Gesammelte Werke: Historische Romane, Märchen, Abenteuerromane & Autobiografie. Georg Ebers
Читать онлайн книгу.target="_blank" rel="nofollow" href="#ulink_6f4d3df8-48f2-53e1-b5f1-c0e513604601">590 (Anm. 120) Krösus hatte dem Solon seine Schätze gezeigt und ihn dann, in der Hoffnung, seinen eigenen Namen zu vernehmen, gefragt, wen er für den Glücklichsten halte. Der Weise nannte zuerst den Tellus, einen ruhmreichen Bürger von Athen, – dann die Brüder Kleobis und Biton. Diese schönen Jünglinge, welche auch den Preis im Ringspiele davongetragen hatten, zogen ihre Mutter, als die Zugthiere nicht zur rechten Zeit vom Felde kamen, im Angesichte des ganzen Volkes in den weit entfernten Tempel. Die Männer von Argos priesen die Stärke der Söhne, die Frauen ihre Mutter, der solche Kinder zu Theil geworden waren. Die Mutter nun, entzückt über die That und das Lob ihrer Söhne, stellte sich vor das Bild der Göttin und betete, sie möchte ihnen das Beste geben, was einem Menschen werden könnte. Nach diesem Gebet und dem Opfer schliefen die Jünglinge ein und erwachten nicht wieder, denn sie waren gestorben. Herodot I. 31. Cicero, Tuscul. I. 47.
591 (Anm. 121) Der letzte Darius bezeichnete in derselben Weise seinen trefflichen griechischen Feldherrn Memnon, dessen Freimüthigkeit ihn verletzt hatte, als dem Tode verfallen. Derselbe rief, als man ihn abführte, auf den heranrückenden Alexander deutend: »Meinen Werth wird Deine Reue bezeugen: mein Rächer ist nicht fern!« Droysen, Alex. d. Große S. 148. Diod. VII. 30. Curtius III. 2.
592 Siehe 2I. Theil Anmerkung 101.
593 (Anm. 122) Zahlreiche Denkmaler bestätigen, daß die Aegypter nicht selten ihre Schwestern oder die Wittwen ihrer verstorbenen Brüder heiratheten. Diod. I. 27. Cod. Justin. V. tit. V. leg. VIII. Ebenso die Griechen. Cornel. Nep. I. v. Cim. I. Die Geschichte des ptolemäischen Königshauses mit seinen »Philadelphen« ist voll von Beispielen für Geschwisterehen in Aegypten. - »» Fußnote 560
594 Siehe III. Theil Anmerkung 98.
595 (Anm. 123) Herod. III. 34.
596 Siehe III. Theil Anmerkung 187.
597 (Anm. 124) Von diesem »Lampenbrennen« der λυχνοκαΐα zu Ehren der Neith (Pallas Athene) erzählt Herodot II. 62. Bemerkenswerth erscheint, daß in Homer Pallas Athene mit einer Oellampe in der Hand vorkommt. Homer Odyss. XIX. 34. Strabo 396 erwähnt eine ewige Lampe, die zu Ehren der Athene Polias in ihrem alten Tempel auf der Akropolis unterhalten wurde.
598 Siehe III. Theil Anmerkung 17.
599 (Anm. 125) Zeller, Geschichte d. Philosophie d. Griechen I. S. 292. Wir nehmen mit Jamblichus an, daß diese pythagoreischen Ansichten den ägyptischen Mysterien entlehnt sind.
600 (Anm. 126) Aristoteles, Metaphys.. l. 5.
601 (Anm. 127) Herodot erzählt in gutem Glauben nach, daß die Erbauer der großen Pyramiden Götterverächter gewesen wären. Die Gräber ihrer Getreuen am Fuße der Riesenbauten (mustergültig behandelt von E. de Rougé, Recherches sur les monuments qu’on peut attribuer aux VI premières dynasties etc.) beweisen aber, daß ihr übler Leumund seine Entstehung nur dem Hasse des Volkes verdankte, welches die Zeit der härtesten Frohnarbeiten nicht vergessen konnte und das Andenken seiner Bedrücker, wo es anging, brandmarkte. Statt »des Volkes« könnten wir »die Sage« schreiben, denn sie ist es, die die Stimmung der Menge in die Form der Geschichte gießt.
602 (Anm. 128) Bunsen, Aegyptens Stelle in der Weltgeschichte II. 169 fgd. Taf. XVII., auch bei Vyse, pyramids of Gizeh II. Der Sarkophag gieng leider mit dem Schiffe, das ihn nach Europa bringen sollte, an der spanischen Küste unter. Der arabische Geograph Idrisi (1240) erzählt, daß die Pyramide geöffnet worden sei, und man in dem Sarkophag eine Mumie und mit unbekannten Schriftzügen bedeckte Goldbleche gefunden habe. Die von Lepsius hergestellte Inschrift und künstlerische Darstellungen aller Theile der Todtenstadt von Memphis bei Ebers, Aegypten in Bild und Wort I. S. 33 fgd.
603 Siehe I. Theil Anmerkung 141.
604 Siehe I. Theil Anmerkung 56.
605 (Anm. 129) Ueber die Abzeichen des Apis (ägyptisch Hapi) etwas weiter unten im Text; ebenso über das Fest der Auffindung desselben. Wenn der heilige Stier starb, so wurde er tief betrauert und mit fabelhaftem Prunk bestattet. Als unter Ptolemäus Lagi der Apis an Altersschwäche fiel, verwendete dessen Hüter zu seinem Begräbnisse nicht nur den ganzen vorhandenen Geldvorrath, sondern borgte noch dazu von dem Könige 50 Silbertalente, das sind 45,000 Rthlr. Einige Vorsteher des Apistempels sollen für das Begräbniß des Thiers 100 Talente, 150,000 Rthlr., ausgegeben haben. Diod. I. 84. Ein ganzer Stall von Kühen soll ihm gehalten worden sein. Aelian XI. 10. Die Aegypter schrieben ihm die Kraft der Weissagung zu (Plin. VIII. 71) und scheinen mit ihm eine Zeitperiode von 25 Jahren symbolisirt zu haben. Diese Ansicht ist durch die Ausgrabungen im Serapeum und den Apisgräbern durch Mariette und die Entzifferung der Inschriften auf den sogenannten Apisstelen bestätigt worden. Ersterer fand eine steinerne, mit schönen Inschriften bedeckte Statue des Stieres, welche nach Paris gebracht wurde, und eine Menge von kolossalen Apissärgen. A. Mariette, Le Sérapéum de Memphis. Die Daten auf den Apisstelen sind für die Chronologie der späteren ägyptischen Geschichte von höchster Wichtigkeit. Durch dieselben lassen sich namentlich die Zeiten der Könige aus der 26. Dynastie genau bestimmen. Als interessant verweisen wir auch auf Mariette’s Studie la mère d’Apis. Er soll nach mehreren Alten, wie der Mnevisstier von Heliopolis der Sonne, dem Monde geweiht und von einem Mondenstrahle gezeugt worden sein. Pomp. Mela. I. 9. 7. Ueber die Bedeutung des Apis in der ägyptischen Religion zu handeln, ist hier nicht der Platz. Vieles bei Mariette und Reinisch, Die ägyptischen Denkm. in Miramar S. 178 fgd. - »» Fußnote 643 - »» Fußnote 648 - »» Fußnote 650
606 (Anm. 130) Solche im Haine der Neith aufgeführte Schauspiele scheinen zum äußeren Apparate der Mysterien gehört zu haben. Die Bühne derselben war der heute noch fluthende See Sa-el-Hagar, bei dem sich, wie Herod. II. 170 andeutet, ein Grab des Osiris befand. 171 sagt der Halikarnassier: »Diese Schauspiele stellten die Schicksale des oben Genannten dar und hießen Mysterien.« S. Anmerk. 132. - »» Fußnote 520