Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Lederstrumpf - Джеймс Фенимор Купер


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Sie sind gut, junge Weiber zu stehlen, aber schlecht, sie zu verwahren und zu behaupten. Chingachgook nimmt sein Eigentum, wo er es findet, – er fragt keinen Köter aus den Canada’s um Erlaubnis dazu. Wenn er ein zärtliches Gefühl in seinem Herzen hat, so geht das die Huronen Nichts an. Er sagt es ihr, die es am liebsten hört; er will es nicht in den Forst hinausbellen für die Ohren derjenigen, die nur das Geschrei der Angst verstehen. Was in seiner Hütte vorgeht, gebührt nicht einmal den Häuptlingen seines eigenen Volkes zu wissen, viel weniger den Mingo-Schuften. –

      Nennt sie Vagabunden, Schlange, unterbrach ihn Wildtöter, der seine Freude nicht zu zügeln vermochte – ja nennt sie nur gerade heraus Vagabunden, was ein Wort ist, das sich leicht erklären lässt, und ihren Ohren am allerverhasstesten, weil es so wahr ist. Seid unbesorgt wegen meiner; ich will Eure Botschaft an sie bestellen Silbe für Silbe, Hohn für Hohn, Idee für Idee, Trotz für Trotz – und sie verdienen nichts Besseres von Euch. – Nennt sie nur Vagabunden, ein oder zweimal, und das wird den Saft in ihnen steigen machen von den untersten Wurzeln bis in die höchsten Zweige!

      Viel weniger den Mingo-Vagabunden! fuhr Chingachgook fort, gerne bereit, seines Freundes Verlangen zu willfahren. – Sagt den Huronen-Hunden, sie müssen lauter heulen, wenn sie wünschen, dass ein Delaware sie in den Wäldern finde, wo sie sich verkriechen wie Füchse, statt zu jagen wie Krieger. Als sie ein Delawarenmädchen in ihrem Lager hatten, da war Grund, sie aufzujagen; jetzt wird man sie vergessen, wenn sie nicht Lärm machen. Chingachgook mag sich nicht die Mühe nehmen, von seinen Dörfern mehr Krieger herbeizuholen; er kann ihren flüchtigen Zug schon treffen; wenn sie sich nicht unter dem Boden verstecken, wird er sie nach Canada verfolgen, allein. Er wird Wah-ta!-Wah bei sich behalten, sein Wildpret zu kochen; sie beide werden Delawaren genug sein, um alle Huronen in ihr Land zurückzuscheuchen.

      Das ist eine wichtige Depesche, wie die Offiziere diese Dinge nennen! rief Wildtöter, sie wird alles Blut der Huronen in Bewegung bringen; ganz besonders der Teil, wo er ihnen sagen lässt, auch Hist werde ihnen nachsetzen, bis sie völlig aus dem Lande getrieben seien. Ach, ja freilich! große Worte sind nicht immer große Taten, bei alle dem! der Herr gebe, dass wir nur halb so tüchtig zu sein vermögen, als wir verheißen! Und jetzt, Judith, ist die Reihe an Euch, zu reden; denn die Elenden werden eine Antwort erwarten von jeder Person, die arme Hetty vielleicht ausgenommen.

      Und warum nicht von Hetty, Wildtöter? Sie spricht oft vernünftig und passend; die Indianer halten vielleicht ihre Worte in Ehren, denn sie haben Mitgefühl für Leute in ihrem Zustand.

      Das ist wahr, Judith, und ein rascher, guter Gedanke von Euch. Die Rothäute achten das Unglück in jeder Gestalt, und namentlich das Hetty’s. So, Hetty, wenn Ihr Etwas zu sagen habt, so will ich es den Huronen so getreulich ausrichten, als wären es die Worte eines Schulmeisters oder Missionärs.

      Das Mädchen bedachte sich einen Augenblick, und dann antwortete sie in ihrem sanften, milden Tone, so ernst als nur einer unter ihren Vorgängern:

      Die Huronen müssen den Unterschied zwischen weißen Leuten und ihnen selbst nicht begreifen können, sagte sie, sonst würden sie nicht verlangen, dass Judith und ich mit ihnen gehen und in ihren Dörfern wohnen sollen. Gott hat ein Land den roten Männern, und ein anderes uns gegeben. Er wollte, dass wir abgesondert für uns leben. Dann sagte auch Mutter immer, wir sollten wo möglich nur immer unter Christen leben, und das ist ein Grund, warum wir nicht gehen können. Dieser See ist unser, und wir wollen ihn nicht verlassen. Vaters und der Mutter Gräber sind darin, und selbst die schlechtesten Indianer bleiben gern bei den Gräbern ihrer Väter. Ich will noch einmal kommen und sie sehen, wenn sie das von mir verlangen, und ihnen noch Mehr aus der Bibel vorlesen, aber des Vaters und der Mutter Grab kann ich nicht verlassen.

      Das ist recht, das ist recht, Hetty, gerade so gut, als wenn Ihr ihnen eine zweimal so lange Botschaft schicktet, unterbrach sie der Jäger. Ich will ihnen alles sagen, was Ihr gesprochen habt und was Ihr meint, und ich stehe dafür, dass sie leicht befriedigt sein werden. Jetzt, Judith, kommt die Reihe an Euch, und dann ist dieser Teil meines Auftrags für heute Nacht zu Ende.

      Judith zeigte ein Widerstreben, ihre Antwort zu geben, das ein Wenig die Neugier des Boten rege machte. Nach ihrem bekannten lebhaften Geist urteilend, hatte er nie gezweifelt, dass das Mädchen ihren Gefühlen und Grundsätzen nicht minder treu bleiben werde, als Hist oder Hetty; und doch war eine merkliche, schwankende Unentschlossenheit bei ihr sichtbar, die ihm einige Unruhe machte. Selbst jetzt, wo er sie geradezu aufforderte zu sprechen, schien sie sich zu bedenken, und sie öffnete nicht eher den Mund, als bis das tiefe Schweigen ihr zeigte, mit welcher Spannung man auf ihre Worte warte. Da sprach sie zwar, aber unsicher und mit Widerstreben.

      Sagt mir erst – sagt uns erst, Wildtöter, begann sie, die Worte wiederholend, nur um den Nachdruck anders zu setzen – welchen Einfluss werden unsere Antworten auf Euer Schicksal haben? Wenn Ihr das Opfer unserer trotzigen Keckheit sein solltet, so wäre es besser gewesen, wenn wir alle eine bedächtlichere und schlauere Sprache geführt hätten. Was also werden denn wohl die Folgen für Euch sein?

      Herr im Himmel, Judith. Ihr könntet mich eben so gut fragen, woher der Wind wehen werde in der nächsten Woche, oder wie alt das nächste Wild sei, das geschossen werde! Ich kann nur sagen, dass ihre Gesichter mich etwas finster anschauen; aber es donnert nicht jedes Mal, wenn eine schwarze Wolke am Himmel aufsteigt, auch weht nicht jeder Windstoß Regen zusammen. Das ist somit eine Frage, die viel leichter zu machen als zu beantworten ist.

      So ist es auch mit dieser Botschaft der Irokesen an mich, versetzte Judith, aufstehend, als wäre sie für den Augenblick über ihre Handlungsweise entschieden. Meine Antwort werde ich geben, Wildtöter, nachdem wir, Ihr und ich, miteinander gesprochen, und die anderen sich für die Nacht zur Ruhe begeben haben.

      Es war eine Entschiedenheit in dem ganzen Wesen des Mädchens, welche Wildtöter geneigt machte, sich dies gefallen zu lassen, und er tat dies umso leichter, als der Aufschub nach keiner Seite hin wesentliche Folgen nach sich ziehen konnte. Die Versammlung brach jetzt auf, und Hurry kündigte seinen Entschluss an, sie bald zu verlassen. Während der Stunde, die man noch verstreichen ließ, damit inzwischen noch stärkere Dunkelheit eintrete, bis der Grenzmann aufbrach, machten sich die verschiedenen Individuen Jedes in seiner gewohnten Art zu schaffen, und der Jäger insbesondere brachte die meiste Zeit damit zu, die Trefflichkeit der schon erwähnten Büchse noch weiter zu untersuchen.

      Die Stunde Neun kam jedoch bald heran, und dann, so war es bestimmt, sollte Hurry seine Reise antreten. Statt seinen Abschied freimütig und mit großherziger Wärme zu nehmen, brachte er das Wenige, was er zu sagen nötig fand, mürrisch und kalt vor. Erbitterung über Judiths Hartnäckigkeit, wie er es ansah, war gemischt mit Kränkung und Verdruss über die Begegnisse, die ihm zugestoßen, seit er den See erreicht hatte; und wie es gewöhnlich ist bei gemeinen und engherzigen Menschen, war er mehr geneigt, anderen wegen seiner Missgeschicke Vorwürfe zu machen, als sich selbst zu tadeln. Judith reichte ihm die Hand, aber wohl völlig ebensosehr aus Freude als mit Bedauern, während die beiden Delawaren ohne Leidwesen erfuhren, dass er sie verlassen wolle. Unter der ganzen Gesellschaft zeigte nur Hetty ein wahres Gefühl. Verschämtheit und die Schüchternheit ihres Geschlechts und Charakters hielten auch sie einigermaßen entfernt, sodass Hurry in das Canoe trat, wo Wildtöter schon seiner wartete, ehe sie sich nahe genug heran wagte, um bemerkt zu werden. Dann aber trat das Mädchen in die Arche, und erreichte deren Ende gerade als die kleine Barke von ihr abstieß mit so leichter und stetiger Bewegung, dass man es kaum wahrnahm. Eine Aufwallung von Gefühl überwand jetzt ihre Schüchternheit, und Hetty sprach:

      Lebt wohl, Hurry, rief sie mit ihrer süßen Stimme – lebt wohl, lieber Hurry. Nehmt Euch in Acht in den Wäldern, und macht nie Halt, bis ihr die Garnison erreicht. Die Blätter auf den Bäumen sind kaum zahlreicher als die Huronen um den See herum, und sie würden einen starken Mann nicht so mild behandeln, wie sie mich behandeln.

      Die fesselnde Anziehungskraft, welche March für dies schwachsinnige Mädchen hatte, das doch den Sinn und das Gefühl des Rechten besaß, beruhte auf einem Gesetz der Natur. Ihre Sinne waren eingenommen worden von den Vorzügen seiner Person; und ihr moralischer Verkehr mit ihm war nie innig und genau genug gewesen, um einem Eindruck das Gegengewicht zu halten, der sonst allerdings, selbst bei einem Wesen von so stumpfen Geisteskräften, hätte vermindert werden müssen. Hetty’s Instinkt für


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