Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis - A. F. Morland


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was ist mit mir?", fragte Terry mit einem Schmollmund.

      Lee Kuan drehte sich noch einmal kurz zu ihr um.

      "Kalt duschen, Baby", schlug er vor.

      18

      Unter Levonians Sachen war nichts, was uns weiterbrachte.

      Die Leute, die ihn mitgenommen hatten, waren offenbar klug genug gewesen, nichts zu hinterlassen, was uns weiterbrachte.

      Die Kawasaki stand tatsächlich noch in der Tiefgarage. Wir untersuchten auch das Zimmer, das Levonian bewohnt hatte.

      Es war inzwischen gründlich gereinigt worden, so dass wir keine Chance hatten, etwas zu finden.

      Ziemlich deprimiert fuhren wir zurück in Richtung Federal Plaza.

      "Für mich sieht das so aus, als hätte jemand Levonian aus dem Weg geräumt", meinte Milo. "Fragt sich nur wer."

      "Offenbar wurde er für irgendwen zur Belastung..."

      Milo schüttelte den Kopf. "Vonda McDaniels und Bruce Levonian haben diesem Desmond Cole etwas weggenommen..."

      "Du meinst diesen Koffer, den nur ein einziger Zeuge gesehen hat."

      "Warum sollte dieser so ein Detail erfinden?"

      "Auch wieder wahr."

      "Wie wär's damit: Cole kam von einer Geldübergabe, Levonian und Vonda McDaniels wussten davon und jagten ihm das Geld ab. Anschließend wollte Levonian nicht mit seiner Partnerin teilen..."

      "Das würde heißen, dass die Zugangsdaten zu den Pentagon-Rechnern längst verkauft wurden."

      "Was denkst du denn? Das ist heiße Ware! Die wird schneller schlecht als sonst irgendetwas..."

      Unterwegs erreichte uns ein Anruf.

      Es war Mister McKee.

      "Eine gewisse Rita McDaniels hat sich hier gemeldet", berichtete unser Chef. "Sie gibt an, die Schwester von Vonda McDaniels zu sein. Vielleicht haben Sie ein paar Fragen an sie..."

      "Wir sind schon unterwegs."

      Zwanzig Minuten später erreichten wir die Federal Plaza.

      Rita McDaniels befand sich in einem gerade ungenutzten Konferenzraum. Mandy hatte ihr ihren berühmten Kaffee serviert. Mister McKee war anwesend, außerdem Special Agent Dirk Baker.

      Milo und ich grüßten die Kollegen knapp, wandten uns dann der Zeugin zu...

      ...und mussten erst einmal schlucken.

      Rita McDaniels war eine atemberaubend schöne Frau. Ihr Haar war dunkelblond, hing ihr in Locken bis weit über die Schultern. Das Kleid war sehr eng und schmiegte sich ihrer Figur perfekt an. Die Ähnlichkeit mit ihrer Schwester war unverkennbar. Die Gesichtslinien ließen da keinen Zweifel.

      "Das sind die Special Agents Jesse Trevellian und Milo Tucker...", stellte Mister McKee uns vor.

      Rita sah erst Milo, dann mich prüfend an, hob dann die Augenbrauen.

      "Sie suchen den Mörder meiner Schwester?"

      "Ja, kann man so sagen", nickte ich. In gewisser Weise stimmte das auch. Natürlich war der Tod von Vonda McDaniels nur ein kleines Mosaiksteinchen in einer viel größeren Sache, von der wir bisher nur in Umrissen eine Vorstellung besaßen.

      "Ich habe den Flieger aus Miami genommen, als ich von Vondas Tod gehört habe... Ich hatte mich schon gewundert, weil sie nicht mehr auf Emails oder Telefonanrufe reagierte. Ich habe mir allerdings nicht allzu viel dabei gedacht. In Miami besitze ich eine kleine Kette von Blumengeschäften. Sie können sich ja vorstellen, in welchem Stress man da ist. Und Vonda hatte ihre eigenen Geschäfte..."

      "Was waren das für Geschäfte?", fragte Dirk Baker.

      Rita zuckte die Achseln, nippte dann an ihrem Kaffee.

      "Keine Ahnung. Irgendwas an der Börse oder mit Terminhandel. Sie war da immer ziemlich indifferent - fast so, als befürchtete sie, dass ich von ihrem Erfolg eine Scheibe abhaben wollte."

      "Hatte sie denn Erfolg?"

      "Meines Wissens hatte sie jedenfalls nie Geldprobleme. Aber dieser Eindruck kann natürlich täuschen."

      "Wie oft haben Sie sich gesehen?"

      "Manchmal ein paar Monate gar nicht, dann wieder jede Woche. Je nachdem. Aber mit dem Flieger war das kein Problem, mal kurz 'rüberzujetten."

      Ich sah die Fotos auf dem Tisch. Levonian, Mark 'BigByte' Sorello, Desmond Cole...

      "Sie waren vorhin gerade dabei, uns etwas über die Beziehung Ihrer Schwester zu Bruce Levonian zu berichten", hakte Dirk Baker nach.

      Rita hob die Augenbrauen. "Mein Gott, Beziehung... Ich bin dem Mann mal begegnet, als ich überraschend nach New York kam. Hatte geschäftliche Gründe. Tja, und da bin ich bei ihr unangemeldet reingeschneit. Sie stellte ihn mir einfach als Bruce vor, ohne Nachnamen. Und da wir die ganze Zeit über nicht allein waren, hatte ich auch keine Gelegenheit nachzufragen."

      "Was hat ihre Schwester Ihnen sonst über diesen Bruce erzählt?", fragte Baker.

      "Nichts. Sie war sehr zugeknöpft und Bruce schien es irgendwie unangenehm zu sein, dass ich auf ihn traf. Wer ist dieser Bruce Levonian?"

      Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Dann sagte schließlich Mister McKee: "Mit großer Wahrscheinlichkeit der Mörder Ihrer Schwester."

      Rita sah unseren Chef erstaunt an. "Dann wissen Sie schon..."

      "Wir wissen nur, dass Levonian vermutlich der Täter war. Aber die Hintergründe der Bluttat liegen noch im Dunkeln. Um das erhellen zu können, brauchen wir möglichst viele Angaben über Ihre Schwester von Ihnen. Jedes Detail kann uns eventuell helfen..."

      "Ich werde auf jeden Fall noch eine Weile hier in New York bleiben, um Ihnen weiterhin für die Ermittlungen zur Verfügung zu stehen."

      "Das wäre sehr schön", sagte Mister McKee.

      Mark Sorello kannte sie nicht, wie sich herausstellte.

      Und dasselbe galt für Desmond Cole, den Profi-Killer, der von Vonda McDaniels ermordet worden war.

      Schweigend hörte sie zu, während Mister McKee ihr diese Wahrheit beibrachte. Ihr hübsches Gesicht wurde kreideweiß.

      Die Tatsache, dass ihre Schwester ermordet worden war, war schon ein Schock für sie gewesen. Aber nun musste sie schlucken, dass Vonda auch noch einen eiskalten Mord begangen hatte - zusammen mit dem Mann, der ihr eigenes Leben wenig später beendet hatte.

      "Das kann ich nicht glauben", sagte sie tonlos.

      "Die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache", stellte Mister

      McKee fest. "Gleichgültig, wie lange Sie es vor sich her schieben: Irgendwann werden Sie sich dieser Wahrheit stellen müssen. Allerdings..." Mister McKee zögerte.

      Sie blickte auf. "Ja?"

      "Auch wenn Ihre Schwester einen Mord begangen hat, so gibt das niemandem das Recht, sie umzubringen. Sie sollen wissen, dass wir den Mord an einem Mörder mit derselben Intensität verfolgen wie die Tötung eines vollkommen Unschuldigen."

      Rita nickte stumm.

      Tränen rannen ihr über das Gesicht, verwischten ihr dezentes Make-up.

      Mister McKee beugte sich ein Stück über den Tisch, ihr entgegen. "Sie sagten mir vorhin, dass Sie die Hintergründe erfahren möchten, die zum Tod ihrer Schwester führten. Außerdem wollten Sie uns für weitere Ermittlungen zur Verfügung stehen. Gilt dieses Wort noch?"

      Sie nickte, wollte etwas sagen, aber es kam kein Laut über ihre Lippen.

      Mister McKee lehnte sich zurück, deutete dabei auf Milo und mich. "Dann fahren Sie doch jetzt


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