Gesammelte Werke: Historische Romane, Märchen, Abenteuerromane & Autobiografie. Georg Ebers

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Gesammelte Werke: Historische Romane, Märchen, Abenteuerromane & Autobiografie - Georg Ebers


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Zwölftes Kapitel

       Dreizehntes Kapitel

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       Fünfzehntes Kapitel

       Zweiter Band

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       Fünfzehntes Kapitel

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       Siebenzehntes Kapitel

      Erster Band

       Inhaltsverzeichnis

      Erstes Kapitel

       Inhaltsverzeichnis

      Bei dem alten hundertthorigen Theben erweitert sich der Nil. Die Höhenzüge, welche den Strom zu beiden Seiten begleiten, nehmen hier entschiedenere Formen an; einzelne, beinahe kegelförmige Spitzen überragen scharf geschnitten den flachen Rücken des vielfarbigen Kalkgebirges, auf dem keine Palme gedeiht und kein genügsames Wüstenkraut Wurzel zu schlagen vermag. Steinige Spalten und Schluchten führen mehr oder minder tief in das Gebirge hinein, in dessen Rücken sich die allem Lebenden feindliche Wüste mit Sand und Steinen, mit Felsenklippen und öden Hügelriffen ausbreitet.

      Hinter den östlichen Bergen reicht die Einöde bis an das rothe Meer, hinter den westlichen ist sie ohne Grenzen wie die Ewigkeit. Nach dem Glauben der Aegypter beginnt das Reich des Todes in ihrem Rücken.

      Zwischen diesen beiden Hügelreihen, die wie Wälle und Mauern den Wüstensand abwehren, fließt der volle und frische Nil, Segen und Gedeihen spendend, zugleich der Vater und die Wiege von viel Millionen Existenzen. Er hat aus seinen beiden Ufern die breiten Flächen des schwarzen Fruchtlandes ausgebreitet und in seinen Tiefen tummeln und nähren sich vielgestaltige Bewohner im Schuppen- und Panzerkleide. Auf dem Spiegel des Wassers schwimmen Lotosblumen und in dem Papyrusschilf am Ufer nisten Wasservögel ohne Zahl. Zwischen dem Nil und den Bergen liegen Felder, die nach der Saatzeit in bläulichem Grün schimmern und wenn die Zeit der Ernte naht, wie eitles Gold erglänzen. Bei den Brunnen und Schöpfrädern erheben sich weithin schattende Sykomorenbäume, und Dattelpalmen gesellen sich, sorgsam gepflegt, zu freundlichen Hainen. – Das ebene, alljährlich von der Ueberschwemmung benetzte und gedüngte Fruchtland sticht von dem sandigen Fuße der Berge hinter ihm ab wie die Gartenerde eines Blumenbeets von gelben Kieswegen.

      Im vierzehnten Jahrhundert vor Christus, denn wir führen den Leser in so ferne Zeiten zurück, setzte in Theben die Menschenhand an vielen Stellen durch hohe Steindämme und Uferbauten dem austretenden Wasser unübersteigliche Schranken, um die Straßen und Plätze, die Tempel und Paläste der Stadt vor der Ueberflutung zu schützen.

      Fest verschließbare Kanäle führten von den Dämmen aus in das Hinterland und kleinere Zweiggräben in die Gärten von Theben.

      Am rechten, östlichen Ufer des Nils erhoben sich die Straßen der berühmten Pharaonenresidenz. Hart am Flusse standen die ungeheuren bunten Tempel der Amonsstadt; hinter diesen und in geringerer Entfernung von den östlichen Bergen, ja bis zum Fuße derselben, theils schon auf dem Boden der Wüste, die Paläste der Könige und Großen und die schattigen Gassen, in denen sich die hohen und schmalen Häuser der Bürger eng aneinanderreihten.

      Bunt und lebendig war das Treiben in den Straßen der blühenden Pharaonenresidenz.

      Am westlichen


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