Take me down under: Melbourne im Blut. Raik Thorstad

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Take me down under: Melbourne im Blut - Raik Thorstad


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den Schreien, die Jordan und Wayne ausstoßen würden, wenn sie endlich etwas fanden, in das sie hineinstoßen konnten. Und dass sie danach hungerten, war nicht zu übersehen.

      Zuckende Becken, der Kampf gegen die Fesseln, immer wieder Tropfen, die sich von ihren Eicheln lösten und zu Boden fielen. Phoenix war versucht, nach vorn zu eilen, sich vor einen der beiden zu knien und ihn selbst ein wenig zu quälen, indem er die Lippen kaum spürbar um den geschwollenen Schaft schloss. Nur ein Hauch von Zunge, ganz behutsame, feuchte Berührungen. Er wollte sie betteln hören.

      Es brauchte jedoch weder seinen Einsatz, noch dauerte es lange, bis ihm sein Wunsch erfüllt wurde.

      »Sir, bitte«, entfuhr es Jordan plötzlich flehentlich. »Bitte… ich…«

      »Shh. Nicht doch«, hörte Phoenix den Dom wispern. »Du kannst noch etwas mehr ertragen. Da bin ich mir sicher. Und du willst doch mehr, oder etwa nicht?«

      Jordan stöhnte jämmerlich. »Ja… Mehr.«

      Das brachte ihm eine Belohnung ein. Mit einem Finger fuhr Duncan die Krümmung von Jordans zum Bauch gebogenen Glied nach. Anschließend leckte er sich den Finger ab und verstellte mit der anderen Hand etwas an seinem Kontrollgerät.

      Jordan verdrehte keuchend die Augen, zitterte und stieß eine Reihe bekräftigender Laute aus. »Hmm… Ja. Oh oh… Fuck…«

      Augenblicklich verlegte sein Mitleidender sich auf dieselbe Taktik. »Sir, bitte, ich auch… Ich kann mehr als… Gib mir… Ich brauche…« Er wimmerte fast.

      Aber in seinem Fall schien Duncan andere Pläne zu verfolgen. Während Jordan bei jedem Ausatmen leise stöhnte, trat Duncan neben Wayne, packte ihn an den Haaren und riss seinen Kopf nach hinten. »Ich mache die Regeln. Nicht du. Und damit du das nicht vergisst…« Er kehrte an seinen Platz zwischen den Männern zurück und drehte einen Regler.

      Waynes Reaktion bestand daraus, klagend aufzuschreien. »Nein… neinneinnein… Das ist zu wenig.«

      Offenbar hatte Duncan ihm das genommen, was er liebte: den Schmerz. Eine merkwürdige Vorstellung, aber Phoenix bewunderte den Dom dafür, wie genau er wusste, wie er seine Gespielen anzufassen hatte. Auch ohne Bens Ausführungen hätte Phoenix inzwischen bemerkt, dass sie unterschiedlich reagierten. Während Wayne dreinsah, als würde er jeden Moment endgültig in Tränen ausbrechen, war Jordans Lächeln breiter geworden. Man hätte glauben können, dass er ausgestreckt auf einer gemütlichen Liege lag, während ihm kundige Hände den Rücken durchwalkten.

      Entspannt, ging es Phoenix durch den Kopf. Er ist zu hundert Prozent entspannt. Und glücklich.

      Dem folgte eine zweite Erkenntnis, die mit solcher Endgültigkeit über ihm zusammenbrach, dass ihm im besten Sinne die Knie weich wurden: Ich möchte das auch. Ich möchte auch jemandem helfen, sich so gut zu fühlen.

      Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte Phoenix sich von seinem Platz an der Wand gelöst und ein paar Schritte nach links gemacht, dann nach vorn. Er war immer noch ein gutes Stück von dem Dreigespann entfernt, konnte jedoch besser sehen und hören. Geräusche, die bisher durch die Entfernung und vom Flüstern anderer Gäste verschluckt worden waren, erreichten sein Ohr und prickelten ihm über die Haut wie vergossener Sekt.

      Ein ganz leises Summen, das Geräusch, mit dem sich Haut an Metall rieb, das Knarren der Fesseln. Seufzen.

      Duncan verstellte ihm den Blick auf Wayne, sodass Phoenix sich endgültig auf Jordan konzentrierte. Die pochende Vene auf der Stirn, die Brustwarzen, die in Klemmen steckten. Die flatternde Bauchdecke. Der rasierte Unterleib.

      Phoenix wollte ihn küssen. Er wollte die Lippen auf jenen Bereich pressen, an dem sich normalerweise die Schambehaarung gezeigt hätte. Ein Kuss nach dem anderen, fest und saugend, damit er rote Flecken hinterließ. Dann über den Übergang zwischen Bein und Oberkörper lecken, ganz langsam, von außen nach innen. Im letzten Moment, wenn sich Jordans Körper bereits anspannte und sich ihm entgegenhob, aufhören… und über die Eichel pusten. Ein langer, zarter Luftstrom, der nicht genug sein konnte.

      Dann passierte etwas. Phoenix war zu abgelenkt gewesen, aber Duncan musste etwas gesagt haben. Das Aufstöhnen, das durch den Raum ging, stammte nicht nur von Jordan und Wayne.

      »Fuck, das ist heiß«, murmelte jemand in seiner Nähe. »Das muss ich mit meinen Männern auch ausprobieren.« Zustimmendes Raunen.

      Nacheinander löste Duncan Klammern und Elektroden. Jedes Mal, wenn er eine harte, wütend rote Brustwarze freilegte, sog er sie in den Mund. Jordans Reaktion bestand aus einem heiseren Auflachen, gefolgt von einem wohligen Grollen. Wayne hingegen schrie spitz auf und warf den Kopf von einer Seite auf die andere. »Nimm sie zwischen die Zähne. Beiß mich.«

      Ob Duncan ihm den Gefallen tat oder nicht, er ließ bald von Wayne ab und gab zwei in der Nähe stehenden Männern ein Zeichen. Sie traten zu ihm und richteten die Stützkonstruktionen auf, bis sie senkrecht standen. Dann lösten sie die Bremsen der Rollen, die Phoenix bisher nicht einmal aufgefallen waren, und drehten die Metallliegen mit ihrer Last um neunzig Grad nach innen.

      »Meine Arbeit ist getan«, verkündete Duncan und sah sich zwinkernd zu den Gästen um. »Den Rest werdet ihr selbst erledigen müssen. Ihr dürft kommen. Aber wie ihr das schafft, ist eure Angelegenheit.« Damit verließ er den Lichtkreis.

      Wayne und Jordan blieben allein zurück. Sie hatten die Augen aufgerissen, sahen ihrem Dom nach. Ihre Mienen erzählten Geschichten. Phoenix entdeckte Kapitel über Lust, Verwirrung, Verletzlichkeit, Not und unerträglichen Hunger.

      Phoenix hörte Duncan ganz in seiner Nähe etwas raunen. »Jetzt, Jungs. Nur ein paar Zentimeter.«

      Die Stützkonstruktionen wurden nach vorn geschoben, aufeinander zu. Endlich bekam Phoenix eine Vorstellung davon, was Duncan geplant hatte. Er erwischte sich dabei, dass er zittrig ausatmete, und legte nach kurzem Zögern die Hand auf seinen Schritt, um unauffällig über die Ausbuchtung in seiner Jeans zu streichen. Er hatte keine Ahnung, ob das in Ordnung ging oder von den anderen Gästen oder Betreibern des Clubs als unangemessen angesehen werden würde. Aber es ging ihm nicht anders als den Subs: Er brauchte es. Er hatte keine Wahl. Zu sehen, dass anderen die Möglichkeit, sich ihrer selbst anzunehmen, verwehrt blieb, dass sie sich wanden und aufeinander zustrebten, mit ruckartigen Bewegungen versuchten, die Fesseln zu lockern oder die Konstruktionen nach vorn zu rücken, überforderte Phoenix beinahe. Er hatte nicht gewusst, dass man so sehr von Leidenschaft gebeutelt werden konnte, dass man kurz davor war, einen Raum voller Menschen zu vergessen.

      Er wollte nach vorn gehen, sich hinter einem der Gefesselten positionieren und ihm behutsam über die Brust und den Bauch streichen. Er wollte das Aufschluchzen hören, das seine Berührung auslöste, und erst recht den geflüsterten Dank, wenn er müde gewordene Arme massierte, beruhigende Kreise auf einen Bauch zeichnete, der schon zu lange unter Spannung stand, und dann…

      Er würde es langsam angehen lassen. Träge und unaufgeregte Bewegungen, aber mit angemessenem Druck. Vielleicht würde er etwas sagen: zum Beispiel, dass es Zeit für die Belohnung war. Dass er es nicht erwarten konnte, seinen Sub kommen zu sehen. Dass er ihn in seiner Lust unbeschreiblich fand.

      Dann, wenn er merkte, dass der Körper unter seinen Händen sich verkrampfte, würde er fest die freie Hand um die Hoden schließen und sie nach vorn ziehen. Bis aus schwerem Atem ein Hecheln wurde und aus einem flüsternden Betteln ein erlöster Schrei.

      Schwere bildete sich in Phoenix' Unterleib. Er unterdrückte ein Keuchen und verschränkte die Arme vor der Brust, vergrub die Hände in den Ellbogen, um sich zu bremsen. Dass ihm plötzlich auffiel, dass sich neben ihm zwei Männer hemmungslos küssten, erschwerte es ihm, sich zu beherrschen.

      »Jordan…«

      Irgendwie war es den Gefesselten gelungen, sich einander zu nähern. Vielleicht hatte man von hinten nachgeholfen. Dennoch mussten sie sich nach vorn wölben und die Fesseln bis zur Belastungsgrenze anspannen, um sich aneinanderdrängen zu können. Als sich ihre dunkel angelaufenen Schwänze zum ersten Mal berührten, ging ein vielstimmiges Seufzen durch den Raum. Es wiederholte sich, als Jordan auf schier unmögliche Weise den


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