Interstellare Bräute® Programm Sammelband. Grace Goodwin

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Interstellare Bräute® Programm Sammelband - Grace Goodwin


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meine Vorherrschaft in diesem Raum zu untermauern, dann könnte jeder der Vier an diesem Tisch sich auflehnen und versuchen mir die Führung der Styx-Legion zu entreißen, das wusste ich. Und die einzige Option in diesem Fall war der Kampf bis auf den Tod. Meinen Tod.

      Silver wäre die Erste.

      Khon und Silver ignorierten das nachdenkliche Schweigen meiner anderen beiden Leutnants, Ivar und Cormac. Um die beiden machte ich mir keine Sorgen. Ivar war wie Blade eher ein Macher als ein Denker, er war wild, ohne jede Selbstdisziplin. Sein schwarzes Haar trug er lang genug, um den Frauen zu gefallen, seine hellen blauen Augen und seine sündhafte Zunge—im Bett wie auch außerhalb, wollte man den Gerüchten glauben—sicherten ihm einen nicht-enden-wollenden Nachschub an weiblicher Begleitung. Er begnügte sich mit allen möglichen Reibereien und überließ die Politik und Strategie dankend mir.

      Ivar würde Cormacs Richtung folgen. Und Cormac gehörte mir. Durch und durch. Und den Göttern sei Dank dafür. Er war riesig, ein Grobian selbst nach Hyperionischen Maßstäben, vielleicht hatte er etwas mehr von unseren Ahnen im Blut als der Rest von uns. Er war einen ganzen Kopf größer als ich und sein schwarzes Haar wies an den Schläfen silberne Strähnen auf, nicht des Alters wegen, sondern aufgrund seiner gemischten Abstammung, denn einer seiner Vorfahren entstammte der Bestienlinie von Silver und Blade. Als Baby hatte man ihn gefunden, auf der Oberfläche des Planeten ausgesetzt, wohl weil seine Hyperionische Mutter ihn nach der Geburt aufgrund seiner Fremdartigkeit nicht akzeptieren konnte.

      Eine Styxsche Frau hatte ihn gefunden, aufgezogen, ihm das Kämpfen beigebracht.

      Meine Mutter.

      Im Wesentlichen war er mein Bruder und er würde mich niemals verraten.

      Es waren die Captains, die sich an die Wand des beengten Raumes drängelten, die mein inneres Untier nervös machten. Sie wurden immer lauter, stritten wild herum und nahmen kein Blatt vor dem Mund. Sie waren jung, sprunghaft und auf gewisse Weise unberechenbar, verglichen mit meinen kampferfahrenen Leutnants. Diese Hitzköpfigkeit war es, was ihnen den Wechsel in höhere Positionen verwehrte, bis sie die Erfahrung und Einsicht erlangten, um irgendwann mehr Verantwortung zu übernehmen.

      Blade würde ihnen unsere Partnerin vorstellen. Tatsächlich war er bereits unterwegs. Und ich würde sie keiner Gefahr aussetzen. Noch würde ich mangelnden Respekt ihr gegenüber dulden.

      Sie gehörte mir. Was bedeutete, dass Harper jetzt auch ihnen gehörte. Ihre Lady Styx. Innerhalb der Legion würde nur ich über ihr stehen. Ich erwartete, dass sie ihretwegen töten würden. Für sie sterben würden.

      Und ich hatte sie noch nicht einmal erobert. Götter, sie musste der Eroberung erst noch zustimmen. Ich könnte sie ficken, in den Hals beißen und die Sache wäre abgehakt. Aber ich würde ihre Einwilligung einholen. Sie würde es willig über sich ergehen lassen.

      Ich hatte mich entschieden. Der Hyperione in mir würde nicht nachgeben. Jeder besitzergreifende Gedanke an sie bewirkte, dass ich mit äußerster Willenskraft die Reißzähne in meinem Kiefer am Durchbrechen hindern musste.

      “Styx, sie gehört zur Koalition. Bist du sicher, dass das eine kluge Entscheidung ist?” Das kam von Silver und die Captains verstummten augenblicklich. Ich schätzte ihre Klugheit und die Tatsache, dass sie die Captains erstmal ordentlich Dampf ablassen ließ, bevor sie in der Angelegenheit einen nüchterneren, überlegten Ton anschlug.

      Einen Ton, für den ich sie nicht töten würde.

      Ich beugte mich vor, meine Fäuste ruhten auf der Steinplatte und ich ließ mich vom Geruch der Heimatwelt besänftigen. Bis ich daran dachte, wie ich Harper auf diesem Tisch ausstrecken und sie mit meiner harten Länge füllen, wie ich ihr Fleisch kosten würde, während der Geruch der Heimat uns umhüllte. Ich würde diesen Tisch, diesen Raum nie mehr mit denselben Augen sehen.

      Ich atmete tief durch, ignorierte den Schmerz in meinem steinharten Schwanz und öffnete die Augen. “Sie gehört mir. Meine Partnerin. Blade hat eingewilligt und wir werden sie so bald wie möglich gemeinsam erobern. Was Cerberus angeht oder was immer seine Leute im Latiri-System zu suchen hatten, werden wir noch herausfinden.”

      “Götter, Styx, hast du den Verstand verloren?” prustete Ivar und fuhr mit einer Hand durch seine schwarze Mähne. “Bei Cerberus bin ich deiner Meinung. Wir müssen rausfinden, was diese Bastarde im Schilde führen. Aber sie?”

      Die Art, wie er das sagte, entlockte mir ein bedrohliches Knurren. Sie. Als ob sie verdorben schmeckte.

      “Sie ist eine Offizierin der Koalitionsflotte.”

      Dieser Punkt kam immer wieder auf. Sie war bei der Koalition. Nicht exakt unser Feind, aber verdammt nah dran.

      “Sie gehört mir.”

      Silver lehnte sich mit hochgezogener Augenbraue zurück und kippelte auf ihrem Stuhl herum, als ob sie die Schwerkraft austesten und sehen wollte, ob diese sie eventuell zu Fall bringen würde. “Technisch betrachtet gehört sie nicht dir, sondern sie gehört zu ihnen.”

      Ich antwortete mit einem Zähnefletschen, diesmal machte ich keinen Anstand meine Reißzähne zu verbergen. Beschwichtigend streckte sie die Hände vor mir aus. “Ich will dich nicht kränken, aber das sind die Fakten. Hast du einen Plan? Eine Möglichkeit sie aus ihrem System herauszubekommen? Sie aus der Datenbank der Koalition zu löschen?”

      “Ja.” Das hatte ich. Es war riskant und ich würde einen gewissen Prillonen, den ich eigentlich nicht noch mehr strapazieren wollte einen Riesengefallen schulden, aber nichts würde mich daran hindern Harper zu behalten. Nichts.

      “Also?” fragte Ivar, er machte große Augen und wartete. “Wie lautet der Plan? Wie werden wir gegen Cerberus vorgehen? Die werden uns allen die Koalition an den Hals hetzen.”

      “Wir könnten sie vorher ausschalten.” Cormacs dröhnende Stimme erfüllte den Raum und ein fast schon gespenstisches Schweigen legte sich über die Gruppe. Es war nicht besonders häufig, dass ein hochrangiger Vollstrecker der Styx-Legion zum Vernichtungskrieg gegen eine andere Legion ausrief. Er zog eine Klinge aus irgendeinem Versteck an seinem Körper, eine von vielen, die er immer mit sich herumtrug und betrachtete die Lichtreflexe auf dem Metall, während er es im Licht schwenkte. “Eine Nacht. Das ist alles, was ich brauche, Styx. Gib mir genug Mittel, um einige Deserteure von Everis anzuheuern. Ein paar echte Kopfgeldjäger. Astras Legion könnte uns auch unterstützen. Sie hasst Cerberus.”

      Silver musste fast lachen, würgte es aber ab. “Sie hasst ihn, weil Cerberus sie zu seiner Partnerin machen wollte.” Sie stellte ihren Stuhl wieder auf alle vier Beine und grinste. “Und Astra steht nicht besonders auf Männer, die ein Nein als Antwort verstehen wollen.”

      “Er war nicht hinter ihr her, er wollte die Macht. Er wollte die Astra-Legion.” Khon hatte recht, seine grünen Augen verengten sich unter dunklen Brauen und er blickte zu Silver. “Und das ist zwanzig Jahre her.”

      Silver zuckte die Achseln. “Eine Frau vergisst nie.”

      “Bei den Göttern, das ist die verfluchte Wahrheit.” Ivar grinste und einige der Captains im Raum begannen leise zu lachen. Wenn irgendjemand das weibliche Gemüt verstand, dann Ivar. Vielleicht war das ein weiterer Grund, warum er so geschickt darin war unverpartnerte Frauen in sein Bett zu locken. Er musste seine Partnerin erst noch finden. Keiner von ihnen hatte das bisher.

      “Wir werden es herausfinden. Ivar, nimm dir genügend Männer. Falls nötig spannst du die Everianer mit ein. Ich bin bereit, einen Kopfgeldjäger zu bezahlen. Du musst nur herausfinden, was zum Teufel da los ist.”

      Gerade als er nickte, öffnete sich die Tür und da war sie.

      Alle Blicke fielen auf sie, als meine Partnerin von Blade in den Raum geführt wurde. Was für ein Anblick. Ihr goldenes Haar fiel in einer glänzenden Welle über ihre Schultern, ihre grünen Augen strahlten wie Edelsteine und tasteten jeden im Raum kurz ab.

      Sie trug die schwarze Uniform von Rogue 5 und das eng sitzende Material betonte jede ihrer üppigen Kurven. Das Silberband um ihren Arm bewirkte, dass ich mir


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