Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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Seite auch ein Teufelszeug. Jeder meint, der andere müßte immer und überall erreichbar sein«, bemerkte Meta abfällig.

      Pascal überhörte es. Meta zuckte mit den Schultern.

      »Da mußt eben einige Tage hier bleiben und warten. Schicke ihr so eine SMS und schreibe, daß du hier auf sie wartest. Sie wird sich dann sicher melden. Aber, bis sie hier ist, des kann einige Tage dauern. Die Karoline wollte eine echte Hochge-

      birgstour machen. Wer weiß, wo sie ist! Da sie schon einige Tage fort ist, wird sie auch Tage brauchen, bis sie wieder zurück ist.«

      Pascal seufzte.

      »So schlimm kann des doch für dich net sein. Hier in Waldkogel ist es doch so schön! Wirst schon sehen!«

      Meta ging in die Küche zurück und richtete das Frühstück für Pascal. Toastbrot gab es nicht. Statt dessen legte sie ihm einige Scheiben selbstgebackenes Roggenbrot auf den Teller.

      Etwas später nahm Xaver seine Meta beiseite.

      »Warum hast dem Pascal nicht gesagt, daß die Karoline oben auf der Berghütte ist?«

      »Psst! Net so laut, Xaver! Des Madl ist mit dem Pascal net glücklich. Der soll schön warten. Wenn die Karoline ihn sehen will, dann wird sie schon runterkommen. Des muß die Karoline selbst entscheiden. Ich werde Toni anrufen.«

      »Ja, da magst recht haben, Meta! So oder so! Ich hoffe, die Karoline wird glücklich. Des Madl ist ein ganz liebes Geschöpf.«

      »Ja, des ist sie, Xaver! Des wird schon. Ihr Herz hat sie zu uns in die Berge geführt. Des war schon mal gut. Noch besser ist allerdings, daß sie endlich einen Blick auf die wahre Liebe erhaschen konnte.«

      »Der Gustl und die Karoline,

      die würden gut zusammenpassen, meinst net auch, Meta?«

      »Ja, des denke ich auch. Jetzt liegt es einzig und allein bei der Karoline. Öffnet sie weiter ihr Herz? Folgt sie dem, was ihr Herz ihr flüstert? Nur so wird sie glücklich werden.«

      »Die Anna ist ja auch ihrem Herzen gefolgt. Die Karoline hat da ein gutes Vorbild. Besser könnte es nicht sein!«

      »Ja, besser könnte es nicht sein!«

      Paul Hubschmidt war mit dem Frühstück fertig. Xaver Baumberger zeigte ihm das Zimmer. Paul nahm eine kalte Dusche. Er war die Nacht durchgefahren und müde. Er tippte noch eine SMS an Karoline. Dann legte er sich hin. Er schlief sofort ein.

      *

      Die Berghütte war von weitem zu sehen. Gustl hielt sein Fernglas vor die Augen. Er schaute lange durch und beobachtete das Treiben auf der Terrasse der Berghütte. Es war ein wunderschöner Morgen, ideales Wetter für Bergwanderungen und Klettertouren. Gustl sah, daß sich die Hüttengäste mit dem Frühstück beeilten. Danach brachen sie in kleinen oder größeren Gruppen auf. Toni und Anna eilten hin und her, brachten Kaffee und Frühstück oder räumten die Tische ab.

      »He! Was machst du da?« riß eine Kinderstimme Gustl aus seinen Gedanken.

      Er ließ das Fernglas sinken und schaute die beiden Kinder an, die ihn neugierig betrachteten.

      »Seid ihr für Bergwanderungen nicht noch etwas zu klein?« fragte Gustl.

      »Was ist denn des für ein dummer Spruch?« gab der Junge zurück. »Wir gehen in die Schule!«

      Gustl Straubinger rieb sich verlegen das Kinn.

      »Stimmt! Dann müßt ihr die Bichler Kinder sein…«

      »Ja! Ich bin der Sebastian, gerufen werde ich Basti. Des ist meine kleine Schwester. Sie heißt Franziska, gerufen wird sie Franzi.«

      »Wer bist du?« fragte Franzi.

      »Ich bin der Gustav Straubinger vom Straubinger Hof. Ihr könnt Gustl zu mir sagen.«

      »Warum gehst du net weiter bis zur Berghütte? Warum rastest hier und beguckst alles durch das Fernglas? Bist du ein Spion?«

      Gustl lachte herzlich.

      »Naa, ein Spion bin ich net. Wie kommst du darauf?«

      »Das habe ich im Fernsehen gesehen, unten bei den Baumberger Großeltern. Die Spione schauen durch Ferngläser und beobachten Leute.«

      »Ja, des stimmt schon! Also, wenn ihr mir versprechen tut, daß ihr nix verraten werdet, dann erzähle ich euch, wen ich suche.«

      Die Kinder nickten.

      »Also, ich suche ein Madl. Vielleicht ist sie auf der Berghütte.«

      »Ah! Hast dich verliebt?« fragte Sebastian direkt.

      »Mei, des Madl gefällt mir! Aber ich weiß net, wie sie heißt. Sie ist blond und fährt ein rotes Auto, einen Sportwagen. Der steht bei euren Großeltern, den Baumbergers, in der Scheune.«

      »Du meinst die Karoline! Ja, die ist auf der Berghütte!«

      Gustls Herz klopfte. Karoline, Karoline flüsterte es mit jedem Schlag.

      »Die ist bei der Anna in der Küche und hilft Frühstück machen! Da wirst du sie finden. Wir müssen jetzt gehen. Es ist noch eine schöne Strecke bis zur Oberländer Alm. Der Großvater Xaver wartet dort mit dem Auto und bringt uns zur Schu-

      le. Grüß Gott, Gustl!« sagte Sebasti-

      an.

      Er nahm seine Schwester Franziska bei der Hand und zog sie fort.

      Franziska war etwas ärgerlich.

      »Mußt net immer sagen ›meine kleine Schwester‹, Basti!«

      »Wie soll ich dann sagen? Bist doch meine kleine Schwester!«

      »Ich bin deine Schwester! Des genügt!«

      Franziska entzog ihrem Bruder die Hand und eilte voraus.

      »Ja, ich denk’ net immer dran, Franzi! Ich versprech’ dir, daß ich mich bessern will!«

      Franziska drehte sich nur kurz nach ihrem Bruder um. Sie warf ihm einen Blick zu, der soviel besagte wie, das will ich erst mal sehen.

      Gustl wartete noch eine Weile. Erst als fast alle Hüttengäste aufgebrochen waren, ging er weiter auf die Berghütte zu. Toni, der sich auf der Terrasse aufhielt, sah Gustl über das Geröllfeld kommen. Er blieb stehen und wartete, bis Gustl kam.

      Die beiden Männer schüttelten sich die Hände.

      »Grüß dich, Gustl!«

      »Grüß dich, Toni!«

      »Willst mit reinkommen? Kaffee oder lieber ein Bier?«

      »Ich setze mich hier auf die Terrasse. Und ein richtiges Frühstück, des tät mir jetzt schmecken. Ich hab’ noch nix gegessen.«

      Gustl stellte seinen Rucksack auf einen Stuhl.

      »Warte, Toni! Da hab’ noch ein Geschenk – hauptsächlich für deine Anna. Der Onkel schickt es!«

      Gustl holte die dick verpackten Räucherfische aus seinem Rucksack.

      Laut bellend sprang Bello hinzu. Den jungen Neufundländerrüden lockte der Duft der geräucherten Fische. Artig setzte er sich hin. Er hob die Pfote und schwänzelte.

      Gustl mußte lachen.

      »Der weiß, wie er die Leut’ rumkriegt, wie?«

      »Ja! Die Kinder haben es ihm beigebracht. Ich hoffe, er verlernt es wieder. Kaum einer der Hüttengäste kann diesem Blick und der Geste widerstehen. So wird er ständig gefüttert. Des ist net gut für ihn.«

      Toni schickte Bello ins Körbchen am Kamin. Gustl reichte Toni das Paket mit den Fischen.

      »Willst du die net selbst der Anna geben? Gehe ruhig rein in die Küche. Außerdem ist die Anna net alleine«, blinzelte Toni Gustl zu. »Die Karoline ist bei ihr in der Küche«, fügte Toni noch ganz leise hinzu. »Wegen der


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