Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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und unsicherer wurde Quintus. Er verpatzte während der Proben die Einsätze. Die Folge davon war, daß er sich immer mehr und mehr unter Druck setzte. Das verbesserte seine Leistung aber nicht, eher im Gegenteil.

      Yvonne tat das Herz weh, wenn sie ihn so sah.

      Eines Tages hielt sie es nicht mehr aus. Nervös spielte Quintus mit dem Mikrophon und übte harte Kritik an dem Orchester. Tassilo warf Yvonne einen verzweifelten Blick zu.

      So stand Yvonne auf und ging langsam auf die Bühne. Sie gab Quintus einen Kuß.

      »Wir singen jetzt einmal zusammen. Schau mir dabei nur in die Augen. Du singst für mich und für mich. Weißt du, wir haben uns doch versprochen, daß wir Lieder der Berge singen wollen, wenn wir mal Zorn im Herzen haben.«

      Yonne gab den Musikern den Einsatz. Sie nahm Quintus bei der Hand und schaute ihm in die Augen. Dann stimmten sie zusammen das Lied an. Sie sahen nur sich. Sie bemerkten nicht, wie Tassilo Anweisung gab, das Scheinwerferlicht zu drosseln. Nur sie beide standen in der Mitte eines kleinen hellen Kreises, der Rest der Bühne war im Dunkeln.

      Als sie geendet hatten, nahm Quintus seine Yvonne fest in den Arm. Er drückte sie an sich und sie küßten sich.

      »Ich liebe dich, Yvonne! Ich kann und will keinen Tag mehr ohne dich sein!«

      Quintus nahm ein paar Blumen aus der Blumendekoration.

      »Leider habe ich keine echten Blumen, nur diese Dekoblumen aus Seide. Aber du wirst einen Blumenstrauß von mir bekommen, so wie es sich gehört. Aber bis dorthin kann ich mit meiner Frage nicht mehr warten.«

      Quintus ging vor Yvonne auf die Knie.

      »Liebste Yvonne! Ich liebe dich! Jeder Tag ohne dich ist ein verlorener Tag! Willst du meine Frau werden? Einen Ring habe ich auch noch nicht. Aber wir gehen einen kaufen.«

      Es war ganz still geworden in dem kleinen Theater, in dem sie probten. Alle hielten den Atem an. Was würde Yvonne sagen?

      Yvonne schaute Quintus in die Augen.

      »Liebster Quintus! Ich will deine Frau werden. Gern nehme ich deinen Antrag an, auch wenn du nur Bühnendekoration statt Blumen hast. Der Ring ist ein schönes, aber auch nur ein äußeres Symbol. Ich weiß längst, daß mir dein Herz gehört.«

      Quintus stand auf und sie küßten sich.

      Tassilo brach in Jubelrufe aus. Er spendete Beifall und alle klatschten. Erst jetzt war den beiden Liebenden wieder bewußt, daß sie nicht allein waren. Sie hatten alles um sich herum vergessen.

      »Wann werdet ihr heiraten? Noch vor der Tournee? Das muß gleich der Presse bekanntgemacht werden.«

      »Nein, Tassilo! Nein!« sagte Quintus.

      Yvonne stimmte ihm zu.

      »Das eine ist Quintus’ Beruf. Das andere ist unsere Liebe. Sie gehört nur uns. Wir wollen den schönsten Augenblick in unserem Leben nicht zur Show machen. Ihr habt erlebt, wie Quintus mir einen Antrag gemacht hat. Das muß euch genügen. Die Tournee beginnt in zwei Wochen. Quintus wird pünktlich zur Stelle sein. Bis dorthin müßt ihr ihn und mich entschuldigen.«

      Yvonne nahm Quintus bei der Hand und zog ihn fort.

      »Du bestimmst schon wieder alles, Yvonne.« Er blinzelte ihr zu. »Aber du machst das ganz in meinem Sinn.«

      *

      Quintus und Yvonne fuhren zum Quandler Hof. Dort stellte Quintus Yvonne seinen Eltern als seine Braut vor. Glücklich schlossen sie Yvonne in ihre Arme.

      »Hast ja lange dazu gebraucht, Bub!« tadelte sein Vater ihn im Scherz. »Hab’ schon gedacht, du wüßtest net, wie man das macht.«

      Auf dem Quandler Hof gab es noch die schmalen Eheringe der Großeltern von Quintus. Damit zeigten Quintus’ Eltern, daß sie Yvonne mit ganzen Herzen in die Tradition ihrer Familie aufnahmen.

      Quintus nahm die Ringe und führte Yvonne in den Garten. Dort pflückte er ihr im Mondlicht ein paar Blumen. Auf der Bank, auf der sie sich zum ersten Mal geküßt hatten, steckte er ihr den Ring an den Finger.

      »Ich habe mich gleich in dich verliebt, Yvonne, damals.«

      »Ich weiß, Quintus! Ich weiß. Jetzt laß uns nicht mehr sprechen! Küß mich, Quintus!«

      Eine Woche später heirateten Quintus und Yvonne. Es sollte in der Kirche eine kleine Feier im engsten Kreis sein. Aber die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Es waren keine Fremden da, nur die Waldkogler hatten sich eingefunden, um dem jungen Paar das Geleit auf den ersten Schritten in ein gemeinsames Leben zu geben.

      Statt einer Hochzeitsreise gingen sie auf Tournee. Tassilo erkannte, welch schöne Stimme Yvonne hatte und überredete sie, zusammen mit Quintus einige Duette zu singen.

      »Daraus soll aber keine Dauereinrichtung werden, Tassilo!«

      Das war Yvonnes Standpunkt, den sie mit Nachdruck vertrat.

      »Solange wir noch keine Kinder haben, mag das ja angehen. Aber wenn Kinder da sind, dann will ich nur Mutter und Ehefrau sein. Das ist eine Aufgabe, die mich ausfüllt.«

      Tassilo schmunzelte.

      »Kannst du Yvonne nicht so überlisten, wie sie dich überlistet hat, Quintus?«

      »Nein, das will ich auch nicht! Ich will nur, daß Yvonne glücklich ist.«

      - E N D E -

Cover Schöner Lockvogel Barbara

      Die Gäste, die in der Berghütte von Toni und Anna übernachtet hatten, waren nach dem Frühstück alle aufgebrochen. Erfahrungsgemäß waren die Stunden bis zum Mittag etwas ruhiger. Anna und Toni gönnten sich eine Pause. Sie saßen auf der Terrasse der Berghütte. Anna griff verliebt nach Tonis Hand. Ihre Augen strahlten vor Glück.

      »Toni, ich glaube, ich bin der glücklichste Mensch auf Erden. Ich habe dich, lebe dort, wo andere Menschen nur Urlaub machen, nur Stunden oder Tage verweilen auf unserer Berghütte.«

      Toni küßte seine junge Frau.

      »Des muß erst noch geklärt werden, ob du der glücklichste Mensch bist!« Verschmitzt blinzelte er seiner Anna zu.

      »Was gibt es da noch zu klären?«

      »Es kann nur ein Mensch auf Erden der glücklichste sein. I denk, daß i des bin!«

      Sie lachten, ihre Herzen waren einander sehr nahe.

      Anna rückte dicht an ihn heran.

      »Dann müssen wir uns einigen. Ich will dir den Titel des glücklichsten Menschen nicht wegnehmen. Aber so froh wie ich und so glücklich, kannst du gar nicht sein. Das ist unmöglich!«

      »Mei, wie meinst denn des?«

      »Du bist hier in Waldkogel geboren und aufgewachsen. Ich bin nicht von hier. Das ist eben der Unterschied. Die herrliche Landschaft, die Berge, unsere Berghütte, alles ist wie ein Traum aus dem Märchen.«

      »Mei, i versteh, was du damit sagen willst, Anna. Doch i bin der glücklichere Mensch, weil ich zu dem allem, zu der herrlichen Natur, noch dich dazubekommen hab’. Deshalb is mei Glück vollkommen.«

      Toni legte zärtlich den Arm um Anna, und sie küßten sich. Dann schauten sie sich tief in die Augen.

      »Wollen wir uns darauf einigen, ich bin die glücklichste Frau und du bist der allerglücklichste Mann?«

      »Des is eine feine Einteilung. Mei, die gefällt mir. Eines Tages werden wir Kinder haben.«

      Er blinzelte ihr zu.

      »Wenn eine so glückliche Frau und ein so glücklicher Mann Kinder haben, dann werden das die glücklichsten Kinder sein, die es überhaupt auf diesem Planten gibt. Des ist doch so?«

      »O


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