Private Ermittler - 2000 Seiten, 16 Krimis in einer Sammlung. Alfred Bekker

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Private Ermittler - 2000 Seiten, 16 Krimis in einer Sammlung - Alfred Bekker


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Gerath trainiert fleißig Aikido“, sagte Berringer an Björn Dietrich gerichtet.

      „Sag mal, du scheinst die Frau rund um die Uhr observiert zu haben“, bemerkte Arno Kleppke sarkastisch.

      „Ich habe mich nur kurz mit ihr unterhalten. Es kam mir seltsam vor, dass Sie überhaupt keine Angst davor hatte, selbst Opfer dieser Anschlagserie zu werden.“

      „Und sie hat dir weismachen wollen, dass sie jeden Gangster in die Flucht schlagen kann“, vermutete Björn Dietrich.

      „Genau“, bestätigte Berringer.

      „Aber wenn sie und Severin die ganze Sache inszeniert haben, dann brauchte sie sich natürlich nicht zu fürchten“, spann Dietrich den Faden weiter. „Wir sollten der Sache mal nachgehen ...“

      Frank Severins sterbliche Überreste wurden in einen Plastiksarg gelegt und in den Leichenwagen verstaut.

      Dr. Wiebke Brönstrup verabschiedete sich von den Kollegen, doch bevor sie endgültig ging, blieb sie noch einen Augenblick bei Berringer stehen.

      „Es ist schon seltsam, sich nach all den Jahren wiederzusehen“, fand sie.

      „Ja, kann man wohl sagen.“ Er lächelte verhalten. „Du hast dich nicht verändert.“

      „Das ist eine Lüge, Berry.“

      „Na ja ...“

      „Aber eine nette.“

      „Die Realität erlebst du in der Dienstzeit häufig genug.“

      „Du etwa nicht?“

      „In gewissen Grenzen kann ich mir inzwischen selbst aussuchen, was ich mir zumuten will.“

      „Ja, hab davon gehört, dass du aus dem Polizeidienst ausgeschieden bist und dich selbstständig gemacht hast.“

      „Radio Gerüchteküche funktioniert also noch.“

      Sie nickte. „Wie eh und je.“

      Eine Pause entstand. Im Hintergrund war zu hören, wie Dietrich mit seiner Dienststelle telefonierte. Es ging um die nächsten Ermittlungsmaßnahmen, und da stand die Hausdurchsuchung beim Opfer ganz oben auf der Liste. Vielleicht würde das auch über Severins mögliche Verwicklung in die dubiosen Geschäfte mit der Garol ImEx Aufschluss geben.

      „Es war schön, dich wiederzusehen“, sagte Berringer.

      „Danke gleichfalls, Berry. So darf ich dich doch noch nennen, oder?“

      „Darfst du.“

      „Trinken wir mal einen Kaffee zusammen, Berry?“

      Er zögerte. Millionen Gedanken huschten ihm in dieser einen Sekunde durch den Kopf. Es waren einfach ein paar zu viel für sein neuronales Netz, das zu streiken drohte. Hatte er nicht genug Chaos in seinem Leben, seinen Akten, seinen Gedanken?

      Auf emotionales Chaos konnte er da gut verzichten, oder?

      „Mal sehen“, sagte er.

      „Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt.“

      „Ja.“

      „Bis dann.“

      „Tschüss.“

      Er sah ihr nach und sah, wie sie zum Wagen ging, einstieg, noch mal den Kopf wandte, ihm kurz zulächelte und den Wagen startete. Berringer hatte nicht vor, mit ihr einen Kaffee trinken zu gehen.

      Aber irgendein Gefühl in seiner Bauchgegend sagte ihm, dass es trotzdem dazu kommen würde.

      5. Kapitel

      Verdächtigungen

      Berringer verließ den Tatort, noch ehe die Untersuchungen der Polizei abgeschlossen waren. Was die Durchsuchung von Frank Severins Wohnung betraf, so vertraute er darauf, dass Kommissar Dietrich ihn über die wichtigsten Erkenntnisse, die daraus resultierten, informieren würde.

      Berringer fuhr Richtung Bockum. Vom Elfrather See aus war es nur ein Katzensprung bis zur Villa der Geraths. Von unterwegs telefonierte er. Zunächst mit Vanessa Karrenbrock. Sie hielt die Bürofront, aber über das Internet hatte sie inzwischen einiges über Garol ImEx und seinen Besitzer Ferdinand Commaneci herausgefunden, der offenbar über eine ganze Reihe sehr dubioser Firmen herrschte.

      Bukarest, Düsseldorf und Budapest hießen die Standort, allerdings auch Liechtenstein und die Kaiman-Inseln.

      „Ich hab ja immerhin etwas BWL studiert, aber vielleicht wäre es für diesen Fall gar nicht schlecht, wenn ich noch ein paar Semester drangehängt hätte“, meine sie.

      „Kannst du ja bei Gelegenheit noch nachholen.“

      „Dein Geld hat mich korrumpiert und der hehren Wissenschaft enthoben“, behauptete sie.

      „Ich dachte, du hättest das Studium vorher schon abgeschrieben.“

      „Na ja, wenn ich ganz ehrlich bin, war das wohl von Anfang an nicht das Richtige für mich. Zurück in die Gegenwart, Meister: Ich hab 'n Foto von Commaneci aufgetan.

      Stammt aus 'nem Zeitungsartikel aus Rumänien. Ist darauf mit ein paar lokalen Größen abgelichtet. Den Inhalt des Artikels kenn ich natürlich nicht, dazu müsst ich Rumänisch können. Aber ich kann ja mal den einen oder anderen Ex-Kommilitonen ansprechen. Es muss doch irgendjemanden geben, der Rumänisch lesen kann!“

      „Verzettle dich nicht“, riet Berringer ihr. „Ich hatte Mark doch beauftragt, sich vor den Büros von Garol ImEx auf die Lauer zu legen und ein paar Bilder zu machen, damit wir wissen, wer da so ein- und ausgeht.“

      „Hat er auch gemacht“, bestätigte Vanessa.

      „Ist dabei schon irgendwas rausgekommen?“

      „Das wissen wir wohl erst, wenn wir die Leute auf den Bildern identifizieren können.“

      Er antwortete mit einem Brummen, das halb Zustimmung, halb Verärgerung ausdrückte, und sagte dann: „Ich fahre jetzt zu den Geraths.“ In knappen Worten fasste er zusammen, was es über den Fund von Severins Leiche im Elfrather See zu berichten gab.

      „Das wird für Herrn Gerath keine angenehme Stunde der Wahrheit, würde ich sagen“, war Vanessa überzeugt.

      „Irgendwann muss man reinen Tisch machen. Das ist nun mal so.“ Sie seufzte. „Man muss das ja nicht gleich philosophisch sehen. So wie du das sagst, klingt das so düster wie bei Clint Eastwood.“

      „Ist das neuerdings ein Philosoph?“

      „Vergiss es, Robert. Wir sind eben 'ne unterschiedliche Generation.“

      „Daran muss es wohl liegen. Bis nachher.“

      Robert Berringer unterbrach die Verbindung. Dann meldete er sich telefonisch bei den Geraths an. Als Grund nannte er nur, dass es zu wichtigen Ermittlungsergebnissen gekommen sei. Einzelheiten würden er während des Gesprächs preisgeben.

      Eine gute Viertelstunde später fuhr Berringer auf das Grundstück der Geraths und wurde dort von den angestellten Sicherheitskräften der Firma SAFE & SECURE in Empfang genommen.

      „Ihr


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