Interstellare Bräute® Programm Sammelband. Grace Goodwin

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Interstellare Bräute® Programm Sammelband - Grace Goodwin


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die Frau,” wies er einen der anderen an.

      Ich knurrte protestierend, als ein Atlane an sie herantrat und ihren Kopf betrachtete. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf, blickte zu seinem Captain und nickte. “Sie trägt seinen Geruch.”

      “Bestens. Kümmern Sie sich um Ihre Partnerin und verschwinden Sie von hier.” Styx eilte zur Transportfläche und der Captain rief die Sanitäter.

      Styx wollte Harper fassen, aber sie schob seine Hände weg und robbte zu dem gefallenen Atlanen hinüber. “Kriegsfürst Wulf braucht einen ReGen-Tank. Sofort!” Sie brüllte zwei Prillonische Krieger an, die neben der Plattform standen und sie sprangen auf, hoben den riesigen Atlanen auf und eilten mit ihm in Richtung der grün bekleideten Sanitäter, die gerade eingetroffen waren.

      Erst als ihr Patient versorgt wurde, wandte sie sich Styx zu, um bei ihm Trost zu suchen und ich sah, wie mein Freund, mein Anführer erleichtert erschauderte, als er sie in seine Arme nahm. Er trug sie die Stufen herunter, weg von der Möglichkeit, aus Versehen zurück ins Kampfgeschehen transportiert zu werden.

      “Bringen Sie uns runter. Sofort!” Captain Vanzar gab seine Anweisung und die Einheit stieg hastig auf die Transportfläche, während Styx und ich Harper in Sicherheit brachten.

      Sekunden später waren sie verschwunden. Harper blickte ihnen nach und zuckte zusammen. “Sie kommen zu spät,” flüsterte sie.

      Ich richtete mich auf, ballte die Hände zu Fäusten und versuchte meine Atmung zu beruhigen. Es war zu einfach gewesen, also der Tod des Hyperionen. Ich wollte ihn noch einmal umbringen. Und noch einmal. Langsam.

      “Was ist passiert?” fragte Styx. Seine Hände wanderten über ihren Körper und suchten nach Verletzungen. “Bist du verwundet worden?”

      Genervt stieß sie seine Hände beiseite. “Nein. Das ist nicht mein Blut. Es ist Wulfs.” Sie reckte ihren Hals um, vielleicht suchte sie nach ihm, vielleicht sah sie einfach nur der Transportcrew zu, wie diese das Chaos auf der Transportstation bewältigte.

      “Was war los, Harper?” fragte ich ungeduldig. Ich konnte sie nicht berühren, denn ich würde sie aus Styxs Armen reißen und ihr noch mehr Angst machen.

      “Da waren drei von denen. Wulf hat mich gerettet,” erklärte Harper, aber sie wehrte sich gegen Styxs feste Umarmung. Er lockerte ein bisschen, ließ sie aber nicht los.

      “Drei Angreifer haben dieses Chaos angerichtet?” fragte ich.

      Sie schüttelte den Kopf und starrte auf die jetzt leere Plattform. “Nein. Es waren Dutzende. Alle mit denselben Armbändern. Sie haben sie mitgenommen. Sie nahmen die Waffen und unsere gesamte Ausrüstung. Die Überlebenden haben sie in ihre Shuttles gezerrt.” Sie blinzelnde, jetzt klammerte sie sich an Styx. Es schien, als konnte sie nicht entscheiden, ob sie ihn weg schubsen oder festhalten wollte. “Warum machen sie das?”

      Dutzende? Wollten sie die Zenith etwa auch angreifen? Würden noch mehr Typen aus der Cerberus-Legion unserer Partnerin nachstellen? “Schalten sie die Transportanlage ab,” wies ich einen der Techniker an.

      “Sie erteilen mir keine Befehle, Söldner. Gleich trifft eine Kampfeinheit von der Karter ein. Es gibt verletzte Krieger, die auf die Krankenstation gebracht werden müssen. Das restliche MedRec-Team muss evakuiert werden. Schaffen Sie Ihre Partnerin hier raus. Ich habe zu tun.”

      “Jemand hat versucht Sie umzubringen—” Mit zusammengebissenen Zähnen fauchte ich ihn an. Harper war der einzige Grund, warum ich ihm nicht das Genick brach. “Diese Station ist nicht mehr sicher.” Ich deutete auf die leere Transportplattform.

      “Blade.” Styxs Stimme schnitt durch den Raum und ich wandte den Blick vom Transporttechniker ab, war aber irritiert, als dieser erleichtert die Schultern hängen ließ. Besorgt wandte ich mich meinem Kumpel zu. “Er gehört zur Cerberus-Legion.”

      Ich atmete tief durch, dann ließ ich es raus. Ich kannte dieses Gesicht, hatte es auf Rogue 5 gesehen. “Und?”

      “Harper ist hier nicht sicher. Die Koalition kann sie nicht schützen. Nicht vor Cerberus.”

      “Cerberus?” fragte sie, aber ich führte nicht weiter aus. Jetzt war nicht der Moment dafür. Nicht der richtige Ort.

      Ich kniff die Augen zusammen und funkelte Harper an, die sich jetzt an Styx festklammerte, als ob es um Leben oder Tod ginge. Sie stand unter Schock, obwohl sie sich verdammt gut unter Kontrolle hatte. Die Panik in ihren Augen hatte sich etwas abgeschwächt und ihre Wangen hatten wieder etwas Farbe bekommen.

      “Dann sag mir etwas, das ich noch nicht weiß,” entgegnete ich auf Styxs Bemerkung.

      “Wir müssen sie hier wegschaffen,” fügte er hinzu. “Weg von dieser Station. Wir müssen sie nach Hause bringen. Tief ins Styx-Territorium, wo niemand an sie rankommt.”

      Ich seufzte, um etwas von der Anspannung loszuwerden. Styx und ich waren diesbezüglich komplett einer Meinung. “Ja, verdammt.”

      Zenith unterstand der Koalition. Wir hatten hier keine Wachleute, niemand von der Legion, um sie zu schützen. Niemand hier war Styx gegenüber loyal. Hier galten die Regeln der Koalition, wie die Transportanlage für jeden Arschficker, der meine Partnerin abmeucheln wollte, offen zu halten. Aber innerhalb der Styx-Legion? Dort hatten wir das Sagen, machten wir die Regeln. Wir könnten uns um Harper kümmern und uns mit diesem neuen Cerberusproblem befassen. Ich blickte auf den toten Hyperionen. Seine Uniform.

      Warum war Cerberus hier? Sie plünderten Waffen, ja. Aber die Überlebenden verschleppen? Und das MedRec-Team angreifen? Das klang so gar nicht nach Cerberus. Ihr Anführer beschränkte sich auf verdeckte Missionen, hochrangige Auftragsmorde. Diebstahl. Sie waren nicht im Sklavenhandel und sie legten sich nicht mit den Koalitionsstreitkräften an. Darüber hinaus, woher wussten sie, dass das MedRec-Team auf dem Planeten anwesend war?

      Es ergab keinen Sinn. Und warum griffen sie Harper an? Warum verfolgten sie sie hierher? Was hatte sie gesehen? Was zum Teufel war da unten geschehen?

      Wir würden es nicht herausfinden, wenn wir weiter nur dumm rumstanden. Mehr Krieger erklommen die Plattform und wurden heraustransportiert. In einer Sekunde waren sie verschwunden. Die Verwundeten würden als Nächstes eintreffen. Wir wurden hier nicht gebraucht. Harper hatte ihre Pflicht getan und wäre dabei fast draufgegangen. Sie würde nicht wieder ausschwärmen. Auf keinen Fall. Dafür würden sie mir schon das Genick brechen und sich dann mit Styx anlegen müssen. Und ich kannte das Protokoll hier auf der Zenith gut genug, um zu wissen, was sie als Nächstes erwartete. Ich würde es definitiv nicht zulassen, dass ihre Ermittler Harper in eine stundenlange Anhörung schleppen würden, nur um sie danach auf die nächste Mission zu schicken. Schlimmer noch, sollten wir sie hier zurücklassen, dann wäre sie jedem Verräter oder Killer ausgeliefert, der es auf diese Station schaffen würde.

      Scheiß auf die Regeln. Sie hatte lang genug gedient. Sie gehörte jetzt zu uns.

      “Wir müssen sie hier rausschaffen,” wiederholte Styx. “Jetzt gleich.”

      “Was? Wo wollt ihr mich hinbringen?” wollte Harper wissen.

      “Rogue 5, wo du in Sicherheit sein wirst,” antwortete ich.

      Ihre Wange presste gegen Styxs Brust, sie blickte stirnrunzelnd zu mir auf.

      “Warum? Rogue 5 gehört nicht mal zur Koalition. Wie soll ich dort sicher sein?” fragte sie.

      “Wir werden dich beschützen,” beteuerte Styx. “Und du wirst dort sicher sein, eben weil es dort keine Koalition gibt.”

      “Aber … er ist genauso angezogen wie du.” Sie reckte den Arm aus und deutete auf den toten Cerberus, den man von der Transportplattform heruntergezerrt und in eine Ecke geschafft hatte, um ihn irgendeiner Untersuchung zu unterziehen. “Er kommt von Rogue 5, richtig?”

      Ich nickte und sie schloss ihre Augen, ihre Finger umklammerten Styxs Bizeps. “Dann können wir nicht dort hin.”

      Ich packte sie und riss sie Styx aus den Armen.


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