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Читать онлайн книгу.href="#ulink_705ec13b-680d-57db-9e49-bbcb141434de">10 (Anm. 6) Alkman (attisch Alkmäon) blühte um 650 in Sparta. Von einer lydischen Sklavin zu Sardes geboren, kam er in den Besitz des Spartaners Agesides, der ihn freiließ. Bald verschafften ihm seine schönen Lieder das Bürgerrecht von Lacedämon, woselbst man ihn zum Oberleiter im ganzen Gebiete der Tonkunst machte und er die sanfte lydische Musik, welche man durch Polymnestes kennen gelernt hatte, einzubürgern verstand. Himerius orat. 5. Seine Sprache ist die dorisch-lakonische. Nach einem dem Gesange, den Freuden der Tafel und der Liebe gewidmeten Leben soll er an einer schrecklichen Krankheit gestorben sein. Wegen der vielen Jungfrauenchöre (Parthenien), welche von ihm herrühren, seiner Loblieder auf die Frauen und des freundschaftlichen Verhältnisses, in dem er zu den Spartanerinnen, unter denen er die blonde Megalostrata besonders auszeichnete, gestanden haben soll, verdient er den Namen des lacedämonischen »Frauenlob«. Auch seine Paeane und Hymnen sind hoch berühmt. Seine Fragmente sind von Welcker gesammelt worden und bei Bergk, Poetae Lyrici Graeci, Alcm. fr. zu finden. Deutsch bei Hartung. Die griechischen Lyriker, griechisch mit metrischer Uebersetzung. Seine Lieder müssen in Aegypten, wenn auch erst in späterer Zeit bekannt geworden sein, da zu den köstlichsten Papyrosfunden, welche in jüngerer Zeit am Nile gemacht worden sind, ein Bruchstück der Lieder des Alkman gehört. - »» Fußnote 246
11 Die Göttinnen der Anmuth. Bekannter unter ihrem römischen Namen Gracien.
12 (Anm. 7) Wilkinson II. 136–145. Rosellini, monimenti civili Taf. 68 und 69. Die besten Bilder von Gartenanlagen der alten Aegypter sind in den Gräbern von Tel el Amarna (18. Dynastie) gefunden worden. Lepsius, Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien. Abth. III. Bl. 102 fgd. Auch in einigen Gräbern zu Abd el Qurnah in der Todtenstadt von Theben, z. B. in Grab 34 und 35 und der von uns entdeckten Gruft des Generals Amen em heb, der ein großer Blumenfreund war. - »» Fußnote 607 - »» Fußnote 626
13 (Anm. 8) An den Thoren ägyptischer Landhäuser pflegten zuweilen Obelisken mit der Namensinschrift des Besitzers zu stehen; auch waren Fahnen nichts Ungewöhnliches. Doch finden wir dieselben fast ausschließlich an den Thoren der Tempel, an denen sich heute noch Spuren der ehernen Krammen nachweisen lassen, in die die Fahnenstangen gesteckt worden sind. Auch den Griechen waren Fahnen nichts Unbekanntes. Aus einigen Inschriften bei den Masten an den Pylonen geht hervor, daß wenn die ersteren auch nicht geradezu als Blitzableiter aufgestellt worden sind, man doch bemerkt hatte, daß sie den Blitz anzögen.
14 (Anm. 9) Man pflegte, namentlich zu Athen, die Hauptmahlzeit, das Deipnon (δει̃πνον) spät zu halten.
15 (Anm. 10) Die Hetären der Griechen sind keineswegs mit den modernen Lustdirnen zu vergleichen, denn der bessere Theil derselben vertrat die Intelligenz und Bildung der weiblichen Bewohner, namentlich der ionischen Theile, von Hellas. Man denke an Aspasia und ihr wohlbezeugtes Verhältniß zu Perikles und Sokrates. Auch unsere Rhodopis war hochberühmt. Die Hetäre Thargalia von Milet wurde die Gattin eines thessalischen Königs. Ptolemäus Lagi heirathete die Thaïs. Ihre Tochter hieß Irene, ihre Söhne waren Leontiskus und Lagus. Athen. XIII. p. 576. Endlich wurden mehreren Hetären Bildsäulen errichtet. Hierüber handeln am besten F. Jakobs vermischte Schriften IV. und Becker Charikles II. S. 51–69. Mehr im Texte. - »» Vorrede - »» Fußnote 185 - »» Fußnote 542
16 (Anm. 11) Epimenides war Zeuspriester zu Knossus auf Kreta und soll nach Plinius 299, nach Xenophanes von Kolophon, seinem Zeitgenossen, 154 Jahre alt geworden sein. Laërtius Diogenes erzählt, er habe sich nach Belieben sterben und wieder aufleben lassen können. Da er 576 zu Sparta gewesen ist, so kann ihn der alte Aristomachus wohl gesehen haben.
17 (Anm. 12) »Aigyptos« wurde der Nil in alter Zeit von den Griechen genannt; z. B. Homer. Odyss. IV. 478. Der Ueberschwemmungsnil von Unterägypten heißt auf einigen Denkmälern »Akab«; aber doch wohl nur nach dem Lande, das er an seiner Mündung bewässerte, denn das Litoral des Delta, welches in früher Zeit von Aegypto-Phöniziern bevölkert war, scheint Aikab-t oder Aigab-t, das gebogene Küstenland, genannt worden zu sein, und der Name Aegyptens wurde von den Griechen gewiß zuerst aus phönizischem Munde vernommen.
18 Die eingeborenen Adelsgeschlechter von Samos.
19 (Anm. 13) Aesop (620–550) war nach Herodot ein Thracier, nach Andern ein Phryger oder ein Mann von Mesembria, einer milesischen Kolonie am schwarzen Meere. Er wurde an den Samier Iadmon als Sklave verkauft. In dem Hause desselben diente er mit Rhodopis zusammen und wurde später freigelassen. Herod. II. 134. Berühmt durch seine Thierfabeln, soll er als Sachwalter aufgetreten sein und der Freundschaft des Krösus genossen haben. Als er, schon hoch betagt, im Auftrage des letzteren nach Delphi ging, wurde er von den beleidigten Priestern des Diebstahls einer goldenen Schale beschuldigt, fälschlich zum Tode verurtheilt und von den delphischen Felsen hinabgeschleudert. In späterer Zeit erhielt jede durch eine Erzählung aus dem Naturreiche praktisch dargestellte Lebensregel den Namen der äsopischen Fabel. Ueber ihn und seine Dichtungen siehe Grauert de Aesopo et fabulis Aesopiis. Bonn 1825. In neuester Zeit ist vielfach, namentlich durch Zuendel, revue Archéol. S. 354 die gut begründete Behauptung aufgestellt worden, daß der Ursprung der äsopischen Fabeln in Aegypten zu suchen sei. Im Allgemeinen hält man Indien für die Heimath der Thierfabel. In der Villa Albani zu Rom die berühmte, leider beschädigte Statue des Aesop »Ein concentrirter Idealtypus des geistvollen Buckligen«.
20 Kindererzieher
21 (Anm. 14) Nach Herodot II. 134 und 135 war Rhodopis so schön, daß jeder Hellene ihren Namen kannte. - »» Vorrede
22 (Anm. 15) Alcaeus, ein Zeitgenosse und Freund der Sappho, stammte, wie diese, aus einer der vornehmsten lesbischen Familien und darf zu den trefflichsten Lyrikern des ganzen Alterthums gezählt werden. Mit allen Vorzügen, aber auch allem Stolz und allen Vorurtheilen seines Standes ausgestattet, setzte er Leib und Leben, Wort und Lied ein, um die Tyrannis zu stürzen, die nach Lesbos übersiedelnden Athener aus Sigeum zu vertreiben, und endlich die Oberherrschaft für den Adel zu bewahren, der sich kräftig gegen die Gewalthaber Melanchrus, Megalagyrus, Myrsilus, die Kleanaktiden wehrte. In beiden letzten Unternehmungen unglücklich, mußte er, als sich Pittakus zum Führer des Volks aufgeschwungen hatte, mit seinen Brüdern und Gesinnungsgenossen die Flucht ergreifen. Erstere nahmen bei Nebukadnezar von Assyrien Kriegsdienste, letztere, und mit ihnen Alcaeus, schweiften in der Welt umher. Es unterliegt keinem Zweifel, daß sich der Dichter mit Charaxus, dem Bruder der Sappho, auch zu Naukratis aufgehalten habe. Nachdem Pittakus seine Gesetzgebung, welche ihm den Namen eines Weltweisen eintrug, vollendet hatte, rief er die Verbannten zurück und verzieh dem Dichter, obgleich ihn derselbe auch in der Fremde mit den bittersten Versen verfolgt hatte. Die Lieder des Alcaeus sind erfüllt »von der ritterlichen Poesie des Adels von Mytilene, der, in allen Künsten der oligarchischen Erziehung genährt, durch stolzes Selbstgefühl gehoben, und sicher