Gesammelte Werke: Historische Romane, Märchen, Abenteuerromane & Autobiografie. Georg Ebers
Читать онлайн книгу.geheiligte Seen finden sich bei den meisten Tempeln. Abbildung der Trümmer bei Ebers, Aegypten in Bild und Wort, I. S. 79. - »» Fußnote 195 - »» Fußnote 520 - »» Fußnote 607
177 Die zu den ägyptischen Tempeln führenden freistehenden Thore mit schrägen Wandungen, die vielleicht dem Theben des Homer den Namen des hundertthorigen verschafft haben.
178 (Anm. 150a) Ueber die geflügelte Sonnenscheibe und ihre Bedeutung haben erst in jüngster Zeit die Denkmäler vollen Aufschluß gegeben. Aus den von Naville publizirten Texten von Edfu, welche Brugsch in seiner Abhandlung »die geflügelte Sonnenscheibe« übersetzte, hören wir nämlich, daß Hor Hut (der Horus von Edfu) den Bösen und seine Genossen in Gestalt eines geflügelten Sonnendiscus niederwarf und daß zum Gedächtniß an seine Siege die beschwingte, mit Uräusschlangen versehene Scheibe über alle Tempelthore und Sanktuarien in Aegypten angebracht werden sollte. Es erinnert also dieses Symbol den Beter an den endlichen Sieg des Guten über das Böse, des Lichtes über die Finsterniß, der Fruchtbarkeit über die Dürre, des Lebens über den Tod.
179 (Anm. 150b) Ein ägyptisches Gebot, das auffallender Weise wie das hebräische vierte eine Verheißung hat. Es kommt vor im Papyrus Prisse, dem ältesten vorhandenen hieratischen Schriftstücke.
180 Der ägyptische Name für Aethiopien.
181 (Anm. 151) Isis, die Gattin oder Schwester des Osiris, ist die Natur, wodurch Gott zur Anschauung und Offenbarung gelangt. Näheres über den sie betreffenden Mythus im dritten Theile S. 195 fgd.
182 (Anm. 152) Nicht nur die geringen Aegypter, sondern auch die Pharaonen sehen wir auf den alten Bildern das Dame- oder ein ähnliches Spiel betreiben. König Ramses mit seiner Tochter? spielend bei Rosellini, zwei Aegypter beim Brettspiel Wilkinson II. 419. v. Minutoli, Gesellschaftliche Spiele bei den alten Aegyptern. leipziger Illustrirte Zeitung VII. 1852. Selbst im Jenseits hofften die Aegypter die Freuden dieses Spiels genießen zu dürfen. S. Birch. rev. archéol. N. S. XII, 56 fgd. - »» Fußnote 240
183 (Anm. 153) v. Minutoli, Gesellschaftliche Spiele. Wilkinson II. 429. Rosellini, Mon. civ. Taf. 100 u. 101. Auch in den Gräbern sind Bälle gefunden worden und werden in den Museen, z. B. zu Leyden, aufbewahrt. - »» Fußnote 226 - »» Fußnote 298
184 (Anm. 154) Nach Diod. I. 27. waren die ägyptischen Königinnen höher angesehen als selbst die Könige. Die Denkmäler und Listen beweisen, daß auch Frauen mit souveräner Gewalt regieren konnten. Durch die Thronerbin ward ihr Gatte zum König. Jedenfalls hatten sie ihre eigenen Einkünfte, Diod. I. 52, und wenn eine Fürstin nach ihrem Tode unter die Göttinnen aufgenommen ward, so erhielt sie ihre eigenen Priesterinnen (Dekret von Canopus). In der Ptolemäerzeit werden viele Münzen mit dem Bilde der Königinnen versehen und Städte nach ihnen benannt. Es sei bemerkt, daß Söhne, die von ihrer Herkunft reden, öfter den Namen der Mutter als den des Vaters nennen, daß ägyptische Gattinnen häufig »Herrinnen« oder»Gebieterinnen des Hauses« genannt werden, daß ihnen, wie griechische Papyrus lehren, freie Verfügung über das von ihnen eingebrachte bewegliche und unbewegliche Vermögen zustand, kurz, daß dem schwachen Geschlechte in Aegypten jedenfalls gleiche Rechte eingeräumt wurden wie dem starken. Das Streben vieler Prätendenten geht, wie die Denkmäler lehren, dahin, fürstliche Frauen aus einer legitimen Dynastie zu heirathen. Bei der Abwesenheit des Königs wird die Regentschaft seiner Gemahlin übertragen. Diod. I. 17.
185 Siehe Anmerkung 10.
186 (Anm. 155) Simonides von Amorgos, ein Jambendichter, welcher um 650 lebte, gefiel sich in beißenden Versen auf die Frauen. Er theilt dieselben in verschiedene Klassen ein, welche er mit garstigen Thieren vergleicht. Nur ein der Biene ähnliches Weib ist gut und kann den Mann beglücken. Er ist auch der Dichter der bekannten Pandorasage. Uebrigens finden sich auch Aegypter, die auf schlechte Frauen schmähen; ja wir hören solche ganz ähnlich wie von Simonides mit Raubthieren (Hyänen, Löwen, Panthern) vergleichen. Von einer lasterhaften Frau heißt es: Sie ist eine Aufsammlung von allen Schlechtigkeiten und ein Sack voll von allen Ränken. Chabas, Papyr. magique Harris. S. 135. Phocylides von Milet, ein barscher, schneidender Mensch, aber scharfer Beobachter, dichtete dem Simonides nach. Weit schroffer als er ist der körperlich mißgestaltete, in Armuth verkommende Hipponax von Ephesus (um 550). »In seinen Choliamben spiegelt sich (nach Bernhardy) seine Häßlichkeit in allen Formen ab.« Fragmente dieser Dichter bei Welcker, Schneidewin und Bergk. - »» Fußnote 387
187 (Anm. 156) Nach der trefflichen Uebersetzung von F. W. Richter.
188 (Anm. 157) Ueber diesen Spottnamen, welchen Darius später erntete, im dritten Theil am Ende.
189 (Anm. 158) Auramazda heißt in den Keilschriften der unter dem Namen Ormusd bekannte große und reine Gott der Perser, welcher dem bösen, finsteren Prinzipe Angramainjus oder Ahriman gegenübersteht. In der Zend-Avesta wird Auramazda (nach Spiegel) Ahura-Mazda genannt.
190 (Anm. 159) Nebukadnezar soll diesen Riesenbau für seine persische Gattin Amytis errichtet haben. Curtius V. 5. Josephus conta Apion. I. 19. Antiq. X. 11. 1. Diod. II. 10. Näheres über die hängenden Gärten im zweiten Theile Anmerkung 20.
191 (Anm. 160) Aus solchen in Aegypten aufgewachsenen Hellenen soll der erste Psamtik eine neue Kaste, die der Dolmetscher, gebildet haben. Herod. II. 154. Herodot selbst ist wohl von solchem »Dragoman« geführt worden.
192 (Anm. 161) Wilkinson II. S. 102. 95. 1.
193 (Anm. 162) Wilkinson II. S. 119 und 121. Herod. II. 95. .Heute noch finden sich ähnliche Thürmchen.
194 (Anm. 163) Die ägyptischen Straßen scheinen, wie dies namentlich aus den Trümmern von Alabastron und Memphis erhellt, gepflastert gewesen zu sein. Jedenfalls kann dies von den zu den Tempeln führenden Wegen behauptet werden.
195 (Anm. 164) Lepsius, Briefe S. 13, und schon die Gelehrten der französischen Expedition sahen die Schuttberge, welche die Lage der Akropolis von Sais andeuten. 1873 haben wir sie selbst betreten. S. o.