Wenn dann noch die Anforderungen einengen, zum Beispiel die Anzahl der Wörter oder Seiten, dann ist das schon eine Herausforderung. So entstand meine preisgekrönte Zug-Geschichte DIE EWIG REISENDE zum Thema UNTERWEGS. Auch die Geschichte DIE MACHT DER GEWOHNHEIT zum Thema DAS MEER-PRINZIP entstand so.

      Wenn man einmal etwas geschrieben hat und es dann noch veröffentlicht wird, ist das der große Applaus für einen Autor.

      Klasse, wenn Autoren gekauft, gelesen


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