Gesammelte Werke: Historische Romane, Märchen, Abenteuerromane & Autobiografie. Georg Ebers
Читать онлайн книгу.(Anm. 107) Wegen dieser Stiefel, welche häufig erwähnt werden, rief das Orakel dem Krösus zu: »Λυδὲ ποδαβρέ«, weichfüßiger Lyder. Herod. I. 55.
132 (Anm. 108) Herod. I. 85.
134 (Anm. 109) Die Juden hießen unter den Aegyptern, wie Chabas, Mélanges égyptologiques II., gefunden, Hebräer (Apuriu). Ebers, Aegypten I. S. 316. H. Brugsch kämpft gegen diese Gleichstellung.
135 (Anm. 110) Diese Angaben sind richtig, da die Perser zur Zeit der achämenidischen Dynastie keine Tempel, sondern nur Feueraltäre hatten, und ihre Todten den Hunden und Geiern preisgaben. Der unreine Leichnam durfte weder die reine Erde durch Verwesung in ihr beflecken, noch dem reinen Feuer oder Wasser, welche er gleichfalls verunreinigt haben würde, preisgegeben werden. Weil man aber die Leichen nicht verschwinden lassen konnte, so legte man Dakhma’s oder Begräbnißplätze an, welche mit wenigstens 4 Zoll dickem Pflaster und Kitt bedeckt und mit Schnüren umgeben sein mußten. Diese bedeuteten, daß das ganze Gebäude in freier Luft hänge, ohne die reine Erde zu berühren. Spiegel, Avesta II. Einleitung, 2. Kap. nach Anquetil. Bild des Dakhma daselbst Bd. II. Tafel 1. - »» Fußnote 438
136 (Anm. 111) Hyksos werden Fremdherrscher in Aegypten genannt, deren Herkunft schwer zu bestimmen ist. Ihre Existenz wird nicht nur durch Manetho, sondern auch durch wenige, aber um so interessantere zu Tanis im Delta gefundene Denkmäler bezeugt, welche von ägyptischen Künstlern verfertigt, die Züge fremder, dem Gotte Set (Typhon) ergebener Regenten darstellen. Außerdem ist in Papyrus Sallier I. ein Dokument erhalten worden, welches von der letzten Zeit der Fremdherrschaft erzählt. Im Grabe des Schiffsobersten Ahmes zu el Kab findet sich eine Beschreibung der Erstürmung ihrer Festung Abaris zu Wasser und zu Lande durch die Aegypter. Der Turiner Königspapyrus hat einige Namen von Hyksoskönigen erhalten und die Stele mit der 400jährigen Aera, die zu Tanis gefunden ward, ein kleiner zu Bagdad gefundener Löwe &c. weisen auf die Hyksosepoche. Die letzten Könige der 17. Dynastie (die legitimen Herrscher von Aegypten waren nach dem Süden zurückgedrängt worden) nahmen den Kampf mit den Fremden auf. Im Anfange der 18. Dynastie gehorcht wieder das ganze Reich einem Scepter. Wir halten die Hyksos für die übermächtig gewordenen phönizischen Kolonisten im nördlichen Delta, zu denen Araber und palästinäische Stämme stießen. Sie herrschten länger als 400 Jahre; ihre Vertreibung ist um 1600 v. Chr. zu setzen. Sie dürfen gewiß nicht, wie das seit Fl. Josephus geschehen ist, mit den Juden verwechselt werden. Näheres bei Ebers, Aegypten und die Bücher Mose’s, S. 198 fgd. Auch verweisen wir, obgleich wir nicht überall seine Ansichten theilen, auf Chabas’ schöne Arbeit: Les pasteurs en Égypte. Amsterdam 1868. Brugsch, Geschichte Aegyptens unter den Pharaonen, S. 212. Die Aethiopier herrschten im letzten Jahrtausend v. Christus unter 3 Regenten in Aegypten, bis der letzte von ihnen Taharka (Tirhaka) um 693 vertrieben wurde. Auch der priesterliche König von Oberägypten, Pianchi, der mit den kleinen Dynasten im Delta harte Kämpfe zu bestehen hatte, war ein Aethiopier. S. die Stele des Pianchi. E. de Rougé, Rev. archéol. n. s. VIII. S. 96. Lauth, Die Pianchistele, Abhandl. d. k. bayer. Akad. d. W. I. Kl. XII. Bd. 1. Abth. Oppert, Mémoire sur les Rapports de l’Égypte et de l’Assyrie. Der Name Pestmenschen, Geißel, mit dem die Aegypter der Hyksos gedenken, war der den Eindringlingen gewidmete Schmähname; ägyptisch aat-u. Chabas hat diesen richtig erklärt in den Mélanges égyptol. I. 263.
137 (Anm. 112) Herod. VII. 83. Xenoph. Cyrop. VIII. 10. Anab. VI. 4. Nach Athenäus waren bei dem Gefolge des Darius, welches Alexander gefangen nahm, 277 Köche, 29 Küchenjungen, 17 Küfer, 70 Kellerhüter, 40 Salbenbereiter und 66 Kranzwinder.
138 (Anm. 113) Bei Rosellini und in Lepsius’ Denkmälerwerk findet sich das Porträt des Amasis als Jüngling. Die Züge desselben lassen vermuthen, daß Herodot diesen Fürsten richtig charakterisirt habe.
139 (Anm. 114) Siehe Anmerk. 32 u. 15. Bias, einer der Weltweisen ionischen Stammes, blühte um 560 v. Chr. und war besonders berühmt wegen seiner weisen Urtheils- und Sittensprüche. Nach seinem Tode, welcher in öffentlicher Gerichtssitzung erfolgte, als er einen Freund vertheidigte, wurde ihm von seinen Landsleuten ein Heiligthum erbaut. Laërt. Diog. I. 88.
140 Zu deutsch »Großhaus«, die hohe Pforte. Aegyptisch perra. S. Ebers Aegypten und die Bücher Mose’s I. S. 263.
141 (Anm. 115) Diese Titel führte Amasis. Rosellini, Monumenti dell’ Egitto. II. 149. Alle anderen Pharaonen hatten ähnliche Beinamen und wurden als Götter verehrt, wie tausend hieroglyphische Inskriptionen und so auch die Inschrift von Rosette und das Dekret von Kanopus lehren. – In der 26. Dynastie und sonst findet sich mehrfach der Titel Neb pehti, Herr des Kriegsruhmes.
142 (Anm. 116) Nach Herod. II. 172 fgd. Diod. I. 95.
143 (Anm. 117) Ra, mit dem männlichen Artikel Phra, muß als Mittelpunkt des Sonnendienstes der Aegypter, welchen wir für die Grundlage ihrer ganzen Religion halten, betrachtet werden. Er wurde besonders zu Heliopolis, dem ägyptischen An (hebräisch On) verehrt. Auf den Denkmälern pflegte er in rother Farbe dargestellt zu werden. Sein heiliges Thier war der Sperber. Im Todtenbuche spielte er die größte Rolle. An ihn sind die meisten Hymnen und Gebete gerichtet worden. Plato, Eudoxus und wahrscheinlich auch Pythagoras haben die Lehren seiner Priester genossen. Ihm waren die Obelisken, welche übrigens zu gleicher Zeit Denksäulen waren, auf denen große Könige ihre Namen und Ruhmestitel verewigten, heilig. Plinius sagt von ihnen, daß sie die Strahlen der Sonne dargestellt hätten. Man betrachtete ihn, den Lichtgott, als Dirigenten der ganzen sichtbaren Schöpfung, in der er regierte, während Osiris in der Geisterwelt herrschte. Wie nun hinter jeder irdischen Erscheinung eine geistige verborgen ist, so ist auch Ra nur die irdische Manifestation des Osiris. Osiris ist die »Seele des Ra«; er wandelt selbst durch die diesseitige Welt als Ra, und ändert nur die Namen und die Existenzform, wenn er allabendlich wieder in seiner jenseitigen und eigentlichen Heimath bei sich selbst wieder anlangt, wo er die Regierung als Osiris führt, wie er sie hier als Ra geführt hatte. Am andern Morgen erzeugt er dann wieder aus sich den Ra in seiner verjüngten Form als Horus Ra, den Kreislauf stets von neuem beginnend. Lepsius’ älteste Texte des Todtenbuches. Die Osiris-, Isis- und Horusmythe leiht diesen Anschauungen eine allegorisch-dramatische Form. Der Phönix (ägyptisch Bennu) gehörte zum Kultus des Ra. Alle 500 Jahre kam derselbe aus dem Palmenlande (dem östlichen Phönizien), um sich im Tempel zu Heliopolis zu verbrennen und schöner aus seiner Asche zu erstehen. Er bedeutete eine Zeitperiode von 500 Jahren, die sich, wie der Phönix, ewig aus sich selbst erneute und in ihrer sechsmaligen Wiederholung die Zeit bestimmte, deren die Seele bedurfte, um gereinigt aus ihrer Wanderung hervorzugehen. Lepsius Chronologie S. 180 fgd. - »» Fußnote 396
144 (Anm. 118) Herod. II. 177. Diod. I. 95.