Gesammelte Werke: Historische Romane, Märchen, Abenteuerromane & Autobiografie. Georg Ebers
Читать онлайн книгу.Epiker, kennt kein höheres Lob für die menschliche Schönheit, als das Adjektiv »cypressenwüchsig«. Uebrigens genossen auch einige Bäume unter den Iraniern göttlicher Verehrung. Heilige Bäume kommen in ihrem Paradiese vor, wie der »Lebensbaum« im Hebräischen und Aegyptischen.
296 (Anm. 30) Besonders nach Xenoph. Cyrop. VIII. 8. 7. Anabasis I. 9. - »» Fußnote 480 - »» Fußnote 629
297 (Anm. 31) Die Sommerresidenzen der Könige von Persien, in denen es empfindlich kalt werden kann. Ekbatana liegt am Fuße des hohen Elburs- (Orontes-) Gebirges in der Gegend des heutigen Hamadân; Pasargadä unweit des Rachmet im Hochlande von Iran.
298 Siehe I. Theil Anmerkung 153.
299 Lapis Lazuli und Malachit werden unter den von asiatischen Völkern den Pharaonen gesteuerten Tributen schon früh genannt.
300 (Anm. 32) Diese prächtige Einrichtung des Wohnzimmers einer Mutter des Königs von Persien braucht keineswegs für übertrieben gehalten zu werden. Die Details sind den Persern des Aeschylus, der Cyropädie und Anabasis des Xenophon, dem Arrian, Curtius, Strabo u. v. A. entlehnt. Das Spitzengewebe, welches Kassandane trägt, nenne ich ägyptisch, da in der That zur Zeit unserer Geschichte nirgend feiner gewebt wurde, als am Nil. Die Klassiker behaupten, die Denkmäler, welche viele durchsichtige Gewänder zeigen, bestätigen dies. Im Besitze des Sir Gardener Wilkinson befand sich zudem ein äußerst feines Stück altägyptischen Gewebes.
301 (Anm. 33) Nach Duncker, Gesch. d. Altertums S. 231 bis 238. Die Amazonen gehören erwiesenermaßen ganz in das Reich der Mythe. Es ist merkwürdig, daß auch die Chinesen eine Amazonensage gebildet haben. Das ethnographische Museum zu Jena, dessen Direktor ich war, besitzt ein sehr interessantes, einen Amazonenkrieg darstellendes chinesisches Bild.
302 (Anm. 34) In diesen Worten kann kein Anachronismus gefunden werden. Man denke nur an die schöne Stelle des Aristoteles in Cicero’s De natura deorum, welche ganz ähnliche Empfindungen ausspricht.
303 (Anm. 35) Memnermos, Fragm. ed. Bergk. Solon, Fragm. ebendaselbst 20.
304 (Anm. 36) Im 125. Kapitel des sogenannten Todtenbuches tritt uns die Darstellung der Seele, deren Herz gewogen und gerichtet wird, entgegen. Die Rede, welche sie hält, wird die negative Rechtfertigung genannt. In ihr versichert sie vor den 42 Todtenrichtern, die 42 Todsünden, welche sie aufzählt, nicht begangen zu haben. Diese Rechtfertigung ist darum doppelt interessant, weil sich in ihr fast das ganze mosaische Sittengesetz wiederfindet, welches letztere, ganz absehend von nationalen Eigentümlichkeiten und Anschauungen, die allgemein menschliche Quintessenz der Moral zu sein scheint, die sich schon in unserer negativen Rechtfertigung paragraphirt findet. Todtenbuch ed. Lepsius 125. Der Text gereinigt von Pleyte. Wir können hier keine philosophischen Erörterungen geben; für uns spricht aber des Pythagoras (der so viel aus Aegypten entlehnte) Gebot gleichen Inhalts, das beinahe die nämliche Form trägt wie das ägyptische. - »» Fußnote 427 - »» Fußnote 439
305 (Anm. 37) Von der Zeit an, wo das Kind der Parsen den Gürtel »Kosti« trägt, muß es sich einen Schutzpatron unter den Yazatas und einen geistlichen Rathgeber unter den Destûrs (Priestern) aussuchen. Wie Vater und Mutter die leiblichen Eltern des Kindes sind, so ist dieser geistliche Rathgeber der geistige Vater. Spiegel, Avesta II. Einl. XXII.
306 (Anm. 38) Anahita oder Ardi-çûra hieß die Göttin der Quellen, welche auch, und zwar nicht mit Unrecht, mit der griechischen Aphrodite verglichen worden ist. Aus der Quelle Anahita flossen alle Wasser, und sie hatte unbedingte Reinigungskraft. Vendidad VII. 37–40. Die Vermuthung, welche unser holländischer Uebersetzer ausspricht, Anahita sei eine ursprünglich semitische Gottheit, die mit dem weiblichen persischen Wassergenius zusammengeschmolzen worden sei, hat Vieles für sich und ist auch von uns an einer andern Stelle ausgesprochen worden. Ihre Verehrung ist in der That erst unter Artaxerxes Mnemon nachweisbar Für die erstere Ansicht tritt am lebhaftesten ein der berühmte Förderer orientalischer Münzkunde Stickel: De Dianae pers. monum. gr., für die zweite Windischmann: Die persische Anâhita. Nach der späteren Tradition vertraute ihr Zoroaster den Samen an, aus welchem seine nachgeborenen Söhne vor dem jüngsten Gerichte erwachsen sollten. Anquetil, Zend-Avesta II p. 43. - »» Fußnote 377
307 (Anm. 39) Ein berühmter Freigeist, welcher, kühn und selbstständig denkend, wegen seiner Spöttereien auf die homerische Götterwelt viel Tadel und Verfolgung dulden mußte. Er blühte schon zur Zeit unserer Erzählung, wurde aber so alt, daß er noch bis tief in’s fünfte Jahrhundert hinein lebte. Er soll auch in Aegypten gewesen sein. Seine Fragmente haben wir schon oben angeführt. Er legte seine Spekulationen noch in Versen nieder.
308 (Anm. 40) Wer die ungefähr derselben Zeit entstammenden Aussprüche des Xenophanes kennt, der wird diese Rede kaum anachronistisch finden können.
309 (Anm. 41) In Persien gilt das Ballspiel heute noch für ein Männervergnügen. Ein Spieler treibt dem andern, wie bei unserem Sauball, dem englischen Cricket und holländischen Kastiespiel, hölzerne Kugeln zu. Chardin. (Voyage en Perse III. S. 226) sah das Spiel von 300 Theilnehmern spielen. Viel Hierhergehöriges bei Hyde, De ludis orientalium.
310 Eigene Uebersetzung. Pägn. 15.
311 (Anm. 42) Der Name der heiligen Ambres scheint aus den Anfängen der Abschnitte größerer Texte »Ha em re’«, »Anfang der Kapitel«, korrumpirt zu sein. Horapollon I. 58. ed. Leemans erwähnt das »Buch der Krankheiten«, während Manetho bei Africanus und Eusebius von dem Nachfolger des ersten Königs von Aegypten Menes (die Chronographen und Denkmäler nennen ihn übereinstimmend als solchen) Athotes erzählt, daß er anatomische Bücher geschrieben habe. Da sonst die gelehrten und namentlich die medizinischen Werke gewöhnlich als herstammend von dem Gotte Thoth erklärt werden, so kann hier leicht wegen der Namensähnlichkeit dem Könige zugeschrieben worden sein, was dem Gotte gebührt. Unter den heiligen Schriften der Aegypter sollen sich auch 6 medizinische befunden haben. Clemens Alex. Strom. ed. Potter p. 757. (VI. 4.) Jamblichus, De Myst. Aeg. VIII. 4. S. auch Th. III. A. 115.
312 (Anm. 43) Satrapen hießen die Gouverneure der einzelnen Provinzen, welche als Stellvertreter des Königs ziemlich unbeschränkt herrschten. Unsere erste von Malcolm Persia I. 41 vorgeschlagene Erklärung des Namens von Chattra der Sonnenschirm und pati Herr, also Herr des Sonnenschirms, geben wir gern auf zu Gunsten der Tiele’schen, welche