Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 2 – Heimatroman - Friederike von Buchner


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schlafen! Das war ein ereignisreicher Tag. Meine Tochter macht mich zum Großvater und Schwiegervater. Mein Junge ist verliebt.«

      »Ja, es war ein wunderbarer Tag!« sagte Frauke leise. »Wir haben wunderbare Kinder.«

      Viola und ihr Zukünftiger übernachteten auch in der Villa. Alle gingen schlafen. Dirk rief noch Josi an und wünschte ihr eine gute Nacht. Er versprach ihr, so schnell zu kommen, wie es möglich war.

      *

      Nachdem Dirk am nächsten Tag Viola sein Aufgabengebiet übergeben hatte, setzte er sich sofort ins Auto und fuhr zurück nach Waldkogel.

      Es war schon dunkel, als er auf dem Hof hielt. Er sah, daß in der großen Wohnküche Licht brannte. Josi kam herausgelaufen und fiel ihm um den Hals. Dirk drückte sie fest an sich und küßte sie.

      »Ich freue mich so, daß du wieder da bist!«

      Josi bedeckte Dirks Gesicht mit Küssen.

      »Ich habe dich so schrecklich vermißt. Ich ängstigte mich, daß du nicht mehr kommst.«

      »Liebste Josi! Warum sollte ich nicht mehr kommen?«

      »Weil… weil… weil ich nicht sofort deinen Ring angenommen ha-be.«

      Dirk küßte Josi.

      »Das stimmt. Du hast ihn nur zur Hälfte angenommen. Aber das verstehe ich. Du bist unsicher. Dein Leben war nicht leicht. Du sehntest dich immer nach Heimat und Familie. Bist oft enttäuscht worden. Immer und immer wieder wurden deine Träume zerschlagen. Jetzt hast du bei Cäcilia das gefunden, wonach du immer suchtest. Du bist im Konflikt gewesen, ob die Liebe von dir fordert, es wieder aufzugeben und mir nach Hamburg zu folgen. Das erschien dir als ein zu großes Opfer. Es machte dich unsicher. Ich liebe dich, Josi. Ich verstehe dich! Alles wird gut werden. Ich habe Grüße von meiner Familie im Gepäck. Sie sind sehr neugierig auf dich. Sie wollen dich bald kennenlernen.«

      »Heißt das, daß du wieder zurück… und ich soll mitkommen?«

      Dirk nahm Josi bei den Schultern und drehte sie um.

      »Schau dir das Auto an, mit dem ich gekommen bin. Es ist ein Transporter aus unserer Firma. Ich habe mein Zimmer in Hamburg komplett ausgeräumt.«

      »Heißt das, du willst für immer auf dem Draxel Hof bleiben?«

      »Das heißt, ich habe mir ein ganzes Jahr freigenommen. Doch nun laß uns hineingehen und die Grüße meiner Eltern ansehen.«

      Dirk schlug die Autotür zu, legte seinen Arm um Josi und führte sie ins Haus.

      Auf der Eckbank in der Küche saß Cäcilia und strickte.

      »Guten Abend, Zilli!«

      »Grüß Gott, Dirk! Was bin ich froh, daß du zurück bist! Des war fast net auszuhalten mit dem Madl«, scherzte Zilli und blinzelte Dirk

      zu.

      »Das höre ich gerne! Zilli, ich soll dir auch Grüße von meinen Eltern, meiner ganzen Familie bestellen. Sie wollen dich bald kennenlernen.«

      Dirk griff in seine Jackentasche und holte eine CD-Rom hervor.

      »Darauf ist eine Botschaft! Können wir die gleich ansehen?«

      Sie gingen ins Arbeitszimmer. Josi schaltete den Computer ein und lud die Datei. Cäcilias Büro war auf das Modernste ausgestattet. Dann spielte Josi die Datei ab. Dirk beobachtete sie dabei genau. Josis Augen strahlten. Ihre Wangen färbten sich rot.

      »Du hast eine ganz liebe Familie, Dirk! Die sind wirklich herzig«, kommentierte Cäcilia.

      Dirk nahm Josi bei den Händen.

      »Josefa! Ich liebe dich! Du weißt jetzt, was dir ein Leben mit mir bringt. Ich frage dich! Willst du mich nehmen? Willst du meine Frau werden?«

      Josis Herz klopfte bis zum Hals. Sie warf Cäcilia einen Seitenblick zu. Dirk sah es.

      »Also, liebe Zilli! Vielleicht will Josi, weil sie nicht antwortet, daß ich dich um Erlaubnis frage? Ich bitte dich um die Hand deiner Tochter. Hast du was dagegen, daß ich die Josi zu meiner Frau machen will.«

      »Ich habe nix dagegen. Aber des ist Josis Sache!«

      Josi schaute Dirk in die Augen.

      »Ich will deine Frau werden. Die Idee, daß wir hier und in Hamburg leben, das läßt sich irgendwie machen, denke ich. Aber ich will den Namen Draxel behalten – und wenn des juristisch machbar ist, dann muß eines unserer Kinder auch Draxel mit Familiennamen heißen.«

      »Den Wunsch erfülle ich dir gerne. Dann wird aus Dirk Hansen – Dirk Draxel-Hansen. Damit habe ich kein Problem. Hauptsache, du wirst meine Frau und alle unsere Kinder können Draxel heißen, damit die Tradition auf dem Draxel Hof weitergeht.«

      »Ich liebe dich, Dirk!« flüsterte Josi leise.

      Sie griff in ihre Schürzentasche und holte die kleine Schmuckschachtel heraus. Sie hielt sie Dirk hin. Er holte den Verlobungsring heraus und steckte ihn Josi an den Finger. Dann küßten sie sich.

      Cäcilia schnäuzte vor Rührung in ihr Taschentuch. Sie nahm Dirk in die Arme.

      »Wie schön! Jetzt hab’ ich net nur ein Madl. Jetzt bekomme ich auch noch einen Bub!«

      »Net weinen, Mama!« flehte Josi.

      »Ich freue mich so. Des ist alles. Des sind Freudentränen, wirkliche Freudentränen.«

      Sie gingen zurück in die Küche. Cäcilia holte eine Flasche mit Obstler aus dem Schrank. Sie schenkte ein. Dann tranken sie auf die Liebe und die Zukunft des Draxel Hofes.

      Dirk rief seine Eltern an. Sie hatten ungeduldig auf seinen Anruf gewartet. Sie freuten sich an seinem Glück und sprachen Josi am Telefon ihre Glückwünsche aus. Cäcilia wechselte einige Worte mit ihnen und lud die ganze Familie Hansen zum nächsten Wochenende nach Waldkogel ein.

      Dann räumten sie gemeinsam den Transporter aus. Sie trugen alles in den Altenteil. Dort würde Dirk bis zur baldigen Hochzeit wohnen. Den Rest der Nacht saßen Cäcilia, Josi und Dirk in der Küche und betrachteten die Fotoalben, die Dirks Mutter ihrem Sohn mitgegeben hatte. Draußen verdrängte das erste Morgenlicht die Nacht im Osten über den Bergen, als sie sich endlich entschlossen, schlafen zu gehen.

      Cäcilia nahm ihr Kindl, wie sie Josi liebevoll nannte, zur Seite.

      »Josi! Ich muß dich etwas fragen. Ich weiß nicht, ob man im Waisenhaus über den Brauch des Fensterlns gesprochen hat? Also, darauf wird hier in den Bergen schon ein bisserl Wert gelegt. Es gehört einfach dazu, wenn man verliebt ist. Des sollst wissen und daß ich heute nacht bestimmt einen tiefen Schlaf habe und nichts höre.«

      Josi blinzelte ihrer Mama zu.

      »Ich weiß Bescheid! Allerdings denke ich, daß der Dirk net zu mir raufsteigen muß. Ich kann auch zu ihm hinuntersteigen. Es scheint, daß die Frauen auch in der Familie den Ton angeben, wenn ich so an Viola denke. Der Dirk kommt aus Hamburg. Ich weiß nicht, ob es dort die Tradition des Fensterlns gibt. Da nehme ich mal lieber die Sache in die Hand.«

      »Des ist recht so, Kindl!« schmunzelte Cäcilia und ging auf ihr Zimmer.

      *

      Die nächsten Tage bis zum Wochenende verbrachten Dirk und Josi auf der Berghütte. Sie machten lange Wanderungen und saßen engumschlungen unter dem Sternenhimmel beim »Erkerchen«.

      Am Wochenende kamen Dirks Eltern, seine Schwester und ihr Bräutigam. Alle fanden sich sofort sympathisch. Ingo mußte immer wieder seinen Sohn ansehen, der so glücklich aussah wie seit Jahren nicht mehr.

      Sie feierten im kleinen Kreis Verlobung. Nur Pfarrer Zandler und die Oberin waren noch eingeladen.

      Zilli feierte ihren Geburtstag dann doch auf dem Draxel Hof. Denn Josi machte ihrer Mama ein wunderbares Geburtstagsgeschenk. Sie heiratete an diesem Tag ihren Dirk. Stolz verkündete Cäcilia auf dem Fest, daß sie bald Großmutter werden würde.

      Ganz


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