Gesammelte Werke: Historische Romane, Märchen, Abenteuerromane & Autobiografie. Georg Ebers
Читать онлайн книгу.Serapéum. Denon sagt von den alten Bildern ägyptischer Frauen: »Celle des femmes ressemble encore à la figure des jolies femmes d’aujourd’hui: de la rondeur, de la volupté, le nez petit, les yeux longs, peu ouverts . . . le caractère de tête de la plupart tenait du beau styl.« Noch anerkennender spricht sich General Heilbronner in seiner Reisebeschreibung über die weiblichen ägyptischen Köpfe aus. Es ist auch trotz Hartmann’s Einspruch fraglos, daß die Aegypter ein aus Asien an den Nil gewandertes Volk sind, das der sogen. kaukasischen Rasse zugehörte. S. Ebers, Aegypten u. d. Bücher Mose’s I. S. 40 fgd. Euripides spricht von dem Nil, dessen Ufer schöne Mädchen bewohnen. Daß es auch blonde Aegypterinnen gegeben habe, ist gewiß. Manetho beim Syncellus nennt die Königin Nitokris ξανθὴ τὴν χροιάν, d. i. blond, und wir haben z. B. unter den Porträts bei Rosellini, Mon. stor. Taf. XIX. eine blonde Königstochter Namens Ranofre gefunden. Nach den Königsschildern bei Lepsius ist dieselbe eine Tochter Tutmes III. gewesen. Fast alle auf den Denkmälern abgebildete Frauen haben eine helle, gewöhnlich lichtgelbe Hautfarbe und zwar auf den allerältesten Monumenten, zu denen wir in erster Reihe die Mastaba von Mêdûm zählen dürfen. Die Koptinnen, welche man doch für direkte Nachkommen der alten Aegypter halten darf, sind oft sehr schön. Siehe G. Richter’s Porträt eines anmuthigen koptischen Mädchens bei Ebers, Aegypten in Bild und Wort I. S. 33.
157 (Anm. 131) Tänzerin, die sich selbst mit der Guitarre begleitet. Wilkinson II. 301. Harfenspieler, Wilkinson II. 20. Harfner und blinde Sänger II. 239. Frauen mit Tamburin II. 240. Männer, welche die Doppelflöte blasen, II. 232 u. 234. Gesellschaft mit Tänzerinnen und Musikern, Wilkinson II. Plate XII. II. 390. Jongleurs, Wilkinson II. 433. Musikalische Instrumente finden sich in den Museen. Die Tänzerinnen, welche wir zu gleicher Zeit singend antreffen, sind mit den heutigen Ghawasi zu vergleichen, welche durch ihre Reize, Gesang und Tanz die Gesellschaften der Kairener und anderer Städtebewohner am Nil erheitern. Im alten Aegypten wurden sie Achennu genannt und scheinen zum Hausstande großer Herren gehört zu haben. In vornehmen Familien hielt man sich besondere Haussänger. Der des Neferhotep ward in dem Grabe dieses der 18. Dyn. angehörenden Großen zu Abd el Qurnah abgebildet. Neben ihm ist sein an schönen Stellen reiches Lied zu lesen.
158 (Anm. 132) Leider finden wir auf den Denkmälern sowohl betrunkene Männer als Frauen abgebildet. Ein Berauschter wird auf den Köpfen seiner Diener liegend, wie ein Balken, nach Hause getragen. Wilkinson II. 168. Ein Anderer steht auf dem Kopfe II. 169. Mehrere Damen sind eben im Begriff, das zu viel Genossene von sich zu geben. Wilkinson II. 169. Bei der großen Techu-Feier zu Dendera scheint der Rausch eben so geboten gewesen zu sein wie bei der Dionysien-Feier unter den Ptolemäern, von denen einer (Dionysos) den Nichtberauschten mit dem Tode bedrohte. Uebrigens galt auch bei den Aegyptern das Berauschtsein für einen unwürdigen und verpönten Zustand. Im Papyrus Anastasi IV. heißt es z. B. von einem Trunkenbolde: »Du bist wie ein Heiligthum ohne seinen Gott, wie ein Haus ohne Brod«: und dann: »Wie sehr muß man das Bier (hek) vermeiden«. Eine Menge von Stellen in dem Papyrus ziehen gegen Schlemmer und Säufer zu Felde. - »» Fußnote 516
159 (Anm. 133) Kostbare vergoldete und bunt gepolsterte königliche Lehnstühle, abgebildet an den Wänden der Gräber und Tempel. Lepsius Denkmäler a. v. O. Wilkinson II. Plate XI. Rosellini, Mon. civ. Taf. 90–92 - »» Fußnote 528.
160 (Anm. 134) Herod. II. 78. Petron. Satyr. c. 34. Nicol. Damasc. Orat. I. Wilkinson gibt Abbildungen solcher Mumien II. 410, von denen viele erhalten sind. Lucian war Augenzeuge, als sie bei einem Gastmahle herumgegeben wurden. Die Griechen in Alexandrien scheinen diese Sitte adoptirt, aber statt der Mumie, auch hier verschönernd, einen geflügelten Genius des Todes herumgereicht zu haben. Sprüche wie der folgende sind nicht selten: »Laß hinter Dir alle Sorgen; sei eingedenk der Freuden, bis daß kommt der Tag der Reise, an dem man landet in dem Reiche, das da liebt das Schweigen.« Aus dem Grabe des Neferhotep zu Abd el Qurnah.
161 (Anm. 135) Besonders der Demawend. Siehe die Besteigung desselben in Brugsch’s Reise nach Persien I. S. 284.
162 (Anm. 136) Herod. I. 52. 54. 69. 70. Xenoph. Cyrop. VI. 2. 5.
163 (Anm. 137) Diese hyperbolisch klingende Versicherung wußte Zopyrus, wie wir später erfahren werden, wahr zu machen.
164 (Anm. 138) Diese Einteilung des Tages eines Königs von Aegypten, welche Diod. I. 70 bringt, wird im Ganzen von den Denkmälern bestätigt.
165 (Anm. 139) Herod. II. 173.
166 (Anm. 140) Nomarchen hießen die obersten Verwalter der Gaue oder Nomen von Aegypten, in welche das ganze Reich getheilt war. Der Name Nomos (νόμος) ist ganz griechisch und bedeutet wohl ursprünglich einen Weidebezirk. Aegyptisch heißt der Nomos p-tasch oder Thesp. Wir sind jetzt, namentlich durch die Verdienste des Engländers Harris, Brugsch’s, Parthey’s, Dümichen’s und Jacques de Rougé’s auf das Genaueste von der Eintheilung des Pharaonenreichs unterrichtet. Die Resultate der genannten Gelehrten wurden möglich durch viele an den Tempelwänden gefundene Listen der Nomen, aus denen hervorgeht, daß das ganze Land meist in 26 oberägyptische und 24 unterägyptische Gaue getheilt wurde, deren jeder 3 Unterabtheilungen hatte. Der Begriff des Nomos ward sehr zutreffend definirt von dem alexandrinischen Bischof Cyrill. in Esai. 19. Nach den neueren Forschungen scheint es wahrscheinlich, daß die Grenzen der Nomen nicht durch zufällige lokale Verhältnisse entstanden, sondern durch die Legung von Graden mathematisch genau gezogen worden sind. Unter den Nomarchen, die den ganzen Nomos verwalteten, und wohl in der Metropolis, die dem Gau den Namen gab, residirten, standen in der Ptolemäerzeit die Toparchen, welche den Ortskreisen geboten. Diese letzteren wurden in Feldstücke (άρουραι, μερίδες) zerlegt. Strabo 787. - »» Fußnote 498 - »» Fußnote 509
167 (Anm. 141) Wegen der eigenthümlichen Beschaffenheit des Nils waren Uferbauten besonders nöthig. Die Pharaonen schätzten es sich zur Ehre, für dieselben zu sorgen. Herodot erzählt, daß Menes den westlichen Nilarm bei Memphis abgedämmt habe. Diese Nachricht kann richtig sein. S. Anm. 49. Daß auch der Mörissee zur Regulirung der Ueberschwemmung gegraben worden sei, unterliegt keinem Zweifel mehr. Lepsius, Chronol. I. p. 262. Linant de Bellefonds, Mémoire sur le lac de Moeris. S. a. H. Stephan, das heutige Aegypten S. 8. - »» Fußnote 603
168 (Anm. 142) Herod. I. 138. Xenoph. Cyrop. VIII. 8. 7. Avesta (Spiegel). Fargard IV. S. III. Theil Anmerk. 158. - »» Fußnote 230 - »» Fußnote 647
169 (Anm. 143) Ramses der Große, Sohn des Sethos, welchen ersteren die Griechen Sesostris nannten (über die Ursachen dieser Verwechselung Lepsius,