Gesammelte Werke: Historische Romane, Märchen, Abenteuerromane & Autobiografie. Georg Ebers
Читать онлайн книгу.150 und 7.
608 (Anm. 131) Der Epheu war die Pflanze des Osiris, die Kuh das heilige Thier der Isis. Diod. I. 17. Plutarch, Isis und Osiris 37. Herod. II. 41. Isis wird auf den Denkmälern fast immer mit dem Kuhkopfe dargestellt, auch heißt sie tausendmal »die Kuh« (ehe), ein Name, der Manche veranlaßt hat, sie mit der Io zusammenzubringen.
609 (Anm. 132) Dieses ganze Schauspiel schildern wir nach der Osiris-Mythe, wie sie sich bei Plutarch, Isis und Osiris 13–19, Diod. I. 21 und 22 findet und von den Denkmälern tausendmal erwähnt wird. Den ganzen Kampf mit all’ seinen Stationen führt uns eine von Naville edirte Inschrift zu Edfu vor. - »» Fußnote 606
610 (Anm. 133) Hier weichen wir etwas von der Erzählung des Plutarch ab, in der Typhon den Osiris mit List dahin bringt, daß er sich in den Kasten legt.
611 Bekannter in der griechischen Form Byblos.
612 (Anm. 134) Isis findet naturgemäß die Leiche ihres Gatten im Norden. Höchst eigentümlich muß die in der Mythe, wie sie Plutarch überliefert, vorkommende Verbindung von Phönizien und Aegypten genannt werden. Wir erklären auch die nahe Verwandtschaft der Isis- und Osiris- und Adonismythe durch das Zusammenwohnen von Aegyptern und Phöniziern an der von den letzteren kolonisirten mittelländischen Deltaküste. Plutarch, Isis und Osiris ed. Parth. 15 erzählt von der Auffindung der Leiche sehr lieblich dieß: Der Sarg war von einer Erika umwachsen worden, mit der der König von Byblus sein Dach stützte. Dieß erfuhr Isis durch einen wunderbaren Hauch des Gerüchts (πνεύματι δαιμονίω φήμης) und kam nach Byblus, wo sie sich verweint und in dürftiger Gestalt an eine Quelle setzte und mit keinem Menschen sprach; nur den Mägden der Königin begegnete sie freundlich und liebreich, flocht ihnen das Haar und hauchte ihnen den wunderbaren Wohlgeruch ein, der ihr selbst eigen war. Als die Königin ihre Mägde sah, so fühlte sie ein Verlangen nach der Fremden, deren Locken und Haut einen ambrosischen Duft verbreiteten, und ließ sie holen. Bald wurde sie mit ihr vertraut und machte sie zur Amme ihres Kindleins . . . Isis nährte es, indem sie ihm statt der Brust den Finger in den Mund steckte . . . Sie selbst verwandelte sich in eine Schwalbe und umflog klagend die Säule . . . Endlich offenbart sich die Göttin, verlangt die Säule, zieht sie leicht unter dem Dache weg, schält aus der Erika den Sarg des Osiris heraus, den sie unter heißen Thränen salbt &c.
613 (Anm. 135) Nach Diod. I. 21 in 26 Stücke, welche Typhon an eben so viele seiner Genossen vertheilte. Plutarch, Isis und Osiris 18, gibt übereinstimmend mit den Denkmälern, welche sogar die einzelnen nennen, 14 Glieder an.
614 (Anm. 136) Dupuis, Origine des cultes. Diese Spiegeltänze beschreibt Th. Moore auf’s Lieblichste in seinem Epicurean. Bestimmtes läßt sich über dieselben nicht sagen.
615 (Anm. 137) Das letzte Glied, den Phallus, suchte sie vergebens. Typhon (Seth) hatte ihn in den Nil geworfen. Isis verfertigte nun ein künstliches Glied und setzte den Phallusdienst, welcher uns aus Phönizien nach Aegypten gekommen zu sein scheint, ein. Diod. I. 22. Plutarch, Isis und Osiris 18.
616 (Anm. 138) Lepsius hält das die Unterwelt bewachende Thier, welches gewöhnlich vor Osiris sitzend abgebildet wird, für ein weibliches Nilpferd. Uebrigens stellt dasselbe auch eine säugende Hündin oder Löwin dar, meist zeigt es eine Mischform, die immer etwas vom Nilpferde an sich trägt. Vielleicht verdankt der Cerberus diesem »Fresser des Amenthes« seinen Ursprung.
617 Unterwelt, ägyptisch amenti. eigentlich der Westen, das Reich des Todes, in den die Seele, wie die Sonne nach ihrem Untergange, nach dem Tode des Körpers einkehrte. In einer von Dümichen mitgetheilten Hieroglyphen-Inschrift aus der Ptolemäerzeit wird der Amenti geradezu Hades genannt.
618 (Anm. 139) Als Herodot II. 170 von dem Osiris der Mysterien spricht, sagt er: »Dieß Heiligthum ist Einem geweiht, dessen Namen ich hier zu nennen für eine Versündigung halte,« und 171: »Obgleich ich Vieles von den Mysterien weiß, so schweige ich doch mit tiefer Ehrfurcht davon.«
619 (Anm. 140) Haméstegân = Aufenthalt Derer, deren gute und schlechte Thaten einander ganz gleich stehen; Duzakh = Hölle; Gorothman = das Paradies der Perser. Spiegel, Avesta I. S. 23. Ulmai Islam bei Vullers, Fragmente. Die Anschauung von den sieben Himmeln (The Ardai-Viraf nameh etc. Transl. from the Persian by J. A. Pope) scheint einer späteren Zeit zu entstammen. Spiegel, Avesta Farg. XIX. Anmerk. zu §. 121.
620 Siehe III. Theil Anmerkung 17.
621 (Anm. 141) Beschreibungen und Abbildungen solcher Gräber finden sich bei Ebers, Aegypten in Bild und Wort und an vielen andern Orten. Wo es Felsenberge gab, wurden die Grüfte in das Gestein gehauen; im flachen Delta errichtete man freistehende Gräberbauten. Diese wie jene wurden mit Inskriptionen versehen. Als besonders interessant gebe ich die Inschrift einer Grabstele im ägyptischen Museum zu Bulaq (Kairo). Mariette’s Katalog S. 76, Nr. 51: »O ihr Großen, ihr Propheten, ihr Priester, ihr Festredner und all’ ihr Leute, die ihr nach mir kommen werdet in Millionen von Jahren; wenn Einer meinen Namen hintenansetzt und dafür seinen Namen hinsetzt (auf diese Stele), so wird Gott ihm vergeben mit der Zerstörung seines Bildes auf Erden; wenn er auszeichnet meinen Namen auf diesem Steine, so wird Gott ihm das Gleiche thun.« – Wir lassen Kapitel des Todtenbuchs an die Wände der Grabkammer des Nebenchari malen, weil dieß in der Zeit der 26. Dynastie, in der er lebte, üblich war. Lepsius, älteste Texte des Todtenbuchs S. 14. A. 1. Eine der größten und reichausgeschmücktesten Grüfte in der thebaischen Nekropolis gehört einem Großen aus der Psamtikiden-Zeit. Viele Kapitel des Todtenbuchs an den Wänden der Sarkophagkammer im Grabe des der 18. Dynastie angehörenden Amen em ha zu Abd el Qurnah an der Westseite von Theben.
622 Siehe II. Theil Anmerkung 96.
623 Siehe II. Theil Anmerkung 75.
624 (Anm. 142) Herod. II. 20–25.
625 (Anm. 143) Herod. III. 30.
626 Siehe I Theil Anmerkung 7.
627 (Anm. 144) Nach Buch Esther I. 6. Dort sind die Tücher weiß, roth und gelb. Wir schreiben roth, gelb und dunkelblau, weil dieß die persischen Farben waren. S. III.