Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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schenke. Ich habe ernsthaft geprüft. Er ist es! Julian, aus uns kann kein Paar werden. Vielleicht schaffen wir es, keine Feinde zu sein. Das würde mich freuen. Du wirst ein anderes Madl finden. Es gibt bestimmt jemanden, der dich mag und dich glücklich machen wird.«

      Ute stand dabei. Sie wurde tiefrot und sah auf den Boden.

      Julian schaute Gundi lange an. Er schaute ihr in die Augen. Sie hielt seinem Blick stand. Julian sah das Strahlen in ihren Augen. Sie ist glücklich, dachte Julian.

      »Ja, das war es dann wohl!« sagte Julian leise und seufzte. »Ich habe gewonnen und verloren an einem Tag! Dann wünsche ich dir alles Gutes!«

      Julian schaute Urs an.

      »Dir auch!«

      Urs nickte.

      Julian stand etwas verloren auf dem Podium. Er schaute sich um. Sein Blick traf auf den von Ute. Julian musterte Ute, als hätte er sie noch nie gesehen. Ute lächelte.

      »Also ich bin frei, Julian! Ein Madl zum Tanzen brauchst du ja heute! Ich habe nichts vor!«

      Julian lächelte und reichte Ute die Hand. Ute blinzelte Pfarrer Zandler zu. Dann ging sie mit Julian davon.

      Urs nahm Gundi in den Arm und küßte sie.

      »Ich liebe dich, Gundi!«

      »Ich liebe dich, Urs! Dich habe ich immer geliebt, vom ersten Blick an. Das mußt du mir glauben!«

      »Das weiß ich, weil es mir auch so erging. Ich sah dich, sah dir in die Augen und wußte es. Du bist diejenige, nach der ich immer gesucht habe.«

      Hand in Hand stiegen sie die wenigen Stufen des Podests hinab.

      Anna reichte Urs sein Hemd und seine Jacke.

      »Glückwunsch zum zweiten Platz! Des hast du gut gemacht, Urs.«

      »Danke, Toni!«

      Auch Anna und die kleine Franziska sprachen ihre Glückwünsche aus. Nur Sebastian schwieg. Er stand dabei, gab sich teilnahmslos und vergrub die Hände in den Hosentaschen.

      »Was ist mit dir, Basti?« fragte Toni. »Willst du dem Urs nicht gratulieren?«

      »Ich gratuliere dir!« brummte Sebastian und schaute Urs dabei nicht an.

      »Basti! Sei nicht so arg enttäuscht! Du hast den Urs gut trainiert. Des hast wirklich prima gemacht. Daß der Urs den zweiten Platz erobert hat, des ist schon eine Überraschung. Das hat er nur dir zu verdanken!«

      »Schon gut, Toni!«

      Jetzt schaltete sich Anna ein.

      »Basti, warum bist du so enttäuscht. Keiner hätte gedacht, daß der Urs es so weit nach vorne schafft.«

      Urs lächelte.

      »Ich kann den Sebastian verstehen! Er hat mich trainiert. Des hat er wirklich gut gemacht. Basti weiß, daß ich hätte gewinnen können, wenn ich gewollt hätte, richtig?«

      Sebastian nickte.

      Urs knöpfte sein Hemd zu und zog seine Jacke über. Er legte den Arm um Gundi.

      »Ich habe am Schluß extra langsamer gemacht, damit Julian gewinnt. Das hast du richtig gesehen, Basti. Sei mir deswegen nicht böse. Ich bin mir sicher, wenn du einmal groß bist, wirst du mich verstehen. Ich wollte dem Julian an einem Tag nicht alles nehmen, das Madl und den Sieg.«

      »Das kann ich jetzt schon verstehen, Urs. Ärgern tut’s mich doch ein bisserl.«

      Das konnten alle verstehen. Sie trösteten Sebastian, daß er später selbst seine Kräfte messen könnte. Die paar Jahre würden schnell vor-übergehen.

      Etwas weiter entfernt erblickte Gundi ihre Eltern. Sie hatten alles beobachtet. Gundi nahm Urs bei der Hand und ging mit ihm zu ihnen.

      »Vater! Mutter! Das ist mein Bursche! Das ist Urs Wildbacher! Der Fellbacher hat ja schon einiges über die Familie Wildbacher gesagt und ihr kennt auch Urs’ Verwandte in Marktwasen, zumindest flüchtig.«

      »So, so! Du bist also der fesche Bursch, der Gundis Herz erobert hat. Na, dann bist uns willkommen! Wenn die Gundi dich will, dann sagen wir auch willkommen!«

      Sie schüttelten sich die Hände.

      Gundis Vater schmunzelte.

      »Du hast den Julian gewinnen lassen, stimmt’s? Ich habe dich genau beobachtet. Gib es zu!«

      »Ja! Des hab’ ich!«

      Der Unterholzerbauer legte Urs seine Hand auf die Schulter.

      »Bist ein guter Bursch! Hast Größe! Des gefällt mir! Wollen wir ein Bier zusammen trinken gehen? Es gibt ja Freibier!«

      Gundi schmiegte sich an Urs’ Arm.

      »Ich will lieber heim und dir unseren Hof zeigen! Wir können daheim anstoßen!«

      Gundis Eltern lächelten. Zu viert machten sich sie auf den Heimweg.

      Gundi und ihre Eltern zeigten Urs den Hof. Sie sprachen auch über die Zukunft. Da waren sie sich schnell einig. Urs würde nach Waldkogel ziehen und sich in der Gegend eine Arbeit suchen. Nach Feierabend wollte er auf dem Hof mithelfen.

      »Daß du zupacken kannst, des hast ja schon gezeigt!« erkannte Gundis Vater an.

      Gundi, ihre Eltern und Urs saßen bis spät in die Nacht zusammen und feierten im kleinen Kreis die Verlobung der beiden Verliebten.

      Urs verbrachte mit Gundi den Rest seines Urlaubs in der Unterholzer Almhütte. Sie waren sehr glücklich. Eines Morgens wurden sie von seltsamen Geräuschen geweckt. Sie standen auf und gingen hinaus.

      »Julian, was willst du hier?« rief Gundi erstaunt aus.

      Julian lachte.

      »Nun, schau nicht so erstaunt, Gundi! Ich will die Malerei fertigstellen. Oder soll ich des jetzt nicht mehr?«

      »Doch! Aber wir sind auch hier, der Urs und ich!«

      »Das stört mich nicht! Ich mache meine Arbeit und geh abends zur Ute!«

      »So, so!« schmunzelte Gundi.

      Sie dachte sich ihren Teil. Wahrscheinlich suchte Julian einen Grund, um öfter mit Ute zusammenzutreffen. Inzwischen waren die beiden zum Dorfgespräch geworden. Sie hatten am Abend des Wettbewerbs ausgelassen getanzt und sich wohl auch blendend verstanden.

      »Julian, mußt morgens nicht so früh mit der Arbeit beginnen. Das stört uns. Vielleicht kannst du dir vorstellen, daß die Nächte ein bisserl kurz sind.«

      »Des wird bei euch genauso sein wie bei mir und der Ute, denke ich mir!« grinste Julian.

      Gundi verstand und freute sich für Ute. War ihre heimliche Liebe doch in Erfüllung gegangen, auch wenn der gute Pfarrer etwas nachgeholfen hatte.

      *

      Nachdem Urs’ Urlaub zu Ende war, nahm er Gundi mit heim und stellte sie seiner Familie vor. Allen gefiel die junge Frau. Besonders der Großvater war begeistert. Ihm traten die Tränen in die Augen, als er hörte, daß sein Enkel in die alte Heimat ziehen würde.

      »Großvater, wir haben einen sehr großen Hof! Da ist immer ein Plätzchen für dich«, sagte Gundi.

      Der alte Mann schloß Gundi wortlos in die Arme. Wie muß er die ganzen Jahre Heimweh nach den Bergen gehabt haben! Er war der Liebe gefolgt. Sicherlich war er glücklich geworden, aber noch glücklicher wäre er in der Heimat gewesen.

      Bald darauf feierten Urs und Gundi Hochzeit. Die standesamtliche Trauung fand bei Urs daheim statt. Eine Woche später gab Pfarrer Heiner Zandler den beiden den kirchlichen Segen in der schönen Barockkirche von Waldkogel. Gundi schritt in dem Brautkleid zum Altar, von dem sie damals auf der Wiese geträumt hatte. Alles war so, wie sie es sich vorgestellt hatte, nur daß es Urs war, ihre große und einzige Liebe, und nicht Julian.

      Julian und Ute waren unter


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