Nur ein Tropfen Leben. Christina M. Kerpen

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Nur ein Tropfen Leben - Christina M. Kerpen


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Wir wissen doch, dass wir uns lieben und jetzt gibst Du auch noch so viel Geld für einen Ring für mich aus.“

      „Das ist Dein Verlobungsring, geliebte kleine Braut. Wenn wir wieder zurück in Ebony Town sind, werden wir ganz offiziell verkünden, dass wir uns hier verlobt haben.“

      „Ich liebe dich, David!“, flüstert Carol, schlingt ihre Arme um den Hals des Mannes und küsst ihn hingebungsvoll, ohne sich um die teils neugierigen, teils belustigten Blicke der Passanten zu kümmern. Die sind ihr egal. In ein paar Tagen wird sie Plumquartpinie verlassen und dann dürfen die Leute ruhig etwas zu reden haben. Außerdem weiß es eh längst ganz das gesamte Kaff, dass sie eine ledige Schwangere gewesen ist, was soll da ein Kuss in er Öffentlichkeit ihrem Ruf noch schaden.

      Zwei Tage später hat das Mädchen fast alle ihre Sachen verpackt. Einen Großteil hat sie verschenkt und den riesigen Schrankkoffer als Poststück aufgegeben.

      Etwas wehmütig verkauft sie auch einige Dinge, die sie nun nicht mehr benötigt, so zum Beispiel den leichten Einspänner, mit dem sie vor einigen Monaten von Cheyenne aus losgereist ist. Da sie nicht mehr schwanger ist und auch kein Baby hat, beschließen die drei Cowboys, den größten Teil des Heimwegs auf dem Pferderücken zurückzulegen. Das geht wesentlich schneller, als wenn sie eine Kutsche nehmen würden. Allerdings hat der Vormann bestimmt, dass sie auch ein großes Stück der Strecke mit dem Zug fahren werden. Seine offizielle Begründung lautet, dass sie die Pferde schonen wollen, doch er denkt nicht wirklich an die Tiere, sondern einzig an Carols angegriffene Gesundheit.

      Am nächsten Morgen verabschiedet sich Carol von ‚ihren’ Schülern, die sich bei der beliebten Lehrerin mit einem Lied für die schöne Zeit bedanken. Carol ist tief gerührt und vor lauter Abschiedsschmerz kullern ihr die Tränen über das blasse Gesicht.

      Nach dieser offiziellen Verabschiedung bekommt Carol beim Goldschmied ihren Verlobungsring, der zwar schon am Vortag fertig geworden ist, den David dann aber auch noch hat gravieren lassen. Blacky ist ziemlich erstaunt über das edle Schmuckstück und er knurrt: „Also weißt Du, Boss, dass Du auf solche Äußerlichkeiten Wert legst, hätte ich nicht für möglich gehalten.“

      Ganz steif hält das Girl seine Hand, denn es ist ein ungewohntes Gefühl, einen Ring zu tragen, obwohl sie gerade zu Beginn ihrer Flucht zeitweise den Ehering ihrer Mutter getragen hatte. Dieser Ring jedoch hatte keine große Bedeutung für das Mädchen, sollte er doch lediglich von ihrer unmoralischen Lebensweise ablenken. Sie hatte ihn auch immer sofort wieder ausgezogen, sobald sie alleine war und nachdem sie sich in Plumquartpinie eingenistet hatte, hat sie ihn mit der Begründung, ihre Finger seien immer so geschwollen, endgültig abgelegt.

      Dieser Ring mit dem wunderschönen roten Stein allerdings soll sie nun ihr ganzes weiteres Leben begleiten, er gehört ihr und soll ihr täglich aufs Neue sagen, dass David sie über alle Maßen liebt.

      Der Cowboy beobachtet seine Braut und muss lachen. „Sei locker, Liebling“, grinst er, ihren eigenen Ausspruch benutzend. „Du wirst Dich an das Schmuckstück gewöhnen und wenn wir zurück in Ebony Town sind, lassen wir uns Trauringe machen, die Du dann mit aussuchen kannst.“

      Carol erbleicht, sie kann darüber überhaupt nicht lachen. „David, wir haben ausgemacht, dass wir mit dem Heiraten noch etwas warten wollen, aber Du fängst immer wieder davon an.“

      Der Mann erwidert nichts auf diesen Einwurf des Mädchens, sondern legt nur besitzergreifend seinen Arm um ihre Taille und kehrt mit ihr ins Hotel zurück.

      John, der sich vor dem Juwelierladen von ihnen getrennt hatte, ist nirgends zu entdecken und so beschließt das Girl, seine restlichen Sachen zu packen, damit sie sich nicht am nächsten Morgen kurz vor ihrer Abreise noch damit aufhalten muss.

      Vor ihrer Zimmertür auf dem dämmrigen Flur gibt David seiner kleinen Frau einen Kuss. Es ist ein langer, verliebter Kuss, der die kompletten Entbehrungen der ganzen letzten Monate in sich birgt.

      Carol erwidert hungrig das heiße Zungenspiel und verrenkt sich dabei fast den Arm, um das Schloss der Tür zu dem Zimmer, welches so lange ihr Zuhause gewesen ist, zu öffnen. Irgendwie scheint der Schlüssel zu klemmen und will nicht so, wie das Girl, doch endlich lässt er sich umdrehen und die Tür springt auf. Carol zieht den geliebten Mann in den Raum, schließt die Tür mit einem sanften Fußtritt und schiebt den Riegel vor, ohne ihre Lippen von den seinen zu lösen.

      Ihre Umarmung ist so voller Leidenschaft und einer eindeutigen Hingabebereitschaft, dass der Indian ahnt, wie sehr sie ihn vermisst hat.

      Der Mann nestelt an ihrer Bluse und stöhnt gequält auf, als er den Panzer erblickt, den seine Geliebte darunter trägt.

      Während er sie hingebungsvoll auf alle Stellen küsst, die er erreichen kann, kämpfen seine Finger, die eher gröbere Arbeiten gewohnt sind, mit massenhaft winzigen Häkchen. Carols Atem ist heftig geworden und kommt stoßweise. Sie hat die Knöpfe ihres Rocks bereits geöffnet und lässt ihn nun einfach zu Boden gleiten.

      Dem Cowboy ist es endlich gelungen, auch den letzten kleinen Haken zu erwischen und die einengende Umhüllung folgt dem Rock auf den Fußboden. Von dem Gefängnis befreit locken die Brüste des jungen Mädchens mit harten Brustwarzen wie süßes Obst und David muss von ihnen naschen. Erschrocken prallt er zurück, denn schon bei der ersten leichten Berührung fühlt er eine warme Flüssigkeit auf seinen Lippen und an seiner Zunge.

      Carol lächelt sanft, sie hat den Kopf in den Nacken gelegt und sich ihm wie ein Bogen entgegengestemmt. Nun beugt sie ihren Kopf nach vorne und flüstert: „Trink ruhig, Geliebter, das ist die Milch die eigentlich unser Baby hätte ernähren sollen.“

      Vorsichtig probiert er noch einmal und schüttelt sich. „Das arme Kind, das ist furchtbar klebrig süß, so wie Milch mit Unmengen von Zucker.“

      Carol schmunzelt: „Damit hat Deine Mutter Dich aber so schön groß und stark gekriegt, wie ich Dich liebe, mein Schatz.“

      Das Mädchen macht zwei Schritte rückwärts und lässt sich auf ihr Bett fallen, wobei sie den kräftigen Mann mit sich zieht. Sofort beschäftigen sich ihre schlanken Finger mit den Knöpfen seiner Hose.

      David schluckt vor Verlangen, doch er muss plötzlich an die riesige Blutlache denken und erschauert. Leise flüsternd fragt er: „Dürfen wir uns denn schon wieder lieben?“

      Carol denkt nicht an die Blutlache. Ihre Gedanken sind mit angenehmeren Dingen beschäftigt, daher zuckt sie nur gleichgültig mit den Schultern. „Bestimmt nicht vor der Hochzeit, aber ich will es, ich will es jetzt. Ich mag nicht mehr warten, ich verbrenne vor Sehnsucht danach, Dich in mir zu spüren, mich in Liebe mit Dir zu vereinigen.“

      Sie seufzt. „Außerdem hat der Doktor gesagt, solange ich Milch hätte, könnte ich nicht wieder schwanger werden. Es sind jetzt fast drei Wochen vergangen und ich verzehre mich nach Deiner Umarmung. Lass es uns nutzen, solange noch Milch kommt. Durch das Hochbinden ist es schon verdammt wenig geworden.“

      „Glaub mir, Geliebte, ich will seit ich Dich wiedergesehen habe nichts anderes, aber ich habe Angst um Deine Gesundheit.“

      „Das brauchst Du nicht, es blutet schon lange nichts mehr und mein Kopf und mein Körper wollen es jetzt, besonders mein Körper.“ Sanft greift sie nach seiner rechten Hand und führt sie in warme, feuchte Regionen. Als seine Finger in ihrer Grotte verschwinden, stöhnt sie lustvoll auf und beginnt nun ihrerseits, den Mann zu streicheln.

      Es dauert nicht lange und das verliebte Paar liegt entkleidet auf dem Bett des Girls und ihre sanften, streichelnden Hände vertreiben sämtliche Bedenken aus dem Kopf dem Indianers, außerdem macht ihn der Anblick der durch die Schwangerschaft noch immer reichlich vorhandenen Rundungen fast verrückt vor Leidenschaft, so dass er seine Braut einfach lieben muss. Obwohl er sich kaum zurückhalten kann, ist er dabei so sanft und zärtlich, wie bei ihrem ersten Zusammensein, nein, eigentlich ist er noch viel liebevoller und zurückhaltender.

      Carol kuschelt sich in seinen Arm und genießt die Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln, dann räkelt sie sich ein wenig und murmelt: „Das nächste Mal darfst Du aber ruhig wieder Dein altes Temperament zeigen, ich will Deine ganze Kraft


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