Verbotene Liebe - Liebesroman. Marie Louise Fischer

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Verbotene Liebe - Liebesroman - Marie Louise Fischer


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keinen Korb geben. „Wenn du willst“, sagte er knapp und stand auf.

      Sie tanzten nach einer Bluesmelodie. Giselas schlanker, doch wohlgeformter Körper drängte sich vom ersten Takt an fest gegen Peter. Seine Hände lagen um ihre Taille, als berührten sie glühendes Eisen.

      Was für ein Unterschied, dachte Peter. Diese ekelhafte Routine eines verwöhnten Partygirls . . . Und dagegen die unverdorbene Natürlichkeit von Sabine . . .

      „Bitte, sei mir nicht böse“, sagte er, als die Platte zu Ende war. „Ich möchte nach Hause. Ich bin müde.“

      „Nimm mich mit“, sagte Gisela und ließ ihre warmen, nackten Arme um seinen Hals.

      „Ich bin ohne Wagen hier.“

      „Dann nehmen wir ein Taxi.“ Gisela legte all ihren verführerischen Charme in ihr Lächeln. Wortlos ging Peter. Gisela holte ihren Mantel und ihre Handtasche und lief ihm hinterher.

      Sie mußten bis zum Taxistand an der nächsten Ecke laufen. Gisela hakte sich bei Peter ein und schmiegte sich eng an ihn. Als sie im Taxi saßen, sagte Peter zu dem Chauffeur: „Erst zur Mauerkircherstraße.“

      „Dummkopf!“ zischte Gisela leise. „Das wirst du noch bereuen!“

      Peter blieb ungerührt. Er sprach kein Wort, bis der Wagen vor dem prunkvollen Haus des Architekten Schneider hielt. Erst als Gisela hastig ausstieg, sagte er mechanisch: „Auf Wiedersehen . . .“ Doch das schöne Mädchen stöckelte grußlos und zornbebend davon.

      „Jetzt zur Widenmayerstraße“, sagte Peter. Hier, in einem der hohen alten Häuser, befand sich das kleine geschmackvoll eingerichtete Junggesellen-Appartement, das er seit fast einem Jahr bewohnte. Er kam eigentlich nur noch an Wochenenden in das Haus seiner Eltern.

      In dieser Nacht träumte Peter von Sabine. Und der erste Gedanke am nächsten Morgen hieß auch. Sabine . . .

      Er wusch sich, rasierte sich und zog sich an. Dann stieg er in seinen Porsche, um, wie verabredet, zu seinen Eltern zu fahren. Er sollte erklären, warum er am Abend zuvor mit den Vertragsunterlagen von Rechtsanwalt Dr. Brettschneider nicht zur Besprechung mit den Chemieleuten erschienen war . . .

      Weil ich Sabine kennengelernt habe, dachte er glücklich.

      Es fiel ihm schwer, seine Gedanken von ihr loszureißen. Erst als er in die Harthauserstraße einbog, wurde ihm klar, daß er besser daran täte, seine Gedanken auf das bevorstehende Gespräch mit seinen Eltern zu konzentrieren.

      Er parkte vor der Einfahrt. Die Villa seiner Eltern, ein mächtiger weißer Würfel, lag inmitten eines parkartigen Gartens. Die Aktentasche mit den Unterlagen in der Hand, lief Peter um das Haus herum, die Stufen zur Terrasse hinauf. Er klopfte gegen das Glas der offenen Flügeltür und rief: „Hallo! Hier bin ich! Guten Morgen!“

      Die Eltern saßen am Frühstückstisch. Gerda Hartmann sprang hastig auf, der Tisch kam ins Schwanken, Kaffeetassen klirrten. „Peter!“ rief sie. „Wir haben uns gestern abend solche Sorgen um dich gemacht!“

      Er küßte seine Mutter zärtlich auf die Wange. „Lieb von euch, aber absolut unnötig! ’n Morgen, Papa!“

      „Was war los gestern abend?“ fragte Paul Hartmann energisch. „Hast du eine Panne gehabt?“

      „Nein . . . wir sind mit dem Aufzug steckengeblieben!“

      „Wer wir?“ fragte Herr Hartmann.

      „Eine Sekretärin von Dr. Brettschneider und ich. Die Alarmanlage hat auch nicht funktioniert. Wir haben gewartet und gewartet, aber niemand kümmerte sich um uns. Schließlich wurde es mir zu dumm, und ich bin hinausgeklettert.“

      „Und das Mädchen?“ schaltete sich Frau Hartmann ein.

      „Habe ich natürlich auch herausgeholt.“

      „Und dann“, fragte Frau Hartmann, „seid ihr zusammen etwas trinken gegangen, um euch von dem Schreck zu erholen, ja? Ich verstehe das alles, Peter, aber ich finde doch, du hättest gleich anrufen sollen!“

      „Tut mir leid, Mama, aber . . .“

      Herr Hartmann unterbrach ungnädig. „Hast du die Unterlagen?“

      „Ja. Hier.“ Er klopfte auf die Aktentasche, die er noch immer in der Hand hielt. „Dr. Brettschneider hat den Vertrag vorbereitet.“

      „Das Gespräch mit den Chemieleuten ist auf heute vertagt.“

      „Waren die Herren sehr ungehalten?“ fragte Peter lächelnd. Aber er fühlte sich etwas unsicher. Die Ruhe seines Vaters kam ihm nicht ganz geheuer vor.

      „Ich habe die Chemieleute mit einer Flasche französischem Kognak und ein paar guten Zigarren bei Stimmung gehalten. Die Auslagen dafür ziehe ich dir vom nächsten Gehalt ab.“

      „Papa meint es nicht so, Peter“, sagte Frau Hartmann rasch. „Das ist nur wieder einer seiner Witze. Wir sind ja beide froh, daß dir nichts passiert ist. Auch Gisela war ganz besorgt, als ich ihr von deinem Verschwinden erzählte!“

      Peter Hartmann setzte sich an den Frühstückstisch und goß sich Kaffee ein. „Wie kommst du eigentlich dazu, ihr irgend etwas über mich zu erzählen?“

      „Aber Peter, wir wußten doch nicht, wo du warst!“

      Peter Hartmann lachte. „Mama, da hast du mich ausgerechnet bei Gisela vermutet?“

      „Ja! Als wenn das so abwegig wäre! Schließlich ist Gisela ein reizendes Mädchen und . . .“

      Peter legte das Wurstbrot auf den Teller zurück. „Sag mal, Mama, wann wirst du endlich aufhören, mich verkuppeln zu wollen! Meine Freundinnen habe ich mir bisher immer selbst ausgesucht. Und auch die Frau fürs Leben werde ich allein finden . . .“

      „Ich hoffe nur“, sagte Frau Hartmann, „sie wird aus unseren Kreisen sein!“

      „Zu was für einem Kreis gehören wir denn, Mama?“ fragte Peter hitzig. „Was unterscheidet uns deiner Meinung nach von anderen Menschen? Papa ist reich, das ist alles. Ich finde es vorteilhaft, Geld zu haben, aber das gibt uns doch nicht das Recht . . .“

      „Schluß der Debatte“, erklärte Herr Hartmann. Er stand auf.

      „Aber Paul“, rief seine Frau, „bist du nicht auch der Meinung . . .“

      „Da du schon danach fragst: Ich gestehe Peter jedes Recht zu, sich zu amüsieren, solange seine Arbeit nicht darunter leidet. Man ist nur einmal jung. Kein vernünftiger Mann sollte an Heirat denken, bevor er dreißig ist.“

      „Aber Papa“, wandte Peter ein, „das gilt doch nicht für jeden. Ich zum Beispiel . . .“

      „Mein Sohn“, unterbrach Herr Hartmann, „laß dir eines sagen: Jedes Mädel, das sich in dich verliebt – egal, ob aus einem armen oder einem reichen Haus –, meint nicht nur dich, sondern auch die Millionen deines Vaters. Deshalb bin ich unbedingt dafür, daß du mit einer festen Bindung wartest, bis du genügend Menschenkenntnis besitzt, um Schein und Sein zu unterscheiden.“ Herr Hartmann schlug seinem Sohn kameradschaftlich auf die Schulter: „So, Junge, jetzt kennst du meine Einstellung!“ Er sah auf die Uhr. „Zeit, daß wir ins Büro kommen. Übrigens, zu deiner Information: Die Vertragsbesprechung mit den Herren vom Chemiekonzern findet um sechs Uhr statt.“

      Peter erschrak. Ihm fiel seine Verabredung mit Sabine ein. „Muß ich dabeisein?“ fragte er vorsichtig.

      „Ich lege sogar größten Wert darauf. Oder hast du etwas Wichtiges vor?“

      „Nein...“, antwortete Peter zögernd und dachte: Was mache ich bloß mit Sabine?

      „Na also!“ brummte Paul Hartmann und ließ sich von dem Dienstmädchen Hut, Mantel und Aktentasche bringen. „Ich werde nämlich ungemütlich, wenn wieder zufällig ein Fahrstuhl stekkenbleibt. Ich hoffe, wir verstehen uns, mein Sohn.“

      „Ja, Papa.“ Peter stand nachdenklich vom Tisch auf. Ich kann Sabine


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