Sämtliche Werke von Shakespeare in einem Band: Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch). William Shakespeare

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Sämtliche Werke von Shakespeare in einem Band: Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Englisch) - William Shakespeare


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alle Capulets von alters ruhn.

       Zur selben Zeit, wenn du erwachen wirst,

       Soll Romeo aus meinen Briefen wissen,

       Was wir erdacht, und sich hieher begeben.

       Wir wollen beid auf dein Erwachen harren,

       Und in derselben Nacht soll Romeo

       Dich fort von hier nach Mantua geleiten.

       Das rettet dich von dieser drohnden Schmach,

       Wenn schwacher Unbestand und weibsche Furcht

       Dir in der Ausführung den Mut nicht dämpft.

      JULIA

       Gib mir, o gib mir; rede nicht von Furcht!

      LORENZO

       Nimm, geh mit Gott, halt fest an dem Entschluß!

       Ich send indes mit Briefen einen Bruder

       In Eil nach Mantua zu deinem Treuen.

      JULIA

       Gib, Liebe, Kraft mir! Kraft wird Hülfe leihen.

       Lebt wohl, mein teurer Vater!

       Beide ab.

      ZWEITE SZENE

       Inhaltsverzeichnis

       Ein [Zimmer] Saal in Capulets Hause

       Capulet, Gräfin Capulet, Wärterin, Diener.

      CAPULET

       So viele Gäste lad, als hier geschrieben!

       Ein Diener ab. Du, Bursch, geh, miet mir zwanzig tüchtge Köche!

      ZWEITER DIENER

       Ihr sollt gewiß keine schlechten kriegen, gnädger Herr; denn ich will erst zusehn, ob sie sich die Finger ablecken können.

      CAPULET

       Was soll das für eine Probe sein?

      ZWEITER DIENER

       Ei, gnädiger Herr, das wäre ein schlechter Koch, der seine eignen Finger nicht ablecken könnte. Drum, wer das nicht kann, der paßt mir nicht.

      CAPULET

       Geh, mach fort!

       Zweiter Diener ab. Die Zeit ist kurz, es wird an manchem fehlen. - Wie ists, ging meine Tochter hin zum Pater?

      WÄRTERIN

       Ja, wahrhaftig!

      CAPULET

       Wohl! Gutes stiftet er vielleicht bei ihr;

       Sie ist ein albern, eigensinnig Ding.

       [Julia tritt auf.]

      WÄRTERIN

       Seht, wie sie fröhlich aus der Beichte kommt!

       Julia tritt auf.

      CAPULET

       Nun, Starrkopf? Sag, wo bist herumgeschwärmt?

      JULIA

       Wo ich gelernt, die Sünde zu bereun

       Hartnäckgen Ungehorsams gegen Euch

       Und Eur Gebot, und wo der heilge Mann

       Mir auferlegt, vor Euch mich hinzuwerfen,

       Vergebung zu erflehn. - Vergebt, ich bitt Euch!

       Von nun an will ich stets Euch folgsam sein.

      CAPULET

       Schickt nach dem Grafen, geht und sagt ihm dies.

       Gleich morgen früh will ich dies Band geknüpft sehn.

      JULIA

       Ich traf den jungen Grafen bei Lorenzo,

       Und alle Huld und Lieb erwies ich ihm,

       So das Gesetz der Zucht nicht übertritt.

      CAPULET

       Nun wohl, das freut mich, das ist gut. - Steh auf!

       So ist es recht. - Laßt mich den Grafen sehn.

       Potztausend, geht, sag ich, und holt ihn her! -

       So wahr Gott lebt, der würdge fromme Pater,

       Von unsrer ganzen Stadt verdient er Dank.

      JULIA

       Kommt, Amme, wollt Ihr mit mir auf mein Zimmer?

       Mir helfen Putz erlesen, wie Ihr glaubt,

       Daß mir geziemt, ihn morgen anzulegen?

      GRÄFIN CAPULET

       Nein, nicht vor Donnerstag; es hat noch Zeit.

      CAPULET

       Geh mit ihr, Amme, morgen gehts zur Kirche.

       Julia und die Wärterin ab.

      GRÄFIN CAPULET

       Die Zeit wird kurz zu unsrer Anstalt fallen;

       Es ist fast Nacht.

      CAPULET

       Blitz! Ich will frisch mich rühren,

       Und alles soll schon gehn, Frau, dafür steh ich.

       Geh du zu Julien, hilf an ihrem Putz.

       Ich gehe nicht zu Bett; laß mich gewähren,

       Ich will die Hausfrau diesmal machen. - Heda! -

       Kein Mensch zur Hand? - Gut, ich will selber gehn

       Zum Grafen Paris, um ihn anzutreiben

       Auf morgen früh; mein Herz ist mächtig leicht,

       Seit dies verkehrte Mädchen sich besonnen.

       Capulet und die Gräfin ab.

      DRITTE SZENE

       Inhaltsverzeichnis

       Juliens Kammer

       Julia und die Wärterin.

      JULIA

       Ja, dieser Anzug ist der beste. - Doch

       Ich bitt dich, liebe Amme, laß mich nun

       Für diese Nacht allein; denn viel Gebete

       Tun not mir, um den Himmel zu bewegen,

       Daß er auf meinen Zustand gnädig lächle,

       Der, wie du weißt, verderbt und sündlich ist.

       Gräfin Capulet kommt.

      GRÄFIN CAPULET

       Seid ihr geschäftig? Braucht ihr meine Hülfe?

      JULIA

       Nein, gnädge Mutter, wir erwählten schon

       Zur Tracht für morgen alles Zubehör.

       Gefällt es Euch, so laßt mich jetzt allein

       Und laßt zu Nacht die Amme mit Euch wachen,

       Denn sicher habt Ihr alle Hände voll

       Bei dieser eilgen Anstalt.

      GRÄFIN CAPULET

       Gute


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