Gesammelte Werke: Historische Romane, Märchen, Abenteuerromane & Autobiografie. Georg Ebers
Читать онлайн книгу.bei, weil wir keine passenderen für vornehme in Babylon wohnhafte Israeliten finden konnten, wie die, welche das Buch Daniel den Gefährten des frommen Jünglings beilegt.
332 (Anm. 61) Tacitus, Histor. V. 2–5 spricht sich in noch schärferer Weise, ja mit bitterer Härte, besonders wegen ihrer Unduldsamkeit, über die jüdische Religion aus.
333 (Anm. 62) Herod. I. 215. Diese Episode geben wir theils nach Herod. I. 204–216, theils nach Diod. II. 44 u. Justin. I. 8. – Ktesias, Persica 9. erzählt, Cyrus sei in einem Kampfe gegen die Derbier von einem Inder verwundet worden und gestorben. Xenophon läßt ihn, aber wohl nur, um ihm eine schöne Sterberede in den Mund zu legen, friedlich heimgehen.
334 (Anm. 63) Der Araxes (Aras) entspringt in dem Hochlande von Armenien und ergießt sich in’s kaspische Meer.
335 (Anm. 64) Dieser Zug ist dem persischen Charakter vollkommen angemessen. Obgleich Herodot VII. 231 Xerxes ganz anders handeln läßt, so beweist doch folgendes Epigramm des Antiphilos aus Byzanz (Griechische Blumenlese F. Jacobs IV. 19), daß die Hellenen den ritterlichen Edelmuth der Perser sehr wohl gekannt haben:
A.: »Hier, dies Purpurgewand, o Leonidas, sendet dir Xerxes,
Ehrend den muthigen Sinn, den Du im Kampfe bewährt.
B.: Bietet Verräthern ein falsches Geschenk! Mich decke der Schild hier
Auch noch im Tode, dem Grab dienet nicht prunkender Schmuck.
A.: Aber Du starbst. Wie magst Du im Tode noch hassen die Perser?
B.: Liebe der Freiheit stirbt nimmer in spartischer Brust.«
336 (Anm. 65) Buch Esther, I. 11 u. 19, II. 4. 17, V. 1. Heliodor v. Emesa, Aethiopica VII. 19.
337 (Anm. 66) Aegä, Hafenstadt in Mysien. Die Astypalaia, welche hier genannt wird, ist nicht zu verwechseln mit der Insel Astypalaia, auf welcher von dorischen Kolonisten Akragas, »die schönste Stadt der sterblichen Menschen«, Pindar, Pyth. 12. 1, erbaut wurde. Astypalaia (Altenburg) hieß auch die mit runden Thürmen befestigte Burg des Polykrates auf Samos. Die Mauern derselben waren 12 Fuß dick und ihre Besatzung bestand aus der scythischen Leibgarde des Gewalthabers. Polyän I. 23. Curtius, Geschichte von Griechenland, S. 312.
338 (Anm. 67) Herod. III. 39.
339 (Anm. 68) Pisistratus, von welchem wir schon gehört haben, (I. Th. 2. Kap.), starb 527 v. Chr. in hohem Alter. Ihm folgte sein ältester Sohn Hippias.
340 (Anm. 69) Rhenia (Rheneia) gehört zu den nördlichen Cykladen. Herod. III. 39. Thucydides I. 13. III. 104.
341 (Anm. 70) Kolaius, ein samischer Schiffsherr, wurde im siebenten Jahrhundert v. Chr. auf einer Fahrt gen Aegypten nach Westen verschlagen und war der erste Grieche, welcher die Säulen des Herkules (Meerenge von Gibraltar) passirte. Herod. IV. 152.
342 (Anm. 71) Plinius 37, 2 und Solinus 38 nennen den Stein dieses bekannten Ringes einen Sardonyx. Zur Zeit des letzteren besaß der Tempel der Konkordia, als Geschenk des Augustus, einen Ring, welcher für den des Polykrates ausgegeben wurde. Clemens von Alexandrien berichtet, daß in denselben eine Leier geschnitten gewesen sei. Die Araber erzählen heute noch eine ähnliche Geschichte; der Held derselben verliert aber seinen Ring durch Zufall. Geschichte vom klugen Schuhu bei Fr. Dieterici, Reisebilder aus dem Morgenlande I. S. 161. Schiller hat die Fabel zu seiner schönen Ballade dem Herodot entnommen, welcher Amasis an den Samier einen Brief, den er vollständig bringt, schreiben läßt. Herod. III. 40 fgd. Wir besitzen noch Siegelsteine aus Sardonyx; so den sehr schön geschnittenen, der dem Könige Abibal von Phönizien angehört hat, und welcher sich zu Florenz befindet. Gori, Gemmae antiquae ex Thesauro Mediceo, p. 56. Pl. XXII. de Luynes, Essai sur la numismatique des satrapies de la Phénicie sous les rois Achaeménides, p. 69. Pl XIII. 1. - »» Fußnote 416
343 (Anm. 72) Anakreon, welcher zur Zeit unserer Erzählung lebte, singt ein Lied von einem wächsernen Erosbild, welches er von einem Knaben für eine Drachme, 7 Silbergroschen 6 Pfennige, ersteht. Anakreon ed. Moebius 10. Auch Plato gebraucht im Timäus S. 74 das Wort κηροπλάστης, d. i. Wachsbildhauer. Im Uebrigen scheint man namentlich Früchte in Wachs nachgebildet zu haben. Hierüber Böttiger, Kl. Schriften II. S. 98, III. S. 304 und Becker, Charikles I. S. 99. - »» Fußnote 638
344 Siehe I. Theil Anmerkung 26.
345 (Anm. 73) Eine Schilderung dieses ausgelassenen Festes gibt Herod. II. 58. derselbe sagt, daß 700,000 Menschen die Pilgerfahrt nach Bubastis im Osten des pelusinischen Nilarmes zu unternehmen und dort mehr Wein, wie während des ganzen übrigen Jahres, zu trinken pflegten. Siehe auch Th. I. Anmerkung 53. Zu Dendera, dessen Hathor auch die Große von Bubastis genannt wird, wurden, wie die Inschriften lehren (Bd. I. A. 55), ähnliche Feste gefeiert. Die bei denselben stattfindenden Ausschweifungen und das ganze Wesen der Bast oder Sechet von Bubastis hängt entschieden mit phönizischen Kulten zusammen, zu deren Erklärung wir an die frühe phönizische Kolonisation der mediterraneischen Deltaküste erinnern. S. a. Ebers, Durch Gosen zum Sinai, S. 18, 482 und 483. Der Jahrmarkt in dem wenige Meilen von der Stätte des alten Bubastis gelegenen Tanta im Delta ist der Nachfolger des erwähnten Festes. Wir sahen Boote mit übermüthig jubelnden Frauen dorthin ziehen, wohnten dem ausgelassenen Treiben der Meßzeit von Tanta bei und fanden, daß gewisse Eigenschaften des ägyptischen Chem auf den heiligen Sejjid el-Bedawi, zu dessen Grab alljährlich Hunderttausende von Wallfahrern pilgern, übertragen worden sind. Näheres bei Ebers, Aegypten in Bild und Wort I. S. 88–96.
346 (Anm. 74) Die ägyptischen Aerzte scheinen die Kranken vielfach besprochen zu haben. Hierhergehörige medizinische Vorschriften mannigfaltiger Art sind uns namentlich in den hieratischen Papyrus erhalten, unter denen bis vor Kurzem der berliner medizinische besonders berühmt war. Brugsch hat ihn edirt in seinem Recueil de Monum. égyptiens Pl. 85–107, Chabas (Mélanges égyptol. 1862) behandelte ihn in vorzüglicher Weise und Brugsch, Notice raisonné d’un traité médical datant du XIV. siècle a. n. è erschloß manche Stelle in dem schwierigen Texte. S. auch H. Brugsch ü. d. medizinische Kenntniß der alten Aegypter und über ein altägyptisches medizin. Manuskript des berl. Museums. Allgemeine Monatsschrift für Wissenschaft und Literatur 1853. Der Papyrus beschreibt recht ansprechend den Zustand des Kranken z. B. in den Worten: »Sein Leib ist schwer, die Oeffnung seines Magens ist brennend, seine Kleider bedrücken ihn, und wenn er auch viele anhat, so wärmen sie ihn doch nicht. In der Nacht empfindet er Durst; der Geschmack seines Herzens (Magens) ist verdorben, wie eines Mannes, der Sykomorenfeigen gegessen hat . . . er hat ein Nest von Entzündung in seinem Leibe . . . wenn er aufsteht, so ist er wie ein Mann, den man zu gehen verhindert.« Von den